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FondsNews
08.10.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Steve Drew, Head of Emerging Market Credit bei Henderson
Global Investors, sagte: „Erwartungsgemäß hat die Präsident-
schaftswahl am Sonntag keinen klaren Gewinner hervorgebracht,
sodass es am 26. Oktober zu einer zweiten Runde zwischen der
Amtsinhaberin Dilma Rousseff und ihrem Rivalen Aécio Neves
kommen wird.
Bei der Stichwahl werden zwei gegensätzliche Visionen für die
Entwicklung Brasiliens gegeneinander antreten. Die Meinungen
darüber, wer am Ende die Präsidentschaftswahl gewinnen wird,
gehen auseinander. Die Wählerschaft ist geteilt zwischen denen,
die weitermachen wollen wie bisher und die Amtsinhaberin
unterstützen, die Investitionen in Sozialprogramme und Infra-
struktur in Aussicht stellt, und den anderen, die mit Infla-
tionsbekämpfung und dringend benötigten Reformen die Konjunktur
in Gang bringen wollen. Am 26. Oktober wird der Kandidat
gewinnen, der die Wähler der drittplatzierten Kandidatin
Marina überzeugen kann, dass er über das Programm verfügt,
das für die Zukunft Brasiliens gut ist. Viele Anleger hoffen,
dass der wirtschaftsfreundliche Neves eine marktfreundliche
Politik umsetzen, die Inflation bekämpfen und notwendige
Reformen einleiten wird, die dem Wirtschaftswachstum auf
die Sprünge helfen. Es gibt Anzeichen, dass Anleger in
Brasilien zurzeit Long-Positionen in risikoreichen Anlagen
eingehen, wobei umfangreiche Kapitalzuflüsse hauptsächlich
aus Russland, aber auch aus US-amerikanischen Cross-Over-
Accounts zu verzeichnen sind.
Während ein Sieg von Neves zunächst zu einem positiven
„Risk-on“-Marktsentiment führen würde, hätte ein Sieg
seiner Konkurrentin den gegenteiligen Effekt, da Anleger
dann davon ausgingen, dass die Reformen auf Eis gelegt
sind. Allerdings kann auch die „Risk-on“-Stimmung nur
eine vorübergehende Erscheinung sein, wenn Brasilien in
seinen Bemühungen, in einer schwächelnden Wirtschaft
wieder Wachstum zu erzeugen, von der Realität eines
Besseren belehrt wird.
Während bei einem Sieg von Dilma Rousseff das Länderrating
Brasiliens wahrscheinlich innerhalb von 12 bis 18 Monaten
auf Junk-Niveau sinken könnte, dürfte das Rating bei einem
Sieg von Aécio Neves zwar auch weiter, wenngleich weniger
stark sinken, da die Wachstumsaussichten Brasiliens
– unabhängig von beiden Kandidaten – für ein Land, das die
Inflation bekämpfen will, nicht ausreichend sind, um eine
Herabstufung abzuwenden.
Die Herabstufung hätte negative Folgen für die
brasilianischen Unternehmen, denn selbst der größte Ver-
mögenswert des Landes, die halbstaatliche Ölgesellschaft
Petrobras, hätte in diesem Fall größere Schwierigkeiten,
ihre Verbindlichkeiten in Höhe von rund 140 Mrd. USD zu
refinanzieren. Für andere Unternehmen wären die Bedingungen
sogar noch schwieriger.
Bei einem Neves-Sieg würde die erste positive Marktreaktion
Anlagemöglichkeiten generieren: Die besten lägen in Anbetracht
der Aufwertung der Währung oder der Wertsteigerung kurz-
fristiger, auf Real lautender Schuldverschreibungen vermutlich
im Bereich der liquiden Instrumente. Auch bei den Kosten der
Auslandsverschuldung würde eine Entspannung eintreten, da die
Kreditrisikozuschläge (Credit Spreads) sinken würden.
Jedoch hätte eine Abwertung der Währung für den Unternehmens-
bereich weitreichende positive Auswirkungen, da Unternehmen
dann über den Spielraum für Preissenkungen zur Steigerung des
Exportvolumens verfügen würden. Unternehmen wie Fibria und
Suzano (Zellstoff und Papier) sowie Marfrig (Lebensmittel-
verarbeitung) sind zurzeit mit Blick auf ihre Fundamentaldaten
recht hoch bewertet und könnten zu den Unternehmen gehören,
die von einer Abwertung des Real profitieren würden.
Unabhängig davon, wer die Präsidentschaftswahl gewinnt – momentan
sieht es so aus, als ob Dilma Rousseff wiedergewählt würde –,
stehen Brasilien schwierige Jahre bevor. Angesichts der schlechten
Wachstumsaussichten, einer über dem anvisierten Wert liegenden
Inflationsrate und des massiven Mangels an Infrastrukturinvesti-
tionen werden die dringend benötigten Reformen einfach nicht
schnell genug kommen.
Aus einer Risiko-Ertrags-Perspektive betrachtet, sollte Brasilien
unserer Auffassung nach auf absehbare Zeit untergewichtet bleiben.
Es wird der Zeitpunkt kommen, Long-Positionen am Markt einzugehen,
dies sollte aber auf opportunistischer und taktischer Grundlage
erfolgen.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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