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FondsNews
09.04.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
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Das Geschehen an den Währungsmärkten steht dieses Jahr stark im Vordergrund.
In den letzten sechs Monaten konnte der US-Dollar gegenüber einem Korb der
wichtigsten Währungen dank der erstarkenden US-Wirtschaft 12% hinzugewinnen.
Der Euro hat seit Jahresbeginn mehr als 11% eingebüßt, und weitere Verluste
sind nach dem Beginn der quantitativen Lockerung wahrscheinlich. Zusammen-
genommen gestaltet sich die Bewertungsverlagerung zwischen Euro und Dollar
dramatisch.
Eine Umsetzung dieser Trends in unternehmensspezifische Gewinnprognosen
erscheint häufig schwierig. Das hat unserer Meinung nach teilweise auch mit
einer allzu großen Abhängigkeit von Unternehmensberichten zu tun. Gewöhnlich
halten Unternehmen die Marktteilnehmer nicht darüber auf dem Laufenden, wie
sich Währungsschwankungen auf ihre Gewinne auswirken. Sell-Side-Analysten
verlassen sich in der Regel wiederum auf statische Wechselkursprognosen,
die sich nicht in Echtzeit auf die Schwankungen von Währungskursen anpassen
lassen.
Durchblick an den Währungsmärkten
Europäischen Anlegern dürfte dies besonders bekannt vorkommen. Da euro-
päische Unternehmen mehr Umsätze außerhalb ihrer Heimatmärkte erzielen als
ihre US-Konkurrenz, wirken sich Währungsschwankungen stärker auf die Wert-
entwicklung aus, was der Gewinnsaison einen beständigen Unsicherheitsfaktor
beschert. Wir glauben in der Tat, dass das größere Währungsexposure teilweise
erklärt, weshalb die Gewinnschätzungen für europäische Unternehmen sämtlicher
Größen eine höhere Streuung aufweisen als diejenigen für ihre US-Pendants.
Währungsbedingte Unsicherheiten lassen sich allerdings vermindern. Ein Blick
auf Japans jüngste Erfahrungen bietet globalen Anlegern einen ersten Anhalts-
punkt. Das vor 18 Monaten verabschiedete Konjunkturpaket namens „Abenomics“
zielte auf eine Abwertung des Yen ab, was die Gewinne in die Höhe trieb und
am breiten Aktienmarkt zu dramatischen Kurssprüngen führte.
Lektionen aus Japan
Das Vorgehen war für die Anleger klar: Es galt eine Short-Position gegenüber
der Währung und eine Long-Position bezüglich der Gewinne einzugehen. Solange
die Märkte von den künstlichen Anreizen angetrieben wurden, handelte es sich
dabei um eine gewinnträchtige Kombination. Mit der nachlassenden Wirkung der
Anreize müssen Japans Unternehmen jedoch unter Beweis stellen, dass sie aus
eigener Kraft ihre Gewinne steigern können. Unserer Ansicht nach müssen Anleger
diejenigen Unternehmen identifizieren, die über ein nachhaltiges Wachstums-
potenzial verfügen, um zuverlässige langfristige Renditen zu erzielen – ob
nun mit oder ohne geldpolitische Anreize.
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Dieses Jahr dürfte Europa in die Fußstapfen Japans treten. Die schwächere
Währung wird Unternehmen mit hohen Verkäufen außerhalb Europas einen wünschens-
werten Aufwind verleihen. Hiervon dürfte das Gewinnwachstum profitieren, ins-
besondere da die Ertragsmargen in Europa viel niedriger sind als in den USA,
wo die Rentabilität unseres Erachtens scheinbar einen Höchststand erreicht hat.
Allerdings wird es wohl länger dauern, bis sich die Anreize in Europa auf das
Wirtschaftswachstum auswirken, während die US-Wirtschaft dieses Jahr eindeutig
anzieht.
Schaffung einer „natürlichen“ Absicherung
All dies sind komplexe Kräfte, denen sich die globalen Aktienanleger ausgesetzt
sehen. Viele befolgen bereits die gleiche Vorgehensweise wie unlängst im Falle
Japans geschehen, indem sie über passive Fonds willkürlich in europäische Aktien
investieren. Wir halten das für eine kurzsichtige Vorgehensweise.
Stattdessen ziehen wir es vor, eine „natürliche“ Absicherung im gegenwärtigen
Währungsumfeld zu schaffen, ohne dabei Derivate oder Short-Positionen einzusetzen.
Vielmehr geht es darum, das Engagement in dem schwächeren Euro zu erhöhen und über
einen aktienspezifischen Ansatz zugleich stärker auf das US-Wirtschaftswachstum
zu setzen.
Der Schwerpunkt sollte Unternehmen aus dem Euroraum mit beträchtlichen Geschäfts-
aktivitäten in den USA gelten. Diese Unternehmen dürften in zweifacher Hinsicht
profitieren: von einem schwächeren Euro und der robusteren US-Konjunktur. Wir
halten nach Unternehmen Ausschau, die auch im Rahmen einer längerfristigen Kon-
junkturerholung in Europa, und nicht nur wegen der geldpolitischen Anreize, ein
starkes und nachhaltiges Wachstumspotenzial erzielen können. Zugleich sollten
US-Unternehmen mit überdurchschnittlich hohem Umsatzanteil im internationalen
Geschäft auf ihre Anfälligkeit für einen starken Dollar hin stärker unter die
Lupe genommen werden, selbst wenn ihre zugrunde liegenden Fundamentaldaten
robust erscheinen.
Eine selektive Vorgehensweise kann vor Problemen an den Währungsmärkten
schützen. Außerdem müssen die Auswirkungen von Wechselkursen für einzelne
Unternehmen keine unbekannte Größe darstellen. Dieses Jahr ist es besonders
wichtig sicherzustellen, dass Ihr Portfoliomanager die währungsbedingten
Auswirkungen auf Portfoliobestände aktiv bewertet und das Aktienengagement
entsprechend anpasst."
Quelle: Investmentfonds.de |
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