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14.09.2015 |
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Investmentfonds.de
14.09.2015: --- Ende Anzeige ---
„Aus unserer Sicht ist die jüngste Abwertung des Renminbi ein weiteres
Beispiel dafür, wie einfach es ist, Chinas politisches Handeln falsch zu
interpretieren“, erklärt Hayden Briscoe, Director Asia-Pacific Fixed Income
bei AB in Hongkong. „Plausibler ist nach unserer Auffassung die Erklärung
der chinesischen Zentralbank, dass mit der Maßnahme eine ungewöhnlich große
Lücke zwischen dem Fix- und dem Kassakurs der Währung geschlossen werden
sollte“, betont der Experte. „Chinas Rückkehr zu einem wirtschaftlichen
Gleichgewicht wäre zudem auch für westliche Volkswirtschaften ein gutes
Zeichen.“
Weiter heisst es:
"Bewertet man die Maßnahme als eine kompetitive Abwertung, wird eine
Reihe von Fakten ignoriert. Dazu zählt etwa, dass sich Chinas Exporte
trotz Schwierigkeiten sehr viel besser entwickelten, als die regionaler
Wettbewerber. Allein aus diesem Grund ist kaum nachzuvollziehen, warum
eine kompetitive Abwertung notwendig gewesen wäre. Außerdem ist Chinas
Handelsbilanz positiv – die Importe sinken schneller als die Exporte –
und das Land hat einen erheblichen Handelsbilanzüberschuss. Eine Abwertung
würde diese Probleme folglich noch verschlimmern, und das genau zum
politisch falschen Zeitpunkt.
Weit plausibler ist nach unserer Auffassung daher die Erklärung der
chinesischen Zentralbank „People's Bank of China“, dass mit der Abwertung
der Landeswährung eine ungewöhnlich große Lücke zwischen dem Fix- und
dem Kassakurs der Währung geschlossen werden sollte. Die Zentralbank
senkte den Fixkurs nur um 1,9% und intervenierte am Markt, um so die
unter Druck geratene Währung nach Publikation der Abwertung zu stützen.
Sinnvoll war die Anpassung auch als Ausdruck der Regierungspolitik.
Denn mit dem Einsatz nationalen und internationalen Privatkapitals
zielt die Maßnahme auf die Modernisierung und Diversifizierung der
Wirtschaft ab. Um dies zu erreichen, benötigt China eine stärker am
Markt orientierte Währung.
Die Kaufkraft chinesischer Konsumenten wächst
Unsere Recherchen deuten darauf hin, dass China weniger auf seine
Währung fokussiert ist, sondern vielmehr auf das Lenken notwendiger
Liquidität in die richtigen Teile der Binnenwirtschaft. Neben den
traditionellen Triebkräften des Export- und Investmentsektors kann
so der Konsum zu einem stärkeren Wachstumsmotor Chinas werden.
Präsident Xi kann seinem Amtskollegen Obama in dieser Hinsicht gute
Nachrichten überbringen: Die jüngsten Daten zeigen eine Annäherung der
Trends bei den Investitionen in Anlagegüter und den Einzelhandelsum-
sätzen, wobei erstere zurückgehen und letztere stabil bleiben. Obwohl
die Zahlen allein nicht besonders spektakulär anmuten, deuten sie
dennoch auf Chinas Rückkehr zu einem wirtschaftlichen Gleichgewicht
hin. Für den Welthandel sind dies positive Anzeichen: Sie belegen
die wachsende Kaufkraft chinesischer Verbraucher, die bereits im
internationalen Tourismus sowie beim Erwerb ausländischer Luxusgüter
kräftig mitmischen."
Quelle: Investmentfonds.de |
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