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FondsNews
19.12.2014 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
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--- Ende Anzeige ---
Es ist schwer zu sagen, warum die Zinserhöhung von 6,5 Prozent-
punkten zunächst keine Auswirkung zeigte. Eine Erklärung könnte
sein, dass die CBR die Zinserhöhung nicht mit weiteren Maßnahmen
koppelte, wie beispielsweise durch eine Zusage am Devisenmarkt
mit einem Teil der russischen Dollar-Reserven in Höhe von
400 Mrd. USD zu intervenieren. Ferner hätte die CBR auch die
Liquidität reduzieren können. Nun scheinen viele Marktteilnehmer
davon überzeugt zu sein, dass der Abwärtstrend des Rubels über-
trieben war und die Talsohle bereits erreicht wurde. Weitere
Gründe für die Erholung des Rubels sind die zusätzlich von der
CBR am 17. Dezember ergriffen Maßnahmen (inklusive einer
größeren Devisenverfügbarkeit), damit der Rohölpreis etwas von
seinem verlorenen Boden wiedergutmacht, aber auch, dass das
Finanzministerium am Devisenmarkt tätig wird.
Theoretisch bedeuten höhere Zinsen ein niedrigeres Wachstum
des Bruttoinlandproduktes, eine stärkere Währung sowie eine
niedrigere Inflation; und ein starker Rubel macht die russische
Exportindustrie weniger wettbewerbsfähig. Da der Rubel bereits
über das gesamte Jahr an Wert verloren hat, ist die Exportindustrie
viel wettbewerbsfähiger als zu Beginn des Jahres - selbst dann,
wenn sich der Rubel von nun an weiterhin erholen sollte. Für die
Binnenwirtschaft sind die höheren Zinsen zum gegenwertigen Zeit-
punkt zwiespältig zu sehen. Einerseits schwächen sie das Wachstum.
Andererseits fällt die Wahl leicht, wenn die Alternativen Währungs-
verfall, Bank-Run und Finanzkrise bedeuten. Daher sehen wir die
von der CBR ergriffenen Maßnahmen als ein positives Signal und
hoffen, dass sie zu mehr Stabilität verhelfen und zugleich ein
erster Schritt in Richtung Normalität sein könnte. Eine stabilere
russische Wirtschaft ist auch für Europa und den Rest der Welt von
Vorteil, wenngleich die Bedeutung Russlands auf einer rein wirt-
schaftlichen Basis nicht überbewertet werden sollte.
Dem Aktienmarkt wäre eine Stabilisierung der Lage natürlich sehr
willkommen, schließlich mag kein Anleger Unsicherheit. Eines sollte
jedoch beachtet werden: in Zeiten hoher Volatilität, wo stabile
Unternehmen trotz eines guten Managements zu Unrecht bestraft
werden, eröffnen sich zugleich auch Chancen, um gute Investitionen
zu tätigen.
Letztendlich sehen wir seitens der CBR und den Behörden Entschlossenheit.
Diese lässt wiederum Investoren Hoffnung schöpfen, dass Russland ernst-
haft bemüht ist, die aktuelle Situation in den Griff zu bekommen. Die
Märkte müssen davon überzeugt werden, dass die CBR und die Regierung
zu ihren Worten und Taten stehen, wenn es um die Aufrechterhaltung der
Finanzstabilität und des Rubels geht. In diesem Zusammenhang würde ein
von Russland unternommener Versuch die Ukraine-Krise zu lösen enorm
helfen. Russland muss seine Wirtschaft und Institutionen reformieren,
um sich an den Börsen ohne Abschläge behaupten zu können. In den
Jahren vor der Krise gab es positive Anzeichen für Reformen, die nun
ins Stocken geraten sind.
Quelle: Investmentfonds.de |
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