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15.05.2015 |
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Investmentfonds.de
15.05.2015: --- Ende Anzeige ---
„Erfreulich ist, dass dieser Optimismus auch unter deutschen Anlegern
festzustellen ist“, so Achim Küssner, Geschäftsführer der deutschen
Schroder Investment Management GmbH. Tatsächlich gehen hierzulande
neun von zehn Anleger davon aus, dass sie in den kommenden zwölf Monaten
mit ihren Investments einen positiven Ertrag erzielen. Das entspricht
exakt dem Anteil der weltweit befragten Anleger. Insgesamt zeigt sich
international auch ein gegenüber den Vorjahren gestiegener Appetit auf
Finanzanlagen. Die Hälfte der Befragten beabsichtigt in den kommenden
zwölf Monaten mehr zu sparen oder zu investieren. In 2014 planten dies
43 Prozent, 2013 nur 38 Prozent. Im Durchschnitt wollen die Anleger
ihre Spar- oder Anlagesumme in den kommenden zwölf Monaten um 8,5 Prozent
erhöhen.
Diskrepanz zwischen Ertragserwartung und Risikoneigung
Deutsche Anleger stehen dem in nichts nach. Während im letzten Jahr
für die kommenden zwölf Monate noch 14 Prozent der Befragten für
Investments weniger zuversichtlich waren als im Vorjahr, äußern heute
dreimal so viele Optimismus. Die klare Mehrheit (87 %) plant ihr aktuell
investiertes Kapital gleich zu halten oder zu erhöhen. Allerdings sind
sie hinsichtlich der Renditeerwartungen im globalen Vergleich etwas
pessimistischer. So gehen sie im Schnitt von neun Prozent Rendite aus
und liegen damit unter dem europäischen Durchschnitt, wo die Erwartung
bei zehn Prozent Ertrag liegt.
„Damit sind die deutschen Anleger allerdings auch etwas realistischer
als Investoren in anderen Ländern“, sagt Küssner. „Schließlich sind
solch hohe Renditen von neun Prozent oder mehr im aktuellen Niedrig-
zinsumfeld nur für den zu erzielen, der mehr ins Risiko geht.“ Das aber,
so ein weiteres Ergebnis der Umfrage, ist bei den Anlegern nicht gegeben.
Denn trotz der hohen Zuversicht und der optimistischen Erwartungen von
zweistelligen Erträgen in den kommenden zwölf Monaten, fördert die
Schroders-Umfrage eine signifikante Diskrepanz zwischen den erwarteten
Erträgen und der Risikoneigung der Investoren zutage. „Das ist ein klares
Zeichen für mangelnde Kenntnisse über das Investieren und zeigt den
Bedarf an mehr Aufklärung für Anleger.“
Sicherheit bevorzugt
Schließlich favorisieren viele der Befragten kurzfristigere Investments
mit geringeren Risiken. Typischerweise allokieren alle Privatanleger nur
etwa 21 Prozent ihres Portfolios in zugleich risiko- und ertragreiche
Assetklassen wie Aktien. Dagegen setzen 45 Prozent auf sichere und
weniger ertragreiche Anlagen wie Cash und rund ein Drittel fließt in
Anlagen wie Anleihen, die ein mittleres Risikoprofil aufweisen. Noch
ausgeprägter ist die Präferenz für Sicherheit unter deutschen Anlegern.
Hier allokieren die Befragten 51 Prozent ihrer Anlagen in risikoarmen
Anlageklassen, 33 Prozent in Assets mit mittlerem Risikoprofil und nur
15 Prozent in Anlagen wie Aktien, die hohe Risiken, aber auch die Chance
auf hohe Erträge mit sich bringen.
„Das Problem ist, dass es mit einer solchen Aufteilung des Vermögens
im aktuellen Umfeld fast unmöglich ist, Renditen von neun oder gar
zwölf Prozent zu erzielen“, sagt Küssner. Allerdings ist die Bereitschaft
der Deutschen nur gering, sich professionelle Unterstützung zu holen, um
diesen Widerspruch in ihren Portfolios aufzulösen. Weniger als ein
Viertel (23 %) der Privatanleger ist laut der Umfrage nämlich bereit dazu,
ihre Strategie zu ändern oder professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
Zugleich beabsichtigt ein Drittel (33 %) weiter so zu investieren wie in
den vergangenen Jahren.
Durst nach Rendite
Große Bedeutung hat für die Anleger dabei die Suche nach regelmäßigen
Erträgen. Weltweit haben 87 Prozent der Investoren das Ziel, mit ihren
Investments laufende Erträge zu erzielen. Das gilt auch für europäische
und deutsche Anleger. Hierzulande zum Beispiel planen acht von zehn
Befragten (81 %) solche Investments zu tätigen. Dabei scheint sich
inzwischen aber auch die Einsicht durchgesetzt zu haben, dass die
private Vorsorge für das Alter kaum ausreicht. Am häufigsten wurde von
den Befragten (30 %) angegeben, dass sie in Ertrag generierende Anlagen
als Zusatz für ihre Altersvorsorge investieren.
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In der Herangehensweise unterscheiden sich die deutschen Anleger jedoch
vom Rest Europas. Während Investments in Einzeltitel an erster Stelle (17 %)
genannt werden, kommt diese Anlageform hierzulande nur auf 13 Prozent und
liegt damit auf Rang drei. Deutsche Anleger realisieren die Suche nach
laufenden Erträgen stattdessen stärker über Fonds. So plant fast jeder
Fünfte (19 %) in Aktienfonds zu investieren, dahinter folgen Multi-Asset-
Fonds (17 %).
Ausgeprägter Home-bias
Natürlich stellt sich dabei auch die Frage, wo die Anleger das größte
Renditepotenzial sehen und investieren. Bei Anlegern aus Europa zeigt
sich einmal mehr ein ausgeprägter Home-bias, also die Tendenz im Heimat-
land oder zumindest heimatnah zu investieren. Während auf globaler
Ebene 48 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass Asien das größte
Potenzial für Investments verspricht, setzen europäische Investoren
auf ihren Kontinent. 49 Prozent gehen davon aus, dass der europäische
Markt das größte Potenzial für die kommenden zwölf Monate aufweist. Von
Westeuropa sind 39 Prozent überzeugt, erst danach folgen Asien und die
USA.
Ganz ähnlich sieht es auch in Deutschland aus. Hierzulande sehen sogar
52 Prozent der Befragten die größten Anlagechancen in Europa, gefolgt
von Westeuropa (45 %). „Insgesamt zeigt die Umfrage, dass der Home-bias
hierzulande nach wie vor stark ausgeprägt ist“, interpretiert Achim
Küssner dieses Ergebnis. „Im Sinne einer besseren Risikostreuung sollten
deutsche Anleger aber vermehrt über den Tellerrand hinausblicken und auch
woanders in der Welt nach Investmentchancen suchen.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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