Investmentfonds.de
11.09.2014:
Fidelity Marktkommentar: Schottland entscheidet, Schweden wählt was bedeutet das für die Märkte?
Köln, den 11.09.2014 (Investmentfonds.de) -
Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment
Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide
Investment zum Referendum in Schottland:
- Die aktuelle Abwertung des Britischen Pfund im Zuge einer befürchteten
Abspaltung Schottlands erscheint übertrieben
- Einige schottische Unternehmen könnten bei einem Ja zur Unabhängigkeit
ihren Sitz nach England verlagern
"Am 18. September entscheiden die Schotten über die Zugehörigkeit
ihres Landes zu Großbritannien. Welche Folgen hätte der Austritt für
schottische Unternehmen und die Märkte?
Das Britische Pfund hat im Zuge einer befürchteten Abspaltung
Schottlands in den vergangenen Tagen deutlich verloren. Allerdings
erscheint diese Abwertung übertrieben. Zwar ist eine leichte Schwächung
des Pfund gegenüber dem US-Dollar gerechtfertigt. Gegenüber dem Euro
sollte das Pfund jedoch stärker sein, da die Bank von England die Zügel
der Geldpolitik anzieht, während die Europäische Zentralbank sie weiter
lockert. Daher ist bei einem schottischen Nein zur Abspaltung mit einem
starken Kursanstieg des Pfunds zu rechnen.
Für den britischen Bankensektor würde ein Ja zur Unabhängigkeit
Schottlands einige Unsicherheit bedeuten. Vor allem aufgrund der
offenen Frage, welche Währung Schottland einführen würde. Während
die Befürworter einer Abspaltung nämlich gerne das Britische Pfund
behalten würden, wird dies von den Parteien in England bislang
klar ausgeschlossen.
Zudem könnten sich einige Unternehmen, wie z.B. Standard Life,
entscheiden, ihren Sitz nach England zu verlagern, was zu relativ
hohen Einmalkosten führen würde. Interessant wären auch die Aus-
wirkungen auf die Strombranche, da ein Austritt Schottlands aus
Großbritannien den gemeinsamen Elektrizitätsmarkt in Frage stellt.
Gerade was den Energiesektor betrifft, dürften sich große Debatten
um die Öl- und Gasförderung entfachen, da ein wesentlicher Anteil
der britischen Ölreserven im Einzugsbereich Schottlands liegt.
Diese spielen für die wirtschaftlichen Perspektiven eines unab-
hängigen Schottlands eine wesentliche Rolle, wären aber im Falle
einer Abspaltung sicherlich Gegenstand harter Verhandlungen."
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Bertrand Puiffe, Manager des Fidelity Nordic Fund
Bertrand Puiffe, Manager des Fidelity Nordic Fund, zu den
Parlamentswahlen in Schweden:
- Der vermutlich bevorstehende Regierungswechsel in Schweden ist
kein 'Game Changer' für Märkte
- Zurückhaltung bei skandinavischen Bankaktien angebracht
"Bei der am 14. September anstehenden Parlamentswahl in Schweden
ist das Comeback einer Mitte-Links-Regierung wahrscheinlich. Die
Unterschiede zur Politik der aktuellen Mitte-Rechts-Regierung dürften
jedoch gering ausfallen.
So hat das Mitte-Links-Bündnis beispielsweise angedeutet, im Falle
eines Wahlsiegs die Unternehmenssteuer weiter senken zu wollen. Sie
wurde bereits von 26,3 Prozent auf 22 Prozent gesenkt. Allerdings
dürfte die Senkung durch eine Sondersteuer für die nordischen Banken
kompensiert werden. Dies und die Tatsache, dass die Bewertungsniveaus
der skandinavischen Bankaktien bereits relativ hoch sind, führen
dazu, dass ich ihnen gegenüber aktuell zurückhaltend bin.
Ein weiterer Anhaltspunkt dafür, dass der vermutlich bevorstehende
Regierungswechsel kein echter ,Game Changer' für die Märkte sein wird,
sind die angekündigten Pläne des Mitte-Links-Bündnisses, die Zahl der
Immobilienneubauten deutlich zu steigern. Das heißt, wir können
Maßnahmen erwarten, die gezielt die Nachfrage ankurbeln sollen."
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Bertrand Puiffe ist Fondsmanager des Fidelity Nordic Fund (ISIN: LU0922334643).
Quelle: Investmentfonds.de
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