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19.05.2015 |
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Investmentfonds.de
19.05.2015: --- Ende Anzeige ---
Die USA spielen im 1. Quartal eine dominierende Rolle mit einem
Anteil an den globalen Ausschüttungen von über 50%. Die kräftigen
Dividendenerhöhungen amerikanischer Unternehmen hatten deshalb im
Berichtsquartal einen sehr positiven Effekt. US-Firmen zahlten im
1. Quartal die Rekordsumme von USD 99,4 Milliarden. Das entsprach
einem Plus von 14,8% (zugrunde liegendes Wachstum: +11,2%). Ein
zweistelliger Zuwachs im fünften Quartal in Folge bestätigt einmal
mehr die Rolle der USA als Motor des globalen Dividendenwachstums.
Die Ausschüttungen stiegen in allen Branchen mit Ausnahme der Ver-
sicherungswirtschaft. Seit 2009 haben die US-Dividenden den globalen
Durchschnitt deutlich übertroffen. In Kanada sanken die ausgewiesenen
Dividenden um 4,5% auf USD 8,8 Milliarden, was nahezu vollständig
auf die Schwäche des kanadischen Dollars zurückzuführen war. Die
zugrunde liegenden Ausschüttungen stiegen um beachtliche 9,8%.
In Kontinentaleuropa hat das 1. Quartal für die Dividenden eine
sehr geringe Bedeutung – nur ein Siebtel der jährlichen Ausschüttungen
fließt in dem Zeitraum. Die ausgewiesenen Dividenden fielen um 2,0%
auf USD 34,3 Milliarden. Ein Währungsverlust von USD 6,1 Milliarden
schmälerte das Wachstum auf Dollarbasis um 18 Prozentpunkte. Dagegen
war das zugrunde liegende Wachstum im 1. Quartal mit 15,2% recht be-
eindruckend. Es wird in diesem Tempo aber wohl kaum das ganze Jahr
weitergehen. Sehr wenige Unternehmen tätigten im Berichtszeitraum
Dividendenzahlungen, wobei Deutschland, Spanien und Frankreich das
stärkste zugrunde liegende Wachstum verzeichneten. Andere Länder
boten eine eher gemischte Performance. Die Schweizer Unternehmen
Roche und Novartis waren im 1. Quartal die beiden größten Dividenden-
zahler weltweit. Zusammen schütteten sie USD 13 Milliarden aus. In
Japan, das im 1. Quartal ebenfalls zu den kleineren Dividendenzahlern
gehört, war der Trend ähnlich. Ein gutes zugrunde liegendes Wachstum
wurde durch eine schwache Währung geschmälert.
In der asiatisch-pazifischen Region lagen die ausgewiesenen Dividenden
mit USD 12,7 Milliarden etwa 11,7% über dem Vorjahresniveau, das zu-
grunde liegende Wachstum betrug indessen 18,3%. Größter Bereinigungs-
faktor war infolge des deutlich schwächeren australischen Dollars die
Währung. Das zugrunde liegende Dividendenwachstum war in Australien
dagegen das höchste in der Region, mit deutlichem Vorsprung vor
Hongkong und Singapur.
Unter den Schwellenländern sorgte Russland für starke positive Impulse.
Auf unbereinigter Basis stiegen die Dividendenzahlungen dieser Staaten
um 13,7% auf USD 15,6 Milliarden. Nach Berücksichtigung von Währungs-
verlusten und anderen Effekten ergab sich jedoch ein zugrunde liegendes
Wachstum von 30%. In Russland, das ja für seine Unberechenbarkeit
bekannt ist, haben sich die Auszahlungen auf Dollarbasis mehr als
verdoppelt (in Rubel gerechnet verdreifachten sie sich sogar), nachdem
2014 ein schlechtes Jahr gewesen war. In Brasilien sanken die ausge-
wiesenen Dividenden. Rechnet man die Schwäche des brasilianischen Real
heraus, war jedoch ein Zuwachs zu verzeichnen. In Indien waren indessen
sowohl das ausgewiesene als auch das zugrunde liegende Wachstum negativ.
Im Branchenvergleich verzeichneten der Finanz- und der Konsumsektor
hohe Zuwächse, angeführt von den USA. Im Gesundheitssektor, dem zweit-
größten Zahler im 1. Quartal, war das Dividendenwachstum in letzter
Zeit eher gedämpft, wobei schwächere Wechselkurse das Ergebnis im
Berichtszeitraum zusätzlich belasteten. Die schlechte Performance der
Versorger setzte sich fort. Ihre Ausschüttungen fielen um 13,6% gegen-
über dem Vorjahr (unbereinigter Wert). Damit sind diese Titel im
Branchenvergleich das Schlusslicht beim Dividendenwachstum, wie schon
in den Vorjahren.
Nachdem der US-Dollar seinen Höhenflug im 2. Quartal fortgesetzt hat,
wodurch der Beitrag der etwas besser als erwarteten Entwicklung der
zugrunde liegenden Dividenden in einigen Regionen zunichte gemacht
wird, haben wir unsere Prognose für das unbereinigte Wachstum in diesem
Jahr von +0,8% auf - 3,0% gesenkt. Henderson rechnet nun für 2015 mit
Ausschüttungen in Höhe von USD 1,134 Billionen. Das sind USD 42 Milliarden
weniger als laut der Vorhersage vom Januar. Das zugrunde liegende Wachstum
dürfte mit 7,5% etwas über unserer bisherigen Prognose von 6,9% liegen.
Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors, sagt:
„Der Effekt des starken Dollars wird im 2. Quartal, wenn in Kontinental-
europa und Japan ein Großteil der jährlichen Ausschüttungen fließt, sicher
noch stärker zu spüren sein. Er könnte, sollten die Wechselkurse so bleiben
wie aktuell, die erhebliche Größenordnung von USD 40 Milliarden haben.
Währungsbewegungen können in einem gegebenen Zeitraum sehr große Aus-
wirkungen auf die Dividendenzahlungen haben. Im Laufe der Zeit heben
sie sich jedoch fast vollständig gegenseitig auf, wie aus Untersuchungen
von Henderson hervorgeht. Längerfristig denkende Anleger können sie somit
weitgehend ignorieren.
Trotz unserer niedrigeren Vorhersage gibt es viele Gründe, optimistisch
zu sein. Japan, der zweitgrößte Aktienmarkt der Welt, erlebt gerade einen
Kulturwandel in dem Sinne, dass die Unternehmen höhere Dividenden an ihre
Aktionäre ausschütten. In einem traditionell für niedrige Zahlungen
bekannten Teil der Welt erschließen sich damit für Anleger erhebliche
Liquiditätsreserven. In Kontinentaleuropa ist das Dividendenwachstum
zwar bescheiden, es entwickelt sich jedoch etwas besser als von uns
erwartet. Unterdessen kennen die Dividenden in den USA nur eine Richtung,
nach oben, und wahrscheinlich werden wir auch in diesem Jahr neue Rekorde
erleben.
Da Zinsen und Anleiherenditen auf einem im langfristigen Vergleich
relativ niedrigen Niveau verharren dürften, hat die dividendenorientierte
Aktienanlage einen wichtigen Platz, wenn es darum geht, den Bedarf von
Anlegern an laufenden Erträgen zu decken. Über einen längeren Zeitraum
sind dabei die Risiken für das Dividendenwachstum deutlich geringer,
wenn man über die Grenzen des eigenen Heimatmarkts hinausblickt.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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