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13.05.2015 |
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Investmentfonds.de
13.05.2015: --- Ende Anzeige ---
Hongkong ist mittlerweile der drittgrößte Aktienmarkt der Welt,
hinter China (d.h. Shanghai und Shenzhen), jedoch vor Japan. Die
drei chinesischen Märkte stellen heute zusammen 18,1% der weltweiten
Kapitalisierung dar, im Vergleich hierzu verbuchen die Vereinigten
Staaten 34,7%.
Die Internationalisierung des Renminbi
Diese beeindruckende Entwicklung innerhalb eines so kurzen Zeitraums
hat mit einer Reihe von Maßnahmen zu tun, die die chinesische Regierung
für eine Öffnung ihrer Wirtschaft gegenüber dem Rest der Welt unter-
nommen hat. Vor allem ist sie die Folge davon, dass China die Öffnung
seiner Kapitalbilanz vorantreibt, um die Aufnahme des chinesischen Yuan
als fünfte Währung durch den Internationalen Währungsfonds zu erreichen,
um somit in das Programm der Sonderziehungsrechte aufgenommen zu werden.
Ein informelles Treffen des IWF zwecks Besprechung dieses Themas wird
im Mai stattfinden, mit einer anschließenden offiziellen Entscheidung
im Oktober. Es ist hervorzuheben, dass die Verabschiedung dieser Ent-
scheidung des IWF 70% der Stimmen bedarf, während die Vereinigten
Staaten lediglich ein Stimmrecht von 17% haben. Für ein solches Votum
gibt es beim IWF kein Vetorecht.
One-Belt-One-Road (OBOR)-Program
Um die Öffnung der chinesischen Wirtschaft voranzutreiben, setzen
die chinesischen Behörden alles daran, um das OBOR-Programm anzustoßen.
Dies wird letztlich die westlichen Grenzen Chinas, wie vor 2000 Jahren
die Seidenstraße, öffnen.
- Zwischen China und Pakistan wurden im April Verträge im Wert von USD
45 Mrd. unterschrieben, um einen Wirtschaftskorridor zu schaffen.
- Berichten zufolge hat die Bank of China USD 100 Mrd. für ein
Kreditkontingent über die nächsten drei Jahre vorgesehen, um die
OBOR-Projekte zu finanzieren.
- Ein Seidenstraßen-Infrastrukturfonds wurde mit einem Volumen von
USD 40 Mrd. aufgelegt.
- Die in den Medien bereits bekannte Asian Infrastructure Investment
Bank wird mit einem Startkapital von USD 100 Mrd. aufgesetzt, welches
teilweise OBOR-Projekten zugutekommen wird.
- Der 13. Fünfjahresplan, der zurzeit in Peking formuliert wird,
wird zweifelsohne das OBOR-Programm neben der Umsetzung entscheidender
Reformen einschließen.
Reform staatseigener Unternehmen
Eine der Schlüsselreformen des nächsten Plans ist der Zusammenschluss
von zentral organisierten staatseigenen Unternehmen, die von 112 auf
40 Einheiten schrumpfen werden. Im April gingen viele Gerüchte um,
unter anderem zum Zusammenschluss von Sinopec und Petrochina, China
Telecom und China Unicom oder China Eastern Airlines mit China Southern.
Marktentwicklungen
Im April beobachteten wir, wie die für den Shanghai Hong Kong Stock
Connect geltenden Quoten ein paar Mal erreicht wurden, und damit die
Behörden dazu zwang, über ihre Ausweitung nachzudenken. Die Überlegung
der Schaffung eines Stock Connect zwischen Shanghai und Taiwan tauchte
auch auf.
