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20.08.2014 |
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Investmentfonds.de
20.08.2014: --- Ende Anzeige ---
Problematischer ist da schon die Lage der europäischen Wirtschaft.
Angesichts einer Teuerungsrate von mageren 0,4 Prozent ist die
Region nur einen Wimpernschlag von einer Deflation im Stile Japans
entfernt. Daher ist Mario Draghis Zögern, eine umfassende quantitative
Lockerung einzuleiten, beunruhigend wenn auch verständlich. Denn die
rechtlichen Grundlagen für eine solche Maßnahme sind vor allem in
Deutschland noch nicht geklärt.
Was die Situation in den USA anbelangt, so gehe ich davon aus, dass
die schlechten Nachrichten von der Zinsfront bereits vollständig
eingepreist sind. Über ein Jahr ist es her, seit der damalige Fed-Chef
Ben Bernanke das Drosseln der Anleihekäufe ankündigte. Also dürfte
inzwischen wirklich jeder darüber im Bilde sein, dass die quantitative
Lockerung im Oktober auslaufen wird. Kein Zweifel kann außerdem daran
bestehen, dass der nächste Schritt zur Normalisierung der Geldpolitik
eine moderate Zinserhöhung sein wird. Auch das ist wirklich nichts
Neues.
Aber es gibt noch andere Gründe, weshalb ich die jüngsten Kursverluste
lediglich für eine gesunde Korrektur halte. So sind die Marktschwankungen
nach wie vor geringer als angesichts der geopolitischen Ereignisse zu
erwarten wäre, die aktuell die Schlagzeilen bestimmen. Dabei spielt die
allgemeine Stabilität der Weltwirtschaft eine wichtige Rolle. Langsames,
aber stetiges Wachstum schafft gute Rahmenbedingungen für Unternehmen.
Dass die Bereitschaft für Fusionen und Akquisitionen aktuell steigt,
ist ein gutes Zeichen. Denn Übernahmen ziehen Firmen nur dann in
Betracht, wenn ihre Grundstimmung optimistisch ist. Ein Anstieg des
Transaktionsvolumens bei Fusionen und Übernahmen um 80 Prozent ver-
glichen mit 2013 ist daher ein positives Signal.
Und was die Zinsen anbelangt, sind die erwarteten Zinsanhebungen in den
USA und in England Ausdruck des Vertrauens der Zentralbanken in die Stärke
der wirtschaftlichen Erholung der beiden Länder. Aus der Vergangenheit
wissen wir, dass steigende, aber vergleichsweise niedrige Zinsen nicht
unbedingt ein Problem für die Aktienmärkte sind. Und mit einer solchen
Zinsentwicklung ist für geraume Zeit zu rechnen.
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Dann wären da noch die allgemeinen Kursniveaus: Derzeit sind sie entweder
aus gutem Grund hoch wie in den USA, angemessen wie in Großbritannien und
Japan oder günstig wie in China und Korea. Und verglichen mit den Alternativen,
etwa Staatsanleihen aus den USA und Deutschland, die bei 2,35 Prozent bzw.
1,1 Prozent rentieren, sind auch die Ausschüttungen, die Aktien in Form von
Dividenden liefern, attraktiv.
Alles in allem fühlt sich die aktuelle Entwicklung daher eher an wie eine
gesunde Korrektur - angefacht durch die Anlegerstimmung und nicht durch
die zugrunde liegenden Rahmenbedingungen. Schaut man sich die in den Jahren
1921 und 1982 begonnenen Bullenmärkte an, fällt auf, dass auch sie nach
fünf Jahren eine Verschnaufpause einlegten, bevor sie ihren Aufwärtstrend
wieder aufnahmen. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, dass die 2009
begonnene Hausse nicht dem gleichen Muster folgen sollte."
Quelle: Investmentfonds.de |
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