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FondsNews
04.03.2015 |
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Investmentfonds.de
04.03.2015: --- Ende Anzeige ---
Wir wollen nun die Gründe für diese unkonventionelle Geldpolitik
untersuchen. Zentralbanken haben die Aufgabe, zu einem angemessenen
Wachstum beizutragen und die Preisstabilität zu bewahren. Zur
Erfüllung ihres Auftrags greifen sie dann auf Negativzinsen
zurück, wenn sie mithilfe konventioneller und anderer unkon-
ventioneller Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung erzielen.
Zweck der Negativzinsen ist es, die Kreditvergabe zu stimulieren,
die Wirtschaftstätigkeit anzukurbeln und die Anleger dazu zu
bringen, höhere Risiken einzugehen. Auch soll damit eine
Schwächung der Währung und folglich eine Förderung der Exporte
erreicht werden.
Wird sich die Wirtschaft für Negativzinsen erwärmen?
Derzeit ist noch unklar, ob es letztlich gelingen wird, die
Wirtschaft durch negative Zinsen «aufzutauen». Die ersten Anzeichen
sind jedoch erfreulich. So haben sich etwa die Währungen derjenigen
Länder, die Negativzinsen auf Einlagen eingeführt haben, ohne
Ausnahme abgeschwächt. Das gilt sogar für den Schweizer Franken:
Dieser beliebte «sichere Hafen» hat seit dem 22. Januar 2015, als
auf Einlagen in Schweizer Franken Negativzinsen (-0,75 Prozent)
eingeführt wurden, auf handelsgewichteter Basis nachgegeben. Das
Wachstum der Geldmenge M3, einer Kennzahl für die weit gefasste
Liquidität, hat sich in der Eurozone auf 4,1 Prozent (gegenüber dem
Vorjahr) beschleunigt. Das ist der höchste Wert seit der Finanzkrise
und entspricht dem Ziel der EZB.
Die schwierige Suche nach attraktiven Alternativen
Was bedeutet dies für die Anleger? Der Erwerb von Staatsanleihen
mit negativen Renditen scheint eine schlechte Idee zu sein – außer
man erwartet eine Deflation und eine Depression. In jenem Fall ist
beispielsweise das Halten zehnjähriger Schweizer «Eidgenossen», die
eine Nullrendite erzielen, durchaus sinnvoll. Welche Alternativen
gibt es? Solange eine Rezession ausgeschlossen wird – und das ist
unsere derzeitige Sichtweise –, bieten Unternehmensanleihen insbe-
sondere im hochverzinslichen Bereich sowie Schwellenländeranleihen
angemessene Renditen. Die Negativzinsen sind bei sonst gleichen
Bedingungen auch vorteilhaft für Goldanlagen, denn es fallen keine
Opportunitätskosten an. Ebenso sind gegenwärtig Aktien von Unter-
nehmen attraktiv, die einen robusten, nachhaltigen Cashflow auf-
weisen und eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik verfolgen.
Ferner werden Portfoliomanager, die mit ihren Strategien unabhängig
vom Marktumfeld absolute Renditen erzielen, von einer starken
Anlegernachfrage profitieren. Allerdings werden vorsichtige
Anleger die mögliche Bildung von Preisblasen, verursacht durch
die Maßnahmen der Zentralbanken, genau beobachten. Sie dürften
Zeiten niedriger Volatilität dazu nutzen, sich mithilfe von
sogenannten Put-Optionen kostengünstig gegen Abwärtsrisiken
zu schützen.
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Im Devisenbereich wird der US-Dollar, gestützt durch die
besseren Aussichten für die weltweit größte Wirtschaft, seinen
Aufwärtstrend wohl fortsetzen. So wie die Dinge jetzt stehen,
scheint Amerika das einzige wichtige Industrieland zu sein,
für das eine restriktivere Geldpolitik in nächster Zeit angezeigt
ist. Möglicherweise fällt auch Großbritannien in dieses Lager.
Noch keine groß angelegte Umschichtung in Aktien
Der entscheidende Faktor für die Portfoliopositionierung sind
die Perspektiven für das globale Wirtschaftswachstum und die
Inflation. Was die künftige Entwicklung des globalen Brutto-
inlandprodukts betrifft, erwarten wir, dass der seit Langem
bestehende Trend, die Wachstumserwartungen nach unten zu
korrigieren, allmählich endet. Dazu beitragen dürften Aufwärts-
korrekturen in der Eurozone und in Japan. Eine solche Stabili-
sierung ist eine Voraussetzung für eine allfällige Umschichtung
von Anleihen in Aktien. Im Hinblick auf die Inflation dominieren
nach wie vor die globalen disinflationären Kräfte. Gründe
hierfür sind der Arbeitnehmerüberschuss, ein Überangebot im
Rohstoffsektor, der Schuldenabbau sowie eine ungünstige demo-
graphische Entwicklung. Allerdings werden die Preise die
Talsohle irgendwann durchschritten haben. In der Folge werden
sich neben der amerikanischen auch andere Zentralbanken all-
mählich überlegen, die extremen Maßnahmen zur Stimulierung der
Wirtschaft zu beenden – Schritte, die auf Anleihen fokussierten
Anlegern zumindest vorübergehend Verluste verursachen würden.
Doch an diesem Punkt sind wir noch lange nicht angekommen.
Gegenwärtig sind die Aktienbewertungen nicht besonders attraktiv,
wobei die Geldpolitik insgesamt sehr unterstützend wirkt. In
diesem Umfeld haben wir risikoreiche Anlagen auf «leicht übergewichtet»
aufgestockt.
Quelle: Investmentfonds.de |
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