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30.10.2014 |
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Investmentfonds.de
30.10.2014: --- Ende Anzeige ---
Dennoch, ein Anleiheinvestment sollte nicht unbedacht erfolgen.
Nach Meinung des Experten sollten Anleger unter anderem folgende
Aspekte berücksichtigen:
· Der Markt ist noch nicht über den Berg.
· Global denken und Währungsrisiken meiden.
· Nicht dem Herdentrieb folgen.
· Liquiditätsrisiko steuern, aber auch gezielt eingehen.
Weiter schreibt Jeremy Cunningham:
"Der Markt ist noch nicht über den Berg: Nach der Medianprognose
der Offenmarktausschussmitglieder der Fed wird der US-Leitzins von gut
0% Ende dieses Jahres auf 1,5% Ende 2015 steigen. Für Ende 2017 werden
sogar fast 4% erwartet. Dies ist kein besonders steiler Anstieg – langsam
aber stetig gehen die Zinsen nach oben. Unterdessen schlägt die EZB die
entgegengesetzte Richtung ein und überlegt, wie sie die Geldpolitik
weiter lockern und die Konjunktur in Europa stärken kann.
Bei der Normalisierung der Geldpolitik wird die Fed sicherlich hier
und da Volatilität auslösen. Und wenn die Zinsen steigen, ist die
Anleiheperformance eher mäßig, vor allem bei Papieren mit einer hohen
Kreditqualität. Einen großen Ausverkauf wie 1981 und 1994 sollten
Anleger allerdings nicht befürchten. In Europa werden sich die Unter-
nehmen auch weiterhin günstig refinanzieren können, was sowohl ihren
Geschäftsaussichten als auch der Kreditqualität nützt.
Global denken und Währungsrisiken meiden: Konjunktur, Politik
und Geldpolitik der führenden Industrieländer driften zurzeit immer
weiter auseinander. Für Anleger bedeutet dies Chancen bei Anleihen
und Währungen.
In den USA werden die Zinsen steigen. Im Euroraum und in Japan, wo
das Wachstum schwächer ist, stehen die Zeichen aber weiter auf niedrige
oder sogar fallende Zinsen. Diese unterschiedlichen geldpolitischen
Pfade werden unterschiedliche Ertragsmöglichkeiten an den Anleihenmärkten
mit sich führen. Da diese Entwicklungen jedoch dynamisch und nicht
statisch sind, macht es Sinn, sich global aufzustellen und Risiken
zu streuen.
Währungspositionen können die Volatilität eines Anleiheportfolios
deutlich steigern, aber auch eine zusätzliche Ertragsquelle sein.
Nicht alle Währungspositionen sind gleich. Manche sorgen für zusätzliche
Erträge, andere nur für mehr Volatilität.
In Anleihen mit Kreditrisiko investieren und nicht dem Herdentrieb
folgen: Traditionell bieten diese Schutz gegen steigende Zinsen –
denn steigende Zinsen gehen oft mit einem höheren Wirtschaftswachstum
einher und damit mit besseren Geschäftsaussichten für die Emittenten.
Der Spread von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen ist heute
wieder so hoch wie im Vergangenheitsdurchschnitt. Mit Unternehmensanleihen
winkt nicht mehr leicht verdientes Geld: Sie bieten keinen risikolosen
Gewinn, und einige Teilmärkte sind sogar teuer. Die Risiken solcher
überkauften Marktsegmente halten wir für hoch. Dies gilt beispielsweise
für hochverzinsliche Bankkredite und für High Yield mit CCC-Rating.
Sinnvoller ist es aus unserer Sicht, seine Credit-Investitionen nach
Marktsegmenten zu diversifizieren. Man sollte auf klassische High-
Yield-Anleihen setzen, aber auch auf Emerging-Market-Anleihen und
selbst auf Unternehmensanleihen mit guter Bonität. Ein größeres Anlage-
universum kann die Diversifikation verbessern. Research und eine sorg-
fältige Einzeltitelauswahl können dann für attraktive laufende Erträge
sorgen.
Liquiditätsrisiken steuern, ohne Chancen zu verpassen: In
schwierigen Zeiten sind die Märkte oft wenig liquide. Die Spreads
weniger liquider Titel schnellen in die Höhe, und ihre Kurse fallen.
Die Höhe der Liquiditätsprämie hängt vom Marktumfeld ab. In
schwierigen Zeiten zahlen die Investoren mehr für liquide Titel.
Umso wichtiger ist heute ein funktionierendes Liquiditätsmanagement.
Es kann aber auch interessant sein, in schwierigen Zeiten gezielt
Liquiditätsrisiken einzugehen. So könnte es sich anbieten, einen Teil
seines Anleiheportfolios in Fonds zu investieren, die nicht den
klassischen Benchmarks folgen. Mit restriktionsfreien Strategien
kann man recht gezielt von Liquiditätsprämien profitieren – und sie
können zwischen verschiedenen Risiken umschichten.
Fassen wir also zusammen: Anleiheinvestoren sollten sich unserer
Ansicht nach keine Sorgen wegen eines möglichen großen Ausverkaufs
machen. Dennoch erscheint es sinnvoll, sein Anleiheportfolio auf eine
neue Zeit vorzubereiten – auf eine Zeit, die sich von den letzten drei
Jahrzehnten wesentlich unterscheiden wird."
Quelle: Investmentfonds.de |
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