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17.11.2014 |
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Investmentfonds.de
17.11.2014: --- Ende Anzeige ---
Der Experte sieht besonders drei Faktoren als wichtig für die
Stabilisierung der Schwellenländer an: Leistungsbilanzen, Währungen
und Zentralbanken. „In Zeiten weltweit billiger Liquidität konnten
sich viele Länder trotz einer hohen Inflation und relativ schwacher
Fundamentaldaten über Wasser halten. Doch 2013 erlebten sie eine böse
Überraschung, als die US-Notenbank ankündigte, das Ausmaß, in dem sie
Geld in die globale Wirtschaft pumpte, drosseln zu wollen.“ Seither
habe sich jedoch die makro-ökonomische Lage vieler Länder deutlich
verbessert. „Aggressive geldpolitische Maßnahmen und mehrere Zinser-
höhungen ließen die realen Zinsen steigen und trugen zur Stabilisierung
der Währungen bei“ so Titherington. Er unterstreicht, dass trotz der
jüngsten Abschwächung im Wirtschaftswachstum, wie beispielsweise zuletzt
von China vermeldet, auch in diesem Jahr Schwellenländer wieder mehr
als die Hälfte des globalen Wachstums erzielen werden. Zudem sollten
sich mit zunehmender Stärke der Industrieländer auch die zuletzt
schwachen Handelsbeziehungen zwischen Industrie- und Schwellenländern
wieder festigen – damit würde die aktuelle Entkopplung von Schwellen-
und Industrieländern zumindest teilweise wieder aufgehoben. „Die
Exporterholung in den Schwellenländern wird sich in einer stärkeren
Binnennachfrage und somit in einem stärkeren Wachstum niederschlagen“,
ist Titherington überzeugt.
Rohstoffabhängige Länder holen erst mit Verspätung auf
Ganz allgemein lassen sich laut dem Experten Schwellenmärkte in zwei
Gruppen unterteilen, nämlich in Rohstoffimporteure und Rohstoffexpor-
teure. Die Importeure von Rohstoffen sind zumeist Exporteure von
Produktionsgütern. „Vergleichen wir etwa China und Indien mit Russland
und Brasilien: Die ersten beiden sind Rohstoffimporteure mit einer
produktions- bzw. dienstleistungsorientierten Wirtschaft, während die
Wirtschaftsleistung der anderen beiden massiv von Rohstoffen abhängt.
Rohstoffabhängige Länder können unter Umständen erst mit Verspätung
vom Aufschwung in den Industrieländern profitieren, weil die Grenznach-
frage nach weiteren Rohstoffen aus Ländern wie China immer noch sehr
gering ist und die Preise schwach bleiben.“ Chile, Südafrika und
Indonesien gehören neben Russland und Brasilien zu den am stärksten
rohstoffabhängigen Ländern. Rohstoffbedingte Gewinne verhalfen diesen
Ländern bis 2011 zu höheren Wachstumsraten, doch diese Quelle der
wirtschaftlichen Stärke versiegt nun. Der Preis für ein Fass Rohöl
der Marke Brent ging in den letzten 12 Monaten um 20 Prozent zurück,
während Eisenerz sogar einen Preisverfall von 40 Prozent verzeichnete.
Bewertungen auf relativer und absoluter Basis attraktiv
Angesichts der Aussicht auf steigende Unternehmensgewinne erscheinen
die Aktienbewertungen in den Schwellenländern auf Indexebene weiterhin
attraktiv – sowohl in absoluter Hinsicht als auch verglichen mit globalen
Aktien oder Schwellenländer-Anleihen. Die Schwellenländer-Aktien werden
derzeit mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,6 und damit nach
wie vor deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt gehandelt. „Für
Anleger, die Schwellenländerpositionen aufbauen wollen, ist jedoch längst
nicht mehr nur der Gesamtindex von Bedeutung, ihre Aufmerksamkeit sollte
auch den darin vertretenen nationalen Märkten gelten“, erläutert
Titherington. Beispielsweise erscheinen Südafrika und Mexiko gemessen
an ihrer Vergangenheit und dem gesamten Index relativ teuer. Für Russland
gilt aus naheliegenden Gründen das Gegenteil: Das Land ist heute auf KBV-
Basis billiger als 2009 und die Dividendenrendite ist höher als das Kurs-
Gewinn-Verhältnis. Außerhalb Russlands dürfte China der am stärksten
überverkaufte Markt sein, doch auch das ändert sich rasch.
Dividenden bieten Rückschlüsse auf gute Unternehmensführung
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Ein Thema, das aus Sicht von Richard Titherington noch wenig Beachtung
bei Investoren findet, sind Dividenden in Schwellenländern. Der Experte
betont, dass Dividendenstrategien auch in den Schwellenländern eine
zunehmend nachhaltige und stabile Ertragsquelle bieten. Für ihn sind
sie ein gutes Zeichen für die Verbesserungen der Kapitaldisziplin und
Corporate Governance im Unternehmenssektor. „Inzwischen hat sich die
Rentabilität von Schwellenländer-Unternehmen dem Niveau in den Indus-
trienationen angenähert“, erläutert er – allerdings ohne so teuer zu
werden, wie diese. Er erwartet in den Schwellenländern bis 2018 ein
Dividendenwachstum von durchschnittlich zwölf Prozent pro Jahr.Quelle: Investmentfonds.de |
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