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Investmentfonds - News |
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FondsNews
17.09.2015 |
Wichtiger
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Investmentfonds.de
17.09.2015: --- Ende Anzeige ---
"Bei unserem Investmentprozess geht es deshalb um die Suche nach Unternehmen
mit langfristigen Eigentümern, deren Geld in den gleichen Aktien steckt,
in die Dritte ebenfalls investieren können. So können wir darauf vertrauen,
dass sich die Interessen decken (sprich auch unsere Interessen berücksichtigt
werden). Häufig handelt es sich in den Schwellen- und Entwicklungsländern
bei Mehrheitsaktionären dieses Typs um Familienunternehmen. Ist das der
Fall, können wir die ethischen Werte einer solchen Familie untersuchen,
was bei Staatsbetrieben beziehungsweise eigentümerlosen Unternehmen pro-
blematischer ist.
Fragen, die wir stellen, sind beispielsweise:
- Wie ist die betreffende Familie in der Vergangenheit mit ihren
Minderheitsaktionären umgegangen?
- Welche Firmen besitzt sie neben dem börsennotierten Unternehmen
noch und bestehen Interessenkonflikte?
- Gibt es in der Firmenleitung kompetente unabhängige Personen, die
eine Aufsichtsfunktion haben?
- Macht die Familie Geschäfte mit dem Staat und, wenn ja, wie
gelangt sie an Aufträge beziehungsweise Lizenzen?
- Welchen Ruf hat die Familie bei Akteuren wie örtlichen Gemeinden
und regierungsunabhängigen Umweltorganisationen?
Die Beantwortung von Fragen dieser Art hilft uns, ein Urteil über die
Qualität eines Unternehmens zu gewinnen, welches über die Betrachtung
der Renditen der Vergangenheit hinausgeht. Wir bevorzugen Erträge, die
in einem risikobewussten Rahmen erzielt werden, da dies unserem Absolute-
Return-Ansatz in risikoreicheren Märkten mit oft mangelnder Rechtsstaat-
lichkeit entspricht (im Unterschied zu einem Ansatz, in dem es um die
relative Performance geht).
Von Ungewissheit profitieren
Ein weiterer Vorteil langfristiger Eigentümer, wie es beispielsweise
Familien sind, besteht darin, dass sie weitsichtige, manchmal dem Markt-
konsens zuwiderlaufende Entscheidungen treffen können. Ein professionelles,
stärker auf kurzfristige Ergebnisse und den Druck der Börsen fokussiertes
Management ist dazu oft nicht in der Lage.
So verkündete der in Familienhand befindliche chilenische Bergbaukonzern
Antofagasta kürzlich den Kauf einer erstklassigen Kupfermine, deren
Besitzer in finanziellen Nöten steckte. Anders als viele seiner Kon-
kurrenten stand Antofagasta im gesamten zurückliegenden Jahrzehnt
finanziell auf soliden Beinen. Ein solches antizyklisches Vorgehen
entspricht genau unserer Vorstellung davon, wie sich ein Bergbauunter-
nehmen verhalten sollte. Allerdings wird dafür eine Führungsmannschaft
gebraucht, die dem kurzfristigen Druck des Markts zu widerstehen vermag.
In diesem Fall war eine Familie der richtige Akteur.
Chancen im Konsumsektor selektiv nutzen
Obwohl unsere Strategie nur begrenzte direkte Positionen in China vorsieht,
halten wir einige taiwanesische Aktien, insbesondere von Unternehmen des
Konsumsektors mit starkem Engagement in China. Dabei handelt es sich nicht
um Staats-, sondern um Privatunternehmen, die in der Vergangenheit zum
einen ihre Finanzziele fast immer erreicht und zum anderen die Interessen
von Minderheitsaktionären angemessen berücksichtigt haben. Der Familien-
konzern Uni-President Enterprise, unsere größte Position in Taiwan, baut
gerade auf dem chinesischen Festland eine Absatzorganisation für Lebens-
mittel, Getränke und Einzelhandelsprodukte auf.
Außerhalb Chinas und Taiwans erscheinen uns qualitativ gute Konsumwerte
in Asien zurzeit meist überbewertet. Die relativ starke Gewichtung des
Konsumsektors in unserer Strategie beruht insofern vor allem auf Investments
in weniger gefragten afrikanischen und lateinamerikanischen Märkten. Zu
nennen sind etwa der Lebensmittelhersteller Grupo Herdez in Mexiko und
der Getränkekonzern CCU in Chile. Hinzu kommen einige multinationale
Unternehmen, die an den Börsen von Industriestaaten notiert sind, aber
über 50% ihres Geschäfts in Schwellenländern abwickeln.
"Risikobewusste Renditen“
Unserer Ansicht nach erfordern Anlagen in den Schwellenländern, wo die
Risiken naturgemäß höher sind, einen besonders risikobewussten Ansatz.
In Anbetracht der oft mangelnden Rechtsstaatlichkeit in vielen dieser
Staaten ist es von essenzieller Bedeutung, an der Seite von Mehrheits-
aktionären und Firmenleitungen zu investieren, die einen Ruf für Integri-
tät und eine faire Behandlung ihrer Minderheitsaktionäre haben. Wichtig
ist auch, dass solche Unternehmen bei Investitionen in der Regel lang-
fristig denken (wie wir) und dadurch Chancen nutzen können, die sich
durch kurzfristige Unsicherheiten am Markt (wie wir sie in letzter Zeit
gesehen haben) ergeben. Familienunternehmen mit guter Reputation bieten
unseres Erachtens eine geeignete Möglichkeit, um Interessengleichheit
zu gewährleisten und für unsere Anleger „risikobewusste Renditen“ zu
erzielen."
Quelle: Investmentfonds.de |
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