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06.03.2015 |
Wichtiger
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Investmentfonds.de
06.03.2015: --- Ende Anzeige ---
"Selbst die neuesten IWF-Prognosen, die so viele pessimistische
Schlagzeilen ausgelöst haben, weisen jedoch nicht auf eine nach-
lassende, sondern auf eine anziehende weltweite Konjunktur hin.
Nach Ansicht des IWF ist die rückläufige globale Ölnachfrage zum
Teil insbesondere der nachlassenden Dynamik in Schwellenländern
zuzuschreiben. Diese sind energieintensiver als höher entwickelte
Volkswirtschaften. Doch die Abschwächung auf den Schwellenmärkten
fiel insgesamt marginal aus, und vor allem Chinas Ölnachfrage nahm
bis Ende 2014 weiter zu.
(...)
Wirtschaftswachstum und Geldpolitik in den USA:
Macht die Fed bei den Zinsen Ernst?
Unserer Meinung nach wird die US-Notenbank Federal Reserve (Fed)
2015 damit beginnen, die Zinsen zu normalisieren. Es stimmt zwar,
der Tatsache, dass die Löhne nicht so sehr steigen, wie die Fed
das gerne hätte, wird viel Aufmerksamkeit geschenkt. Es ist aber
wichtig nicht nur auf das Lohnwachstum zu schauen, man muss auch
die Lohnkosten insgesamt betrachten. Das heisst, es geht nicht
einfach nur um Löhne, sondern um die Zahl der Beschäftigten und
deren Stundenzahlen. Wenn man sich die Zahlen für das gesamte
Lohneinkommen anschaut, sieht man, dass es deutlich höher liegt,
als dies vor der Finanzkrise 2007-2009 der Fall war. Bei der
Betrachtung des realen verfügbaren Einkommen gibt es außerdem
eine Reihe von Metriken, die alle das Niveau von vor der Krise
überschritten haben. Es kam ganz sicherlich zu einigen Ver-
schiebungen im Arbeitsmarkt. Wir glauben aber nicht, dass die
extrem niedrigen Zinsen, die die Fed nun schon seit Jahren hält,
sich immer noch rechtfertigen lassen.
Europa: Gegen- und Rückenwind
Europa sieht sich ganz gewiss einer Reihe von Gegenwinden ausgesetzt.
Darunter sind umfangreiche strukturelle Störungen in den Arbeits- und
Produktmärkten und eine mangelhafte Koordination zwischen mehreren
Volkswirtschaften in der Region. Unserer Meinung nach wird sich dies
2015 auch nicht sehr ändern. Das ist aber im Großen und Ganzen in den
Markterwartungen und Prognosen für das Wachstum 2015 bereits berück-
sichtigt.
Beim Rückenwind gibt es jedoch wichtige Aspekte, die der Markt
unserer Meinung nach ignoriert. Diese könnten jedoch, was den
Ausblick für Europa betrifft, noch positiv überraschen. Am wichtigsten
darunter ist die Abwertung des Euro. Wir rechnen mit weiteren Wechsel-
kursverlusten, wenn die Europäischen Zentralbank (EZB) ein ausgesprochen
aggressives QE-Programm (quantitative Lockerungen) in Angriff nimmt.
Diese Währungsabwertung dürfte den Exporten zugute kommen, was sich
unserer Meinung nach auch positiv auf das europäische Wachstum aus-
wirken dürfte. Eine starke Verbrauchernachfrage aus den USA dürfte
den europäischen Exporten weiteren Rückenwind bieten."
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"Weitere Unterstützung dürfte sich für Europa, wie ja schon angesprochen,
aus dem fallenden Ölpreis ergeben. Als Ölimporteur dürfte die Eurozone
insgesamt von den niedrigeren Ölpreisen profitieren können. Schätzungen
des IWF zufolge könnten sich die Folgen des sinkenden Ölpreises mit bis
zu 0,5% auf das Wachstum des Euroraums auswirken. Die Prognose der
EZB ist konservativer. Unserer Meinung nach ist der wesentliche Faktor
aber der fallende Ölpreis, der das Wachstum unterstützen wird – das
erhöht die Wahrscheinlichkeit positiver Überraschungen, während den
Erwartungen zufolge die Region im vor uns liegenden Jahr weiter stag-
nieren wird. Diese Faktoren lassen uns die Eurozone ganz anders beur-
teilen als die geltende Meinung, nach der von der Eurozone globale
Wachstumsrisiken ausgehen, und die damit aufgrund des drohenden Nach-
fragerückgangs zum Teil auch Ursache für den Ölpreiseinbruch ist.
