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FondsNews
24.07.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
"Im zweiten Halbjahr werden wir also steigende amerikanische Zinsen
erleben. Der Aktienmarkt wird zunächst etwas mit den steigenden Zinsen
zu kämpfen haben, aber letztendlich wird das gesunde Wachstum den
Umfang von Kursverlusten begrenzen und später für ein weiteres An-
steigen der Kurse sorgen. Dies wird schließlich auch dazu führen,
dass der Kurs des US-Dollars weiter gegenüber den meisten anderen
Währungen steigt. Dieses Szenario sollte ein positiver Cocktail für
Japan sein, dessen Export von dem hohen amerikanischen Wachstum und
einem schwächeren Yen profitiert. Gleichzeitig wird dort der Ren-
tabilität der Unternehmen mehr Augenmerk geschenkt.
Wachstum in Europa wird auf zwei Prozent zurückgehen
Wenn wir den Blick nach Europa wenden, so ist unsere Hauptbotschaft
für die zweite Jahreshälfte, dass das Wirtschaftswachstum abnehmen
wird. Während Griechenland alle Schlagzeilen beherrschte, ist das
europäische Wirtschaftswachstum auf derzeit etwa 2,5 Prozent gestiegen.
Einige der nur zeitweilig wirksamen Gründe für die Zunahme des Wachstums
waren z. B. der fallende Ölpreis und ein stark geschwächter Euro. Die
positiven Effekte hiervon haben unserer Meinung nach ihren Gipfel
erreicht. Auch wenn wir damit rechnen können, dass eine Lösung für
Griechenland zunächst zu einer positiven Stimmung beitragen wird,
glauben wir doch, dass das Wachstum von etwa 2,5 Prozent im Jahres-
verlauf auf zwei Prozent sinken wird.
Warum wird das Wachstum bei zwei Prozent liegen? Der Grund hierfür
ist einfach, dass sich das europäische Bankensystem in einer ver-
nünftigen Verfassung befindet und somit in der Lage ist, dem privaten
Sektor Kredite zu geben. Dies ist etwas, was wir in der Region
– besonders in den Krisenländern – seit fast fünf Jahren vermisst
haben.
Somit können wir damit rechnen, dass die Investitionen zunehmen
und auch die Bereitschaft steigt, neue Arbeitskräfte einzustellen.
Zwei Prozent Wachstum in Europa sind gut. Doch dies geschieht in
einem Kontext einer sehr langwierigen Krise mit entsprechend hoher
Arbeitslosigkeit. Daher meinen wir, dass es noch lange dauern kann,
bis die Inflation sich in Europa wirklich zurückmeldet. Dies bedeutet
zugleich, dass es der Europäischen Zentralbank schwerfallen wird,
ihr Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent in den nächsten
Jahren zu erreichen. Obgleich also das Wachstum gut sein wird und
zusammen mit der abnehmenden Unsicherheit zu Griechenland dazu
führen muss, dass die europäischen Aktien steigen, meinen wir
anders als hinsichtlich der USA jedoch nicht, dass die euro-
päischen Zinsen kurzfristig nennenswert steigen werden. Wir
erwarten eher, dass sie stabil bis leicht steigend sein werden.
Die Fortsetzung der außergewöhnlich lockeren Geldpolitik in Europa
wird besonders im Verhältnis zu den USA Folgen haben. Wir rechnen
damit, dass der Euro im Verhältnis zum Dollar schwächer wird.
Werden die Behörden in China niedrigeres Wachstum akzeptieren?
Der jetzige deutliche Rückgang der chinesischen Aktienmärkte sorgte
für Schlagzeilen – was unserer Meinung nach von anderen wichtigen
Fragen ablenkt. Der Fall der Landestitel wird die finanzielle
Stabilität nicht beeinträchtigen, weil die Behörden für Stabilität
im Bankensystem sorgen werden.
Wir konzentrieren uns hingegen auf die Frage, wie sich das tat-
sächliche Wirtschaftswachstum in China entwickeln wird. Unsere
Beurteilung ist derzeit, dass das Wachstum im zweiten Quartal
gegenüber dem äußerst geringen Niveau des ersten Quartals gewonnen
hat. Es befindet sich jetzt auf einem Niveau von 6 bis 6,5 Prozent.
