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FondsNews
06.07.2015 |
Wichtiger
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--- Ende Anzeige ---
Selbst wenn jetzt die Verhandlungen wieder aufgenommen würden,
sei es aufgrund der gegenseitigen Verbitterung das bei weitem wahr-
scheinlichste Szenario, dass es zu keiner Vereinbarung kommen werde.
Daran ändere auch der Rücktritt von Finanzminister Varoufakis nichts.
Auch die Geduld der EZB werde nicht ewig sein, angesichts der
Schlüssel-Deadline am 20. Juli, wenn Griechenland der Notenbank
3,5 Mrd. Euro aus den Ankäufen von Schuldtiteln während des SMP-
Programms im Frühjahr 2010 zurückzahlen müsse. Unter den gegen-
wärtigen Umständen verfüge Griechenland nicht über die dafür
nötigen Mittel und die EZB werde einen Zahlungsausfall sicher
nicht tolerieren. Damit blieben noch rund zehn Tage, um einen
Kollaps des griechischen Bankensystems abzuwenden.
Mit Blick auf das Prozedere eines Grexit merkt Cavalier an, dass
dieser nur um den Preis einer Menge rechtlicher Akrobatik möglich
sei und der Rückzug Griechenlands aus dem gemeinsamen Währungsgebiet
zwischen beiden Seiten ausgehandelt sein müsse. Dies setze jedoch
gerade den guten Willen voraus, der in den vergangenen Monaten so
schmerzlich vermisst worden sei. Unter dem Strich werde die monetäre
Scheidung auf jeden Fall ein langer und quälender Prozess.
Doch auch nach dem Verlassen des Euroraums gebe es keine Sicher-
heit, dass eine externe Abwertung zu besseren Ergebnissen führen
werde, als die vergeblichen Anpassungsprozesse der vergangenen Jahre.
So sei die griechische Wirtschaft vom Welthandel vergleichsweise stark
abgeschlossen und ein großer Teil der Exporte wie etwa jene der Öl
verarbeitenden Industrie würden nicht von der Abwertung einer neuen
Währung profitieren.
Eine Ansteckung anderer Staaten im Euroraum sieht der Ökonom nicht.
So hätten es etwa fünf Monate sich verschlechternder Beziehungen
zwischen Griechenland und seinen Gläubigern bislang nicht geschafft,
das Geschäftsklima oder das Wachstum im gemeinsamen Währungsgebiet
zu beschädigen. Noch dazu verfüge die EZB mittlerweile über nahezu
unbegrenzte Feuerkraft, um an den Anleihemärkten zu intervenieren.
Am wenigsten zu beherrschen sei der politische Ansteckungskanal.
Denn seit 2008 seien die Krisen des Euroraums Wasser auf die Mühlen
der Euroskeptiker und ihre Parteien gewesen, besonders in Frankreich,
Italien und Spanien. Und es sei fraglich, ob der Anblick eines ver-
wüsteten Landes, in dem die Bankguthaben eingefroren seien, und dem
es bereits an grundlegenden Gütern wie Medikamenten fehle, die ge-
eignete Werbung sei, um bei bevorstehenden Abstimmungen die Wähler
anzuziehen.
Quelle: Investmentfonds.de |
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