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Investmentfonds.de 24.08.2015:
Bantleon: China-Hysterie verzerrt Finanzmärkte

Köln, den 24.08.2015 (Investmentfonds.de) - 



Dr. Harald Preissler, Chefvolkswirt des Anleihemanagers Bantleon


Die Finanzmärkte werden derzeit von einer »China-Hysterie« verzerrt. 
Das hat Dr. Harald Preissler, Chefvolkswirt und Leiter Anlagemanagement 
des Anleihemanagers Bantleon, im Interview mit der »Handelszeitung« 
gesagt. »Am makroökonomischen Umfeld hat sich nichts verändert. Das 
Bild ist nach wie vor positiv«, stellte er fest. »Das gilt für China 
wie die Weltkonjunktur insgesamt.«


Der Ölpreis sei zurzeit kein verlässlicher Indikator, weil er sich 
von den Märkten abgekoppelt habe. »Die verlässlichsten Informationen 
zur aktuellen wirtschaftlichen Lage liefern die Einkaufsmanagerindikatoren«, 
erklärte Preissler. »Auch monetäre Indikatoren wie die Geldmenge sind 
verlässliche Quellen.« Der Trend der Mehrheit dieser Indikatoren zeige
nach oben.


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Aufgrund der positiven konjunkturellen Entwicklung gebe es an den 
Aktienmärkten immer noch grosses Potential. »Gerade jetzt bieten sich 
interessante Einstiegsniveaus, weil sehr viel Pessimismus im Markt ist, 
die Makroperspektiven aber viel besser sind.« Die Wahrscheinlichkeit, 
dass viele Anleger wieder aufspringen, sei gross.


Für Schweizer Anleger sei es zurzeit unmöglich, im Anleihenmarkt eine 
attraktive Rendite zu erzielen. Dennoch sollten Anleger festverzinsliche 
Wertpapiere nicht aus dem Portfolio verbannen, sagte Preissler, »weil 
ihre Kurse im internationalen Krisenfall deutlich steigen und damit das 
Vermögen schützen«. Allerdings riet er von Fremdwährungsanleihen ab, 
weil das Wechselkursrisiko in keinem Verhältnis zu den erzielbaren 
Kupons stehe. Der Schwerpunkt im Portfolio sollte ohnehin auf der 
Aktienseite liegen.


Diese Empfehlung gelte jedoch nur für die nächsten sechs bis neun 
Monate. Die aktuelle konjunkturelle Belebung werde noch bis Frühjahr 
2016 anhalten und die Aktienmärkte nach oben treiben. »Danach schwächt 
sich die Dynamik wieder ab«, stellte Preissler fest. Der Schweizer 
Aktienindex SMI könne bis Anfang 2016 Richtung 11.000 Punkte steigen, 
also um etwa 15 Prozent zulegen. Voraussetzung dafür sei, dass »sich 
das globale Umfeld halbwegs normal entwickelt und es keine neuen 
Schocks gibt.«