Veränderungen im MSCI
Die Beschleunigung der Ereignisse innerhalb des chinesischen Raums
ist für uns überwältigend. Sie wird grundlegende Auswirkungen auf
unsere Industrie haben, angefangen mit Veränderungen, die der MSCI
durchführen muss, um dieses neue Umfeld widerzuspiegeln. Uns wurde
in diesem Monat von MSCI-Vertretern gesagt, dass die Einbindung der
A-Shares in die MSCI-Indizes eine derartige Auswirkung haben wird,
wie sie wahrscheinlich nie wieder stattfinden wird. In der Tat ist
es so, dass, wenn die A-Shares aufgenommen würden, China mehr als
40% des MSCI-Emerging Market-Index und beinahe 80% des MSCI AC Far
East Ex-Japan ausmachen würde. Da eine solche Gewichtung so extrem
wäre, erwägt MSCI nun, China insgesamt aus seinen Indizes für
Schwellenländer und Asien zu entfernen und im Gegenzug einen reinen
eigenständigen China-Index, der ausschließlich aus H-Shares, A-Shares
und ADRs bestehen wird, zu bilden. Anders ausgedrückt, anstatt A-Shares
zu seinen Indizes hinzuzufügen, könnte MSCI die H-Shares aus seinen
bestehenden Indizes entfernen und einen neuen China-Index schaffen.
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Wir bleiben für die Zukunft überzeugt, dass der gegenwärtige 31%-Abschlag
der H-Shares gegenüber den A-Shares im Zuge der Öffnung von Chinas Kapi-
talbilanz verschwinden wird. Dieser Prozess könnte bereits Ende des Jahres
eintreten, da mehr Maßnahmen zu Vereinfachung des freien Kapitalverkehrs
innerhalb und außerhalb Chinas umgesetzt werden.
Makroökonomische Daten
China hat im April seine Mindestreservesätze (Required Reserve Ratio)
RRR um außergewöhnliche 1000 Basispunkte gesenkt -- das erste Mal seit
Dezember 2008, dass sie so entschieden handelt. Dies ist ein Ausdruck
der Bereitschaft Pekings, seine Binnenwirtschaft zu einer Zeit stark zu
unterstützen, zu der makroökonomische Daten nicht gerade herausragend
sind. Der HSBC PMI fiel im März von 49,6 auf 49,2 im April, während der
offizielle PMI stabil bei 50,1 lag.
Die Auswirkung der letzten zwei Zinssenkungen und der zwei RRR Senkungen
auf Immobilienverkäufe ist ausgeprägt. Während der ersten vier Wochen im
April sind die monatlichen Transaktionen im Jahresvergleich um 33% in
Tier-1-Städten, um 8,6% in Tier-2-Städten und um 31,1% in Tier-3-Städten
gestiegen (der landesweite Durchschnitt lag im Jahresvergleich bei +18,5%
gemessen an der Grundfläche).
BIP-Wachstum
Das BIP-Wachstum in Q1 betrug 7%, den Konsensprognosen entsprechend.
Betrachtet man diese Ziffer in seinen Bestandteilen, so sind der Primär-
sektor (Landwirtschaft und Bergbau) um 3,2%, der Sekundärsektor
(Produktion) um 6,4% und der Tertiärsektor (Dienstleistungen) um 7,9%
gewachsen. Innerhalb des Tertiärsektors wuchs die Finanzindustrie
(einschließlich Brokerage-Industrie) um 15,9%. Falls der Aktienmarkt
im ersten Quartal nicht so angestiegen wäre- wie er es tat, hätte das
BIP-Wachstum wahrscheinlich bei ungefähr 6,5% gelegen. Der Tertiär-
sektor stellt mittlerweile 51,6% der Wirtschaftsleistung dar gegenüber
42,9% für den Sekundärsektor und 5,5% für den Primärsektor. Betrachtet
man diese Zahlen, so ist China eindeutig eine dienstleistungs-
orientierte Wirtschaft geworden.
ASIEN
Der April erlebte eine der besten monatlichen Wertentwicklungen für
die gesamte Region seit Jahren. Der von uns verfolgte Index (MSCI AC
Far East Ex Japan) legte im Monatsverlauf 8,4% zu. Der Anführer des
Monats bleibt weiterhin China.