Abenomics: Ansichten zu Japan
Das japanische BIP-Wachstum sollte sich in diesem Jahr auf über 1%
erholen und läge damit über dem Potenzial. Das ist expansiver makro-
ökonomischer Politik und einem günstigen externen Umfeld zu verdanken.
Der IWF schätzt, dass eine Reduzierung des Ölpreises um 50% das
japanische BIP 2015 wahrscheinlich um 0,5% anheben wird. Diese
Schätzung wird, angesichts des deutlichen Anstiegs der Ölimporte
nach dem Fukushima Erdbeben 2011, von einer gewissen Unsicherheit
begleitet. Die positiven Wachstumseffekte dürften sich allmählich
und um mehrere Quartale verzögert einstellen.
Bleibt die Frage, ob damit ein vorübergehender oder dauerhafter
Ausstieg Japans aus der Deflation-, Schulden- und Schrumpfungsspirale
einsetzt. Die Antwort wird sich danach richten, ob Premierminister
Shinz? Abes Regierung auch bei anderen wichtigen Reformen ähnlich
entscheidende Fortschritte erzielen kann.
Abgesehen vom Effekt der Ölpreise nehmen wir eine gewisse Skepsis
bezüglich der Wirksamkeit der Abenomics wahr, des japanischen Makro-
politikexperiments, das seit Anfang 2013 im Gang ist. Unserer Meinung
nach müssen die Abenomics – die ehrgeizige, nach dem japanischen
Premierminister Shinz? Abe benannte Geldpolitik mit ihren drei
Ansatzpunkten zur Förderung von Wachstum und Inflation in Japan,
darunter QE-Maßnahmen – in zwei Perspektiven unterteilt werden:
die kurzfristigen Entwicklungen und die mittel- bis langfristigen
Entwicklungen. Kurzfristig betrachtet waren die Abnomics unserer
Meinung nach erfolgreich. Das Risiko einer Deflation in Japan ist
drastisch gesunken. Einige Beobachter schätzen, dass das Deflations-
risiko in Japan derzeit niedriger ist als in den meisten anderen
Volkswirtschaften weltweit. Die Abenomics unterstützten außerdem,
bei sinkenden Realzinsen, die Preise für Anlagegüter und die Ab-
wertung des Yen. Wir werten dies als Hinweise auf den Erfolg der
ersten Phase der Abenomics.
Ob die Abenomics letztlich über einen Zeitraum von mehreren Jahren
erfolgreich sein werden, hängt unserer Meinung nach mit den Struktur-
reformen zusammen. Japan benötigt unserer Meinung nach eine Reform
des Arbeitsmarkts und eine Reform des Produktmarkts sowie Steuerer-
höhungen, so dass die Verschuldung des Landes kontrollierbar wird.
Die erste Phase war unserer Meinung nach also erfolgreich und Abe
ein umsichtiger politischer Taktiker. Er legte seine Reformen auf
eine Weise auf, die es ihm erlaubte, seine politische Popularität
zu erhalten. Das verleiht ihm Legitimität in Zukunft auch die Arten
von Reformen durchzuführen, die nicht sehr populär sein werden. Die
Sequenzierung von einem politischen Standpunkt aus war unserer
Meinung nach sehr erfolgreich und Abe hat Anerkennung dafür verdient.
Es bleibt aber abzuwarten, ob er diese politische Legitimität nun
dazu nutzen wird, um die langfristigen und äußerst schwierigen
Reformen durchzuführen, die erforderlich sind, um die Verschuldung
Japans auf einen nachhaltigeren Pfad zu lenken."
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"Zusammenfassend lässt sich also sagen, die globalen Finanzmärkte
erhielten in den letzten Monaten auf breiter Front Impulse durch auf-
lebendes Wachstum in den USA, eine Stabilisierung der chinesischen
Wirtschaft und die reichliche Bereitstellung globaler Liquidität durch
die Bank of Japan und die EZB.
Kern unserer Strategie für 2015 bleibt die Positionierung für ein
Klima steigender Zinsen in den USA. Wir favorisieren daher weiterhin
eine kurze Portfolioduration und setzen auf eine negative Korrelation
mit den Renditen von US-Schatzanleihen. Außerdem achten wir aktiv auf
Chancen, die positive reale Renditen ohne unnötige Zinsrisiken bieten
können. Wir gehen fest von einem Anziehen des US-Dollars gegenüber
Yen und Euro aus und halten auch künftig Ausschau nach Anlagepotenzial
in Währungen und Rentenmärkten bestimmter Schwellenländer.
Quelle: Investmentfonds.de |
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