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FondsNews
17.03.2015 |
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Investmentfonds.de
17.03.2015: --- Ende Anzeige ---
Mit einer Arbeitslosenquote von 5,5%, einem boomenden US-Arbeitsmarkt
und einer Wirtschaft, die mit rund 3% wächst, hat die Federal Reserve
keinen Grund mehr, die Nullzinspolitik fortzuführen. Daher wird Fed-
Gouverneurin Janet Yellen in ihrer Rede am Mittwoch aller Wahrschein-
lichkeit nach nicht mehr das Wort „geduldig” gebrauchen, wenn es um
den Zeitpunkt für die Anhebung des Leitzinses geht, den wir für Juni
erwarten.
Wir gehen davon aus, dass die Reaktionen der Anleger in der Summe
zu größeren Arbitrage-Effekten und substanziellen Umschichtungen
führen dürften. Die Zinsaufschläge für Bundesanleihen und US-Treasuries
dürften sich in der Folge ausweiten, der Effekt in der Eurozone dürfte
aber nur von kurzer Dauer sein. Das hängt mit den unmittelbaren und
deutlichen Auswirkungen des Anleihekaufprogramms der Europäischen
Zentralbank (EZB) zusammen, die zu schneller fallenden Renditen, einer
weiteren Schwächung des Euro und einem weiteren Abflachen der Zins-
strukturkurve führen. Es ist schwer, gegen den Strom zu schwimmen,
wenn ein strukturell so starker Investor wie die EZB am Markt ist.
Aus diesem Grund rechnen wir nicht damit, dass sich der erste Zins-
schritt in den USA nachhaltig auf die Eurozone auswirkt.
Wichtiger für die Marktteilnehmer sind vielmehr die Geschwindigkeit
und der Grad der Zinsnormalisierung nach dem ersten Zinsschritt und,
ob die Fed Fehler in der Geldpolitik vermeiden kann.
Wenn man die Bedeutung der Zinsanhebung für die USA und die Volks-
wirtschaften weltweit in Betracht zieht, kann man sich schwer vor-
stellen, dass die Fed einen ersten Zinsschritt im Juni macht und
keinen weiteren im gleichen Jahr folgen lässt. Aus unserer Sicht
ist es am wahrscheinlichsten, dass der Zinsschritt im Juni graduell,
d.h. um 25 Basispunkte herum, erfolgt und die weitere Gangart stark
von Daten, insbesondere der Inflationsentwicklung abhängt.
Der größte Fehler, den die Fed unserer Ansicht nach begehen könnte,
wäre eine Anhebung der Zinsen, obwohl es keinen Lohndruck gibt. Das
Szenario ist aber recht unwahrscheinlich, weil sich seit 1990
typischerweise bei einer Arbeitslosenquote von 5,5% der Inflations-
druck durch Lohnsteigerungen beschleunigt. Daher sind wir der Meinung,
dass die Fed nun den richtigen Zeitpunkt für den Zinsschritt wählt,
um Inflationstendenzen durch steigende Löhne entgegenzuwirken.
Die Marktteilnehmer dürfte es beruhigen, dass die Fed in der Ver-
gangenheit mit ihrer Geldpolitik richtig gelegen hat. So hat sie
die Anleiheankäufe ohne Marktverwerfungen zurückgeführt („Tapering“).
Als Organisation ist sie sehr auf die Stabilität des Marktes bedacht,
sodass man davon ausgehen darf, dass sie mit ähnlicher Sorgfalt die
zweite Phase ihres geldpolitischen Mandats – Normalisierung – beginnen
wird. Kurz vor dem Start ist nicht mit Turbulenzen während der Reise
zu rechnen.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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