Die unserer Meinung nach entscheidende Frage für die künftige
Entwicklung ist, ob die Behörden akzeptieren können und werden,
dass es auf diesem niedrigen Niveau liegt. Oder ob sie – wie früher
– versuchen werden, das Wachstum anzuregen, damit es auf höhere
Touren kommt. Wir meinen, sie werden sich für die erste Alternative
entscheiden.
Warum? Dies mag etwas unverständlich wirken, da die Regierung noch
davon spricht, ein Wachstum von über sieben Prozent sicherstellen
zu wollen. Die Antwort auf die Frage ergibt sich unserer Ansicht
nach aus dem Umstand, dass es selbst den chinesischen Behörden
schwerfällt zu verstehen, was gerade in der chinesischen Wirtschaft
geschieht.
Für 2014 wurde ein Wachstum von über sieben Prozent und die Schaffung
von 10 Millionen neuen Arbeitsplätzen angestrebt. Das Wachstum war
ungefähr wie erwartet, aber die Wirtschaft schaffte tatsächlich
13 Millionen Arbeitsplätze. Bei gleicher Wachstumsrate wurden also
mehr Arbeitsplätze geschaffen. Dies liegt unserer Meinung nach an
bedeutenden Veränderungen in der Grundstruktur der chinesischen
Wirtschaft, in der der Dienstleistungsbereich einen immer größeren
Anteil gewinnt. Der Dienstleistungsbereich schafft mehr Arbeits-
plätze als die Bereiche der herkömmlichen Industrie und des Bauwesens.
Obwohl also die Wirtschaft um „nur“ sechs Prozent wächst, sollte dies
mehr als ausreichend sein, um genügend Arbeitsplätze zu schaffen und
so für soziale Stabilität zu sorgen. Die Behörden wollen zudem gewiss
nicht den früher gemachten Fehler wiederholen, den Bau- und Wohnungs-
bereich zu sehr zu stimulieren.
Giftiger Cocktail für Emerging Markets
Die gute Nachricht ist also, dass China weiter wachsen wird. Die
schlechte Nachricht ist allerdings, dass dies eine andere Art des
Wirtschaftswachstums ist, als wir gewohnt waren. Es beruht diesmal
weit weniger auf den Rohstoffpreisen. Dies wiederum bereitet vielen
Emerging Markets Probleme, da diese vom Rohstoffexport abhängig sind.
Behalten wir Recht mit diesem Szenario und erhöht die US-Notenbank
außerdem noch die Zinsen, so ergibt dies für aufstrebende Länder
einen giftigen Cocktail. In Emerging Market-Ländern werden die Zinsen
von den steigenden amerikanischen Zinsen nach oben getrieben, was
Kursverluste der Anleihen zur Folge haben wird. Die Währungskurse
werden unter Druck kommen, besonders in denjenigen Ländern, die von
externer Finanzierung abhängig sind. Und schließlich werden auch die
Aktien unter Druck geraten, weil sie bereits mit einem relativ
geringen Umsatzwachstum kämpfen und dies zu einer Zeit, da die
Finanzierungskosten möglicherweise steigen.
Daher unterstreichen wir hier nochmals, was wir bereits im Laufe der
letzten Jahre wiederholt betont haben: Man sollte vorsichtig mit
Investitionen in die Emerging Markets sein. Außerdem gilt: Wir können
die Wachstumsländer nicht mehr als eine einzige homogene Region be-
trachten, sondern müssen sie als eine Anzahl sehr unterschiedlicher
Länder ansehen, von denen es viele, wie sich abzeichnet, schwer haben
werden. Daher muss man auch selektiv investieren.
Wie sieht also die Welt nach der Zeit der intensiven Griechenland-
Debatte aus? Im Grunde genommen sieht sie gut aus. Die Weltwirtschaft
wächst weiterhin, angeführt insbesondere von den USA und Europa. Die
Geldpolitik wird weiterhin locker sein, auch wenn die USA erste Schritte
hin zu einer normalen Geldpolitik machen. Insgesamt positive Voraus-
setzungen sehen wir für globale Aktien, jedoch vor allem für Aktien
aus Europa und Japan."
Quelle: Investmentfonds.de |
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