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19.05.2015 |
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Investmentfonds.de
19.05.2015: --- Ende Anzeige ---
"Die Staatsanleihenmärkte sind schon von den ersten Tagen der Finanz-
krise an durch die Zentralbanken getrieben worden. "Don't fight the Fed'
wurde zum Leitspruch – auch für die Bank of England (BoE), die Bank
of Japan (BoJ) und die EZB. Und dies sollte das Mantra bleiben, denn
die EZB wird bis voraussichtlich September 2016 weiter Anleihen kaufen
und die BoJ plant dies bis zu einem Inflationsniveau von 2 Prozent
– wobei die Mai-Inflation in beiden Regionen nur wenig über der Null-
Linie liegt.
„Der Markt“ beeinflusst das lange Ende der Zinskurve
Aber während die Zentralbanken das kurze Ende der Kurve kontrollieren,
hat am langen Ende weitgehend „der Markt“ die Zügel in der Hand. Dieser
zeigt nun deutlich, dass die stark geschrumpfte "Laufzeitenprämie”,
die am langen Ende die Renditen niedrig gehalten hatte, zu weit aus-
gereizt wurde und dass diese nun neu gepreist wird.
Es gibt viele Faktoren, warum die Märkte dies jetzt tun: So scheint
das Wachstum in der Eurozone 2015 eine Rate von rund 1,5 Prozent –
und damit leicht über Trend – zu erreichen. Die globale Inflation
hat sich ebenfalls gedreht, nicht zuletzt durch die Erholung der
Ölpreise, aber auch dank der machtvollen Aktivitäten von mehr als
zwei Dutzend Zentralbanken – einschließlich der People's Bank of
China –, die gezeigt haben, dass sie auch das chinesische Wachstum
wieder in Schwung bringen wollen. Globales Wachstum und Inflation
gehen also allmählich in die richtige Richtung!
Anleger hatten sich indes in populäre Positionen, sogenannten
„crowded trades“ geflüchtet – entweder die Zinskurve hinauf oder
die Bonitätskurve hinunter – angesichts der schieren Massen an
Liquidität, die die Zentralbanken geschaffen haben und auf der
Suche nach auskömmlichen Erträgen. Am kurzen Ende vieler Zinskurven
in der Eurozone sind die Zinsen bereits negativ. So fließen Gelder
weg von Deutschland (und Japan) hin zu höher rentierlichen Ländern
wie den USA, Großbritannien oder Australien. Als nun die Verkaufs-
welle begann, verschärfte sich die Kombination aus konzentrierten
Positionen und geringer Liquidität – und so haben Bunds derzeit
wenige Freunde, mal abgesehen natürlich von der EZB.
Für Neubewertung der langlaufenden Renditen positionieren
Was wird die schwächelnden Anleihenmärkte nun drehen? Selbst bei
0,65 Prozent sehen die 10-jährigen Bundesanleihen noch nicht
wirklich günstig aus. Wenn wir noch einmal die QE-Erfahrungen
bemühen, sollten „Bunds“ noch unter Druck bleiben, bis wir letztlich
eine Kombination sehen von höheren Zinsen, die die Wachstumsindi-
katoren abschwächen, schwächelnden Risiko-Assets, einer verlang-
samten Kreditvergabe oder einem Euro, der wieder stärker wird und
damit das Exportwachstum ins Stocken bringt. Bis dahin werden wir
uns bei deutschen Bundesanleihen zurückhalten. Stattdessen nutzen
wir die Gelegenheit, uns für die Neubewertung der Laufzeitenprämie
zu positionieren: So gewichten wir am langen Ende der Kurve
Deutschland – wo das Epizentrum des Ausverkaufs gelegen hat –
gegenüber anderen entwickelten Märkten unter. Wir haben uns auch
auf eine Versteilerung der Kurve vorbereitet und gewichten Bonds
vom langen Ende her gegenüber mittleren Laufzeiten unter. So
sollten wir gut für die Neubewertung der langlaufenden Renditen
positioniert sein.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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