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FondsNews
05.05.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
"Inflation ist laut dem Nobelpreisträger Friedman «immer und überall ein monetäres
Phänomen in dem Sinne, dass sie nur dadurch ausgelöst werden kann, dass die
Geldmenge schneller als die reale Wirtschaftsleistung zunimmt» («Gegenrevolution der
Geldtheorie», 1970). Gemäß dieser These wäre, angesichts der beispiellosen
Liquiditätsspritzen der wichtigsten Notenbanken in den vergangenen Jahren, ein
Inflationsschub zu erwarten. Dennoch hält der Trend zu immer niedrigeren Preisen in
den entwickelten Volkswirtschaften an, und Inflationsdruck ist nirgendwo spürbar.
Bemerkenswerte Ausnahmen in dieser Hinsicht sind einzig Luxusimmobilien, kostbare
Weine und Kunst. Gleichzeitig treiben die außergewöhnlichen Maßnahmen der
Zentralbanken die Kurse von Aktien und Anleihen in Höhen, die die Aussichten auf
zukünftige Renditen schmälern. Die Beziehung zwischen Inflation, Geldmenge und
Wirtschaftsleistung wurde in den frühen 1980er Jahren unwiderruflich aufgelöst, nur
rund zehn Jahre nachdem Friedman seine Geldtheorie veröffentlicht hatte. Wir wollen
an dieser Stelle die Gründe für den langfristigen Trend zu niedrigeren Preisen oder
sinkender Inflation (Disinflation) analysieren:
1. Die Globalisierung, das heisst, der steigende Anteil der Weltexporte ausgedrückt
in Prozent des globalen Bruttoinlandprodukts (BIP), hat maßgeblich dazu beigetragen.
Der Untergang des Kommunismus in den frühen 1990er Jahren und der Beitritt Chinas
zur Welthandelsorganisation im Jahr 2001 stellten entscheidende Meilensteine dar.
2. Der schwindende Einfluss der Gewerkschaften und das Ende von automatisch an
die Inflation angepassten Lohnerhöhungen spielen ebenfalls eine Rolle.
3. Technologische Innovation, im Besonderen das Internet, hat die Arbeitspro-
duktivität erhöht und die globale Preistransparenz gefördert.
4. Nach einer Phase, in der Rohstoffe knapp waren und deren Preise stiegen,
konnte das Rohstoffangebot deutlich ausgeweitet werden. Dies ließ die meisten
Rohstoffnotierungen in den vergangenen Jahren deutlich fallen.
5. Allgemein wirkt der Druck, die extrem hohe Verschuldung nach der großen
Finanzkrise abzubauen, von Natur aus disinflationär.
Inflation am unteren Wendepunkt
Obwohl wir denken, dass die disinflationären Kräfte auf lange Sicht weiter Bestand
haben, wirken einige der oben genannten Faktoren vorübergehend weniger
disinflationär. Es sind dies namentlich die Globalisierung und Produktivität (beide
stagnieren), ebenso die Rohstoffpreise (am Tiefpunkt angekommen). Infolgedessen
hat die Inflation höchstwahrscheinlich die zyklische Talsohle erreicht. Da zudem die
Deflation in der wirtschaftspolitischen Diskussion weit stärker Anlass zur Besorgnis
gab als die Inflation, werden die Notenbanken alles Notwendige unternehmen, um
die Preise anzuheben.
Schweizer und deutsche Anleihen in den meisten Szenarien zu teuer
Wir wollen nicht das Ende der langjährigen Hausse für erstklassige langfristige
Staatsanleihen ausrufen. Diese wurde durch die sinkende Inflation, die unablässige
Suche nach Sicherheit und die Liquiditätsschwemme der Notenbanken ausgelöst.
Allerdings stellen wir fest, dass die Schweizer oder deutschen Staatsanleihen (in
der Finanzsprache «Eidgenossen» beziehungsweise «Bunds» genannt) unserer Meinung
nach derzeit kein angemessenes Risiko-Ertrags-Verhältnis mehr aufweisen, es sei
denn, die «Bund»-Anleger erwarten die Tilgung in (neuen) deutschen Mark nach
einem möglichen Zusammenbruch der Europäischen Währungsunion – ein in unseren
Augen äußerst unwahrscheinliches Szenario. Wir haben deshalb unser Engagement
in Schweizer und deutschen Staatsanleihen auf null reduziert und empfehlen
unter den erstklassigen Zinspapieren einzig eine Allokation in US-Staatsanleihen.
Dagegen haben wir unsere Positionen in liquiden alternativen Strategien weiter
ausgebaut. Ziel ist dabei, «Absolute Return»-Erträge zu erzielen, die nicht mit
jenen von Aktien und Anleihen korrelieren. Angesichts des nach wie vor günstigen
globalen Umfelds halten wir an einer angemessenen Allokation in Aktien und
Anleihen mit Risikoaufschlag fest. Wir weisen indes darauf hin, dass die Risiko-
prämien in diesen Marktsegmenten wegen der hyperaktiven Notenbanken sinken.
Die Suche nach alternativen Anlagen muss daher weitergehen."
Quelle: Investmentfonds.de |
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