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FondsNews
01.10.2014 |
Wichtiger
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Laut Konrad war den „Fragile Five“ trotz mancher Unterschiede in der
Vergangenheit eines gemeinsam: Ein Leistungsbilanzdefizit, das vor allem
durch kurzfristig orientierte Kapitalzuflüsse aus dem Ausland finanziert
wurde. „Droht allerdings wie Mitte letzten Jahres auf einmal eine Liqui-
ditätsverknappung, können die Kapitalimporte plötzlich wegbrechen.
Währungs- und Finanzmarktturbulenzen sind dann die Folge“, so Konrad.
Mitte des letzten Jahres gaben die Währungen der „Fragile Five“-Länder
auf breiter Front nach, die Notenbanken erhöhten die Zinsen, um weitere
Kapitalabflüsse zu verhindern, die Anleiherenditen stiegen und
Aktienkurse fielen.
Während in Indien bereits Lehren aus dem letzten Jahr gezogen wurden,
sei in den anderen Ländern bislang wenig passiert. In Indien ginge es
seit der Wahl des als wirtschaftsfreundlich geltenden Premierministers
Modi wieder bergauf. Laut Konrad wuchs die Wirtschaft zuletzt mit
5,7 Prozent, auch die Industrieproduktion und Bauausgaben seien wieder
gestiegen und der Notenbank sei es gelungen, die Inflationsrate von
10 auf 7,5 Prozent zu drücken. „Auch Indonesien gibt Anlass zu
Optimismus“, so Konrad. Das Leistungsbilanzdefizit habe sich dank der
letztjährigen Abwertung der Rupie zumindest stabilisiert und der neu-
gewählte Präsident Widodo habe eine Sanierung des Haushaltes durch
die Streichung von Subventionen auf Benzin vor.
„Die Aktienmärkte in Brasilien und der Türkei hingegen haben unter
der Reformunwilligkeit der dortigen Regierungen zu leiden“, sagt Konrad.
Die Wachstumserwartungen in Brasilien seien seit mehreren Monaten kon-
tinuierlich auf zuletzt nur noch 0,5 Prozent für 2014 und 1 Prozent für
2015 gekürzt worden und auch das Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit
nehme laut Konrad zu. Solange die Wirtschaftspolitik zu wenig entschlossen
Inflation und Budgetdefizit bekämpfe, werden sich brasilianische Aktien
und Anleihen schwer tun.
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„Ähnliches gilt für die Türkei“, meint Konrad. „Auch dort bekommt die
Zentralbank die Inflationsrate nicht in den Griff, obwohl die kurzfristigen
Zinsen bei über 8 Prozent liegen.“ Trotz der Abwertung der Lira um 25 Prozent
gegenüber dem US-Dollar im letzten Jahr habe sich auch die Leistungsbilanz
kaum verbessert. Südafrika habe zwar ebenfalls Probleme bei der Inflations-
bekämpfung, allerdings genieße die Zentralbank unter internationalen
Investoren einen besseren Ruf als die türkische oder brasilianische, was
sich in niedrigeren Notenbankzinsen und Anleiherenditen niederschlägt.
Für die nächsten Monate werde das Geschehen in den „Fragile Five“ aber
weniger von binnenwirtschaftlichen Daten als von der Entwicklung in den
USA abhängen. In der Vergangenheit profitierten Aktien und Anleihen aus
den Schwellenländern von fallenden US-Renditen. „Da wir für die USA über
die nächsten Monate im Trend leicht steigende Renditen erwarten, drängt
sich aus dieser Perspektive eine Investition in den Schwellenländern
aktuell nicht auf“, meint Konrad.
Laut Konrad basierte in der Vergangenheit eine deutliche Outperformance
von Schwellenländer-Aktien auf Phasen ausgeprägter Dollar-Schwäche (wie
zwischen 2002 und 2007). Wertete sich der US-Dollar allerdings deutlich
auf, wie zwischen 1994 und 2000, blieb die Wertentwicklung der Aktien aus
den Schwellenländern hinter der aus den Industrieländern zurück. „Unseres
Erachtens stehen wir erneut am Beginn einer Periode nachhaltiger Dollar-
Stärke“, so Konrad.
Insgesamt sei das Umfeld für Anlagen in den Schwellenländern vor dem
Hintergrund steigender Renditen in den USA und eines festeren US-Dollars
also eher ungünstig.Quelle: Investmentfonds.de |
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