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FondsNews
22.06.2015 |
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Investmentfonds.de
22.06.2015: --- Ende Anzeige ---
In Europa bessert sich die Lage. Das im März gestartete Quantitative
Easing der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt bereits Auswirkungen.
„Wachstum und Momentum in Europa sind besser als vor drei bis sechs
Monaten“, erläutert Flemming Larsen. Negative Effekte auf die Finanz-
märkte durch die Entwicklungen in Griechenland fürchtet der Anlagechef
von Jyske Invest auf lange Sicht nicht: „Der mögliche Austritt
Griechenlands aus der Eurozone erzeugt zwar viele Schlagzeilen. Wir
erwarten aber höchstens sehr kurzfristige Auswirkungen, auf mittel-
und langfristige Sicht spielt das Thema keine Rolle.“ Das liege unter
anderem daran, dass fast alle griechischen Staatsanleihen vom Inter-
nationalen Währungsfonds und den Zentralbanken gehalten werden.
Niedrige Liquidität dürfte im Sommer für Schwankungen sorgen
Von der Zinswende in den USA erwartet Larsen einen größeren Effekt.
„Die amerikanische Notenbank Fed nähert sich ihrem ersten Zinsschritt.
Dieser erfolgt aber erst, wenn die wirtschaftlichen Daten gut genug
sind“, erklärt Larsen. Warten auf Daten, lautet daher das aktuelle
Motto für die Akteure an den Finanzmärkten. Überraschend ist für den
Fondsmanager die relativ niedrige Volatilität an den Aktienmärkten.
In den Währungs- und Anleihemärkten waren im ersten Halbjahr deutlich
stärkere Schwankungen zu verzeichnen. Anleger sollten sich darauf
vorbereiten, dass es im Sommer auch an den Aktienmärkten unruhiger
wird. Ein Grund dafür ist die vergleichsweise geringe Liquidität an
den Märkten. Überraschen könnte zudem ein stärkeres Wachstum in den
USA und Europa, was mit den avisierten Zinsmaßnahmen zumindest kurz-
fristig wohl einen negativen Effekt auf die Aktienmärkte hätte.
Aktienmärkte: Stockpicking ist einfacher geworden
Auf der Aktienseite bevorzugt Larsen weiterhin Europa und Japan.
Das Momentum sei in den beiden Regionen deutlich höher als in den
USA. Allerdings findet er als Stockpicker derzeit überall interessante
Titel. „Das Umfeld für Stockpicker hat sich verbessert. Es ist leichter
geworden, gute Unternehmen zu finden, da es große Unterschiede zwischen
den einzelnen Gesellschaften gibt“, so Larsen.
China: Blasengefahr an den Festland-Börsen, faire Aktienkurse in Hongkong
Als ebenfalls interessant erachtet Larsen die Emerging Markets, vor
allem Asien. Hier sei jedoch ein selektives Vorgehen sehr wichtig,
da die Kursentwicklungen der einzelnen Länder wie auch schon 2014
weit auseinanderdriften. China hat in den vergangenen sechs bis zwölf
Monaten sehr schwache wirtschaftliche Zahlen geliefert. Der Aktienmarkt
ist dennoch hoch gelaufen. „Investoren freuen sich über die schwachen
Daten, die die Zentralbank zu geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen wie
Zinssenkungen veranlassen“, erklärt Larsen. Dieser Trend werde sich
weiter fortsetzen. Bei den chinesischen Aktienmärkten gilt es jedoch
zu unterscheiden. Am lokalen Markt in Shanghai sind vor allem die
großen staatlichen Unternehmen gelistet, in Shenzen eher kleinere
Firmen. „In einigen Sektoren können wir durchaus Blasen erkennen“,
warnt Larsen. Er investiert in China nur über die Börse in Hongkong.
Hier sind die Aktien noch nicht zu teuer, sondern werden zu einem
fairen Kurs-Gewinn-Verhältnis gehandelt.
Sektoren: Wachstumspotenzial bei Banken, Technologie und Gesundheit
Von den Sektoren hält Larsen Banken für interessant. Die Bewertungen
seien attraktiv und die Regulierung sollte den Sektor stabilisieren.
„Wir setzen wieder stärker auf Finanzinstitute in Europa und den USA
wie etwa BNP Paribas oder JP Morgan. Bei Banken aus den Emerging Markets
sind wir derzeit eher zurückhaltend“, so Larsen. Im defensiven Bereich
bevorzugt Larsen den Gesundheitssektor gegenüber Basiskonsumgüter-
Gesellschaften, die er für zu teuer hält. Zudem mag der Jyske-Experte
Unternehmen, die mit der sich erholenden Wirtschaft vom anziehenden
Konsum profitieren, zum Beispiel Apple oder das US-Reiseportal Priceline.
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Kürzlich investiert hat Larsen in Samsung Electronics, einem der weltweit
führenden Anbieter von Unterhaltungselektronik und der Nummer 1 bei
Handsets, Speicher und TV. „Die Profitabilität in dem sehr lukrativen
Handset-Geschäft ist unter Druck geraten, sollte sich aber mit dem neuen
Flaggschiff-Modell Galaxy S6 wieder verbessern“, erwartet Larsen.
Anleihemärkte: Bei traditionellen Anleihen ist Vorsicht geboten
Der Anleihebereich überraschte im ersten Halbjahr mit anziehenden
Zinsen – trotz der Anleihekäufe der EZB. Anleger mussten dennoch
erkennen, dass traditionelle Anleihen aufgrund des extrem niedrigen
Zinsumfeldes auch negative Erträge liefern können. Traditionelle
Staatsanleihen aus Europa hält Larsen daher für wenig attraktiv und
zu teuer. Hochverzinste Unternehmensanleihen setzt Larsen auf „neutral“,
Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen sogar auf „untergewichtet“.
Er nutzt derzeit verstärkt die Expertise von Jyske Invest für den
heimischen Anleihemarkt und hat dänische Hypothekendarlehen teils
übergewichtet. „Mit dänischen Hypothekendarlehen können Anleger der-
zeit im Vergleich zu anderen Euro-Anlagen bei geringerem Risiko einen
attraktiveren Mehrzins erreichen“, sagt Larsen. Diesen Vorteil nutzt
er derzeit in seinen Strategien für eher risikoaverse Anleger – dem
Jyske Invest Stable Strategy mit einem Aktienanteil bis zu 40 Prozent
– beziehungsweise für risikobewusstere Investoren, wie sie der Jyske
Invest Balanced Strategy mit einem Aktienanteil zwischen 30 und
60 Prozent adressiert.
Quelle: Investmentfonds.de |
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