Korea
Korea hatte den zweitbesten Markt, ein Plus von 4,2% im April. Bis
jetzt gab es ein paar gute Q1-Ergebniszahlen, was darauf hindeutet,
dass sich zum ersten Mal seit 2010 koreanische Gewinne 2015 aller
Wahrscheinlichkeit nach bedeutend erholen werden. Wir haben auch eine
kontinuierliche Erhöhung der Dividendenauszahlungsrate beobachtet,
was ein Trend ist, den wir bereits seit Mitte letzten Jahres erwartet
haben. An der Makrofront nahm Koreas BIP-Wachstum in Q1 im Quartals-
vergleich zu einem saisonal angepassten +0,8% im Gegensatz zu 0,3%
im vorangegangenen Quartal an Fahrt auf und übertraf die meisten
Analystenerwartungen. Die Analyse zeigte, dass die Binnennachfrage
der Schlüsselwachstumstreiber war. Niedrige Energiepreise und
niedrige Zinssätze könnten dem Land helfen, seine Wachstumsdynamik
für das verbleibende Jahr aufrecht zu halten.
Indonesien
Am schlechtesten während des Monats schnitt Indonesien ab, was unsere
pessimistische Haltung gegenüber dem Land bestätigte. Der Markt fiel
um 7,8%, wobei die meisten Verluste in der letzten Woche des Monats
stattfanden, während die Q1-Ergebnisse in vollem Gange waren.
Die schlechten Ergebnisse deuteten auf ein Wirtschaftswachstum hin,
das aufgrund schwachen Konsums und fehlender Staatsausgaben schwächer
als erwartet ausfiel. Es sieht so aus, als fiele es dem Präsidenten
Jokowi schwer, die Infrastrukturinvestitionen, auf die der Markt wartet,
in einer Zeit schwindender Steuereinnahmen zu fördern und in der er
versprochen hatte, das Haushaltsdefizit auf 2,5% des BIP zu begrenzen.
Wir gehen davon aus, dass die indonesische Zentralbank die Zinsen auf
Kosten einer schwächeren Rupiah senken wird, um die lokale Wirtschaft
anzukurbeln.
Thailand
In Thailand überraschte die Bank of Thailand (BoT) den Markt durch
eine Senkung des Leitzinses zum zweiten Mal in Folge, dieses Mal um
25 Basispunkte und damit auf 1,5% - dem niedrigsten Stand seit Juli
2010. Die Zentralbank erwartet eine hinter den Erwartungen zurück
bleibende Erholung und deutete an, dass die Fiskalpolitik die Wachs-
tumsbremse in Form von schwachen Exporten und schwachem Konsumwachstum
wahrscheinlich nicht ausgleichen kann. Die BoT wird in den kommenden
Monaten nach Zeichen für eine überzeugendere Wirtschaftserholung
Ausschau halten. Falls sie nicht bald sichtbar werden, dann könnten
die Zinsen noch weiter gesenkt werden. Die Bank hat ebenso neue Maß-
nahmen bezüglich der Kapitalbilanz angekündigt, um einen freieren
Kapitalausfluss zu erlauben und um die Aufwertung des Thai Bahts
umzukehren, was das Exportwachstum und Investitionen zwischen
Thailand und seinen Nachbarländern fördern kann. Das Finanzminis-
terium von Thailand hat seine BIP-Wachstumsprognosen für 2015 von
3,9% auf 3,7% nach unten korrigiert.
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„Die Veränderungen, die wir gegenwärtig in China sehen und die
Geschwindigkeit, mit der sie stattfinden, sind für uns beispiellos
und zeigen die feste Entschlossenheit der chinesischen Regierung,
ein regionaler und globaler Führer zu werden“, so das Fazit der
Investmentmanager von JK Capital, einer Tochtergesellschaft von
La Française.
Quelle: Investmentfonds.de |
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