![]() |
||
ANZEIGE
![]() |
![]() Investmentfonds - News |
|
FondsNews
18.06.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Der kommende Donnerstag gilt nun als nächster ultimativ letzter
Termin für eine Einigung. Liegt der Eurogruppe bis dahin kein
tragfähiger Kompromiss vor, fehlt die Grundlage für eine Ent-
scheidung der Staats- und Regierungschefs bzw. des Gouverneursrats
des ESM über die Freigabe von Mitteln aus dem 2. Hilfspaket; ganz
zu schweigen von der notwendigen Zustimmung diverser nationaler
Parlamente. Ohne diese Gelder ist Athen nicht in der Lage, seine
spätestens am 30. Juni fälligen Aussenstände beim IWF in Höhe von
1,6 Mrd. EUR zu begleichen – das wäre das Ende!
Aber nur beinahe. Denn bei diesem Zahlungsausfall würde nach einer
zweiwöchigen Frist erst einmal eine Art Mahnverfahren seitens des
IWF eröffnet, das sich über 12 bis 15 Monate (!) hinziehen könnte.
Und selbst wenn die Griechen das Geld nicht zurückzahlen, wäre das
nicht mit dem Ausfall einer Anleihe gleichzusetzen. Der Grund:
IWF-Hilfen gelten als bilaterale, öffentliche Kredite, deren Ausfall
keinen »Default« nach der engen Definition der Ratingagenturen dar-
stellt (weil keine privaten Gläubiger betroffen sind). Dasselbe gilt
im Übrigen, wenn die EZB im Juli (oder August) auf ihren Forderungen
sitzen bliebe.
Die Taktik der Athener Regierung ist klar: Sie setzt auf die Furcht
der Geldgeber vor einem Überschwappen der Krise auf andere Länder.
Ausserdem müssten bei einem Scheitern der Verhandlungen die Kredite
sofort abgeschrieben werden, immerhin geht es um eine Schadenssumme
von 320 Mrd. EUR (»too big to fail«). Das wäre ein (finanz-)politisches
Armutszeugnis, das den aufstrebenden eurokritischen Parteien eine
Steilvorlage böte. Auch die geostrategische Bedeutung Griechenlands
ist ein Ass, das Alexis Tsipras bei Bedarf gerne zückt. Davon ab-
gesehen können sich die Griechen sicher sein, dass die europäischen
Partner sie im Falle eines Scheiterns nicht im Regen stehen lassen
(humanitäre Hilfe, Marshall-Plan).
Kein Wunder also, dass die griechische Regierung keine Veranlassung
sieht, ihrerseits grössere Zugeständnisse zu machen. Last but not
least sei noch einmal darauf hingewiesen, dass die Griechen bei einem
Staatsbankrott nicht automatisch aus der Eurozone austreten müssen.
Ein temporäres Parallelwährungsregime wäre problemlos denkbar und
böte überdies die Chance, zu einem späteren Zeitpunkt als voll-
wertiges Mitglied in die Währungsunion zurückzukehren.
--- Anzeige --- >>Jetzt Fonds bereits ab 10 EUR gebührenfrei besparen! --- Ende Anzeige ---
Ein schnelles Ende im Schuldenpoker wird es daher wohl nicht geben.
Die Finanzmärkte dürften somit nervös bleiben; zumindest solange,
bis klar ist, dass kein Überschwappen der Krise auf Länder wie Portugal,
Spanien oder Italien stattfindet. Wir sind diesbezüglich zuversichtlich,
denn im Unterschied zu früheren Phasen der Schuldenkrise kann die EZB
mit Hilfe ihrer Anleihekäufe jederzeit und sofort einen wirksamen
Rettungsschirm über gefährdeten Ländern aufspannen. Davon abgesehen
kündigen unsere Frühindikatoren die Fortsetzung des positiven Grund-
trends in den EUR-Makrodaten an – es ist mithin nur eine Frage der
Zeit, bis die Investoren den Krisenmodus verlassen und sich wieder
den konstruktiven Rahmenbedingungen zuwenden.
Quelle: Investmentfonds.de |
[ 1996 -2024 © Investmentfonds.de, a service of InveXtra AG| Letztes Update: 04.08.2024 | eMail | presse | Impressum | kontakt ] Daten von ![]() |