Investmentfonds.de
12.03.2015:
AB: Positive Signale für Europas Rentenmärkte
Köln, den 12.03.2015 (Investmentfonds.de) -
Markus Peters, Senior Portfolio Manager Fixed Income bei AB
In einem aktuellen Marktkommentar von AllianceBernstein zu den
Chancen und Risiken an den Anleihemärkten schreibt Markus Peters,
Senior Portfolio Manager Fixed Income bei AB:
„Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht im Moment die lockere Geldpolitik
der Zentralbank in Europa. Denn während die USA sich 2015 auf höhere
Zinssätze zubewegt, liefern die umfangreichen quantitativen Lockerungen
(QE) der Europäischen Zentralbank Spielraum für eine weitere Spreadver-
engung. Zwar steht Europa ohne Frage vor großen Herausforderungen. Doch
gerade für europäische Unternehmensanleihen hellt sich der Ausblick
weiter auf. Durch das QE können die Unternehmen ihre Kosten bei der
Geldaufnahme reduzieren, und der zu erwartende schwächere Euro dürfte
zu einem erheblichen Rückenwind für die Exportunternehmen führen. Dies
dürfte der Kreditwürdigkeit der Unternehmen zugutekommen und die Aus-
fallquoten von Hochzinsanleihen vorerst niedrig halten. Der im Vergleich
zum letzten Sommer stark gefallene Ölpreis trägt ebenfalls positiv zur
Entwicklung bei. Europa ist Energieimporteur, und somit sinken die Kosten
der Industrieunternehmen und zugleich steigen die Ausgaben im Konsum-
sektor erfreulich. Der Ausblick für viele europäische Unternehmen ist
demnach relativ positiv.
Rückenwind in Europa mitnehmen, aber auch in US-Titel diversifizieren
2015 empfiehlt sich ein zweistufiges Vorgehen, um Anlagechancen an
den Rentenmärkten wahrzunehmen. Zunächst gilt es, die von der EZB
zusätzlich bereitgestellte Liquidität zu nutzen, um an einem möglichen
weiteren Aufschwung der Euro-Rentenmärkte zu partizipieren.
Im Jahresverlauf sollte die Beimischung von US-Dollar-Rentenpapieren
in Betracht gezogen werden. Angesichts des höheren allgemeinen Zins-
niveaus bietet der US-Markt mittelfristig überdurchschnittliche
Perspektiven für Investoren, die Wert auf stetige Erträge legen.
Zwar droht Gegenwind durch Zinsanhebungen der US-Notenbank, aber
ganz so stark wie vor Jahresfrist noch angenommen sollte er den
Anlegern nicht ins Gesicht blasen. Dies gilt insbesondere für
Anlageklassen, die historisch dazu tendiert haben, weniger stark
von Zinsschritten betroffen zu sein, wie beispielsweise der High-
Yield-Markt.
--- Anzeige --- >>Jetzt Fonds mit 100% Rabatt kaufen --- Ende Anzeige ---
Doch bei der Entscheidung für US-Hochzinsanleihen kommt es auf die
Wahl der richtigen Einzeltitel an. So entschädigen US-Anleihen mit
CCC-Ratings die Anleger für die eingegangenen Ausfallrisiken noch
immer nicht in angemessener Weise. Andere Hochzinsanleihen wurden
dagegen im Zuge des Ölpreisrückgangs zu stark abgestraft und verfügen
über Erholungspotenzial.
Als Beimischung können Schwellenländeranleihen dienen. Bei einem
Engagement in den Emerging Markets empfiehlt sich jedoch ein stark
selektives Vorgehen. So verfügen derzeit die Rentenmärkte Mexikos
und Indonesiens über attraktive Fundamentaldaten. Insbesondere
Indonesien geriet kürzlich ins Blickfeld der Investoren. Das be-
völkerungsreiche Land strich kostentreibende Subventionen für
Benzin und kündigte Wirtschaftsreformen wie zum Beispiel Investi-
tionen in die Infrastruktur an. Brasilien kämpft unterdessen mit
einer strauchelnden Wirtschaft. Auf die Landeswährung Real lautende
Zinstitel halten wir aus taktischen Gesichtspunkten dennoch für
attraktiv, weil diese Papiere Renditen von teilweise deutlich
über zehn Prozent abwerfen.“
Quelle: Investmentfonds.de
|