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FondsNews
14.01.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Seit Juni 2014 ist der Preis eines Fasses Rohöl der Sorte Brent
um mehr als 50 Prozent von 115 US-Dollar auf gegen 50 US-Dollar
gefallen. Dies ist die Folge einer starken Angebotsausweitung,
obwohl die globale Nachfrage unter den Erwartungen bleibt, sowie
des Beschlusses der OPEC, auf eine Produktionsdrosselung zu ver-
zichten. Besonders aufschlussreich ist die Aussage des saudi-
arabischen Energieministers Ali Al-Naimi, dass «Riad» nicht
beabsichtige, die Produktion zu senken – «egal, ob der Preis
auf 20, 40, 50 oder 60 US-Dollar fällt». Eine solche Haltung
kommt einer Abkehr von der bisherigen OPEC-Politik gleich, die
auf hohe Preise anstatt auf hohe Produktion abzielte. Daher
ist in nächster Zukunft mit erheblicher Volatilität auf dem
Ölmarkt zu rechnen. Der Paradigmenwechsel hat für Anleger
zwei Seiten: Einerseits schafft er neue Risiken für ver-
schiedene Anlageklassen, andererseits bieten sich dadurch
auch attraktive Anlagegelegenheiten.
Saudi-Arabiens Wende verheißt für Ölpreis nichts Gutes
Nach einer langen Periode niedriger Ölpreise – der Durchschnitts-
wert bewegte sich zwischen 1990 und 2003 bei 20 US-Dollar pro Fass
– und geringer Investitionen in die Förderung führte die hoch-
schnellende Nachfrage aus China und den Schwellenmärkten zu Beginn
unseres Jahrtausends in der Periode von 2006 bis 2014 zu einem
Preisanstieg auf durchschnittlich 90 US-Dollar.
Der markante Preissprung löste zudem eine erhebliche Investitions-
tätigkeit in den Bereichen Ölfelderforschung und Fördertechnologien
aus. So kam es im Zuge der Offshore-Förderprojekte in Westafrika,
Brasilien und im Golf von Mexiko zu einer enormen, nicht von der
OPEC gesteuerten Angebotszunahme. Die technologischen Innovationen
blieben nicht ohne Folgen und lassen sich am besten an der Förder-
methode des Hydraulic Fracturing («Fracking») illustrieren, die
die US-amerikanische Öl- und Gasindustrie umkrempelte. Seit 2006
hat sich die US-Ölproduktion von fünf Millionen Fass Öläquivalent
auf heute neun Millionen Fass nahezu verdoppelt und damit sogar
die höchsten Erwartungen übertroffen. Dank dem Ausbau der Infra-
struktur und den technologischen Fortschritten konnten auch die
Stückkosten in der Produktion verringert werden.
In den vergangenen 40 Jahren war Saudi-Arabien nicht nur der weltweit
größte Erdölexporteur, sondern auch ein sogenannter Swing Producer,
also ein Schwergewicht, der die Preise durch Erhöhung oder Drosselung
der Produktion nahezu im Alleingang beeinflussen kann. Dass gerade der
Produzent mit den geringsten Herstellungskosten diese Rolle ausfüllte,
war hingegen ungewöhnlich und eigentlich im Widerspruch zu jeglicher
ökonomischen Logik. Dies ist jetzt aber Vergangenheit. Es sieht so
aus, als ob das Land seine Marktstellung mit allen Mitteln behaupten
will. Global gesehen besteht zurzeit ein Überangebot von schätzungs-
weise 1,5 bis 2,0 Millionen Fass. Diese Situation wird letztendlich
zu rückläufigen Investitionen in kostenintensiven Fördergebieten und
-sektoren führen. Davon betroffen dürften beispielsweise die Nordsee,
brasilianische Tiefsee-Offshore-Felder, kanadische Teersandgebiete
oder US-amerikanische Schieferöl- und -gasprojekte sein.
Die Talfahrt der Ölpreise wirkt sich auf verschiedene Anlageklassen
und Märkte aus, von Unternehmen der Ölindustrie und deren Zulieferern
bis hin zu den Währungen erdölexportierender Länder wie Russland,
Venezuela oder Norwegen. Außerdem könnte die abnehmende Bonität (sehr)
großer Emittenten von Unternehmensanleihen wie Petrobras (Brasilien)
oder Gazprom (Russland) eine destabilisierende Wirkung auf den Markt
haben, die über den Ölsektor hinausreicht.
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Gleichzeitig profitieren die Konsumenten in den westlichen Industrie-
nationen erheblich in Form von tieferen Benzinpreisen – allen voran
in den Vereinigten Staaten, wo dieser Effekt einer wiederkehrenden
jährlichen Steuersenkung von 150 Milliarden US-Dollar entspricht.
Eine deutliche Senkung des Ölpreises hat bisher immer zu einer Kon-
junkturbelebung geführt. Hinzu kommt, dass die nominelle Inflation
weiter zurückgeht und so der US-Notenbank Fed Spielraum verschafft,
ein angemessenes Tempo für die anstehenden Zinserhöhungen zu bestimmen.
Die Europäische Zentralbank ihrerseits dürfte aus Angst vor einer
Deflation infolge der fallenden Energiepreise mit dem Aufkauf von
Staatsanleihen aus der Eurozone beginnen.
Wahlen in Griechenland drücken Stimmung in Europa
Neben den Turbulenzen am Ölmarkt sorgen auch die politischen Spannungen
in Europa weiter für Unsicherheit. In Griechenland werden der linken
Syriza-Partei die größten Chancen eingeräumt, die Parlamentswahlen vom
25. Januar zu gewinnen. Zwar hat die Partei Pläne für einen Austritt
aus der Eurozone fallengelassen, doch ihr gegen die Sparpolitik ge-
richtetes Programm könnte die mühsam erzielten Fortschritte in puncto
Wettbewerbsfähigkeit und Haushaltsdisziplin gefährden.
Griechenland befindet sich möglicherweise auf Konfrontationskurs mit
seinen Gläubigern, repräsentiert durch die sogenannte Troika
(Internationaler Währungsfonds, Europäische Zentralbank und Euro-
päischer Stabilitätsmechanismus, ESM), die über 70 Prozent der
ausstehenden Staatsschulden des Landes halten.
Doch man soll den Teufel nicht an die Wand malen: Auch wenn Syriza
als Siegerin aus den Wahlen hervorgehen sollte, könnte sie ihr
Programm durchaus noch anpassen und zu einem zuverlässigen Partner
für die Troika mutieren. Außerdem sollte nicht vergessen werden,
dass die institutionelle Struktur der Eurozone seit Ausbruch der
Eurokrise beträchtlich an Robustheit gewonnen hat – einer Krise,
an deren Anfang die Besorgnis über das griechische Haushaltsdefizit
gestanden hatte. Insgesamt dürfte die Volatilität angesichts der
Entwicklungen an den Energiemärkten und der anstehenden Par-
lamentswahlen in Griechenland auf kurze Sicht hoch bleiben. Den
Anlegern bietet sich dadurch Gelegenheit, ihre Barmittel anzulegen.
Das erwartete Wachstum der Unternehmensgewinne und die reichlich
vorhandene globale Liquidität bilden letztendlich ein positives
Umfeld für risikoreiche Anlageklassen wie Aktien. Dennoch werden
wir unserem auf einer sorgfältigen Titelauswahl basierenden
antizyklischen Ansatz treu bleiben. Quelle: Investmentfonds.de |
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