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FondsNews
16.11.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Das Jahr 2015 war ein volatiles Jahr für die weltweiten Finanzmärkte.
Auch Schwellenländeranleihen, die auf eine Hartwährung wie US-Dollar
oder Euro lauten, waren von den Schwankungen betroffen. Zudem gab es
sehr unterschiedliche Entwicklungen in den einzelnen Ländern. Die An-
leihen sehr risikoreicher Staaten wie die Ukraine, Venezuela und
Argentinien haben beispielsweise eine sehr gute Performance erzielt.
Gründe hierfür waren schwer vorhersehbare Ereignisse, etwa die Schulden-
umstrukturierung in der Ukraine, die sich als sehr positiv für Anleihe-
besitzer erwies. Anleihen aus Brasilien, dem einstigen Lieblingskind
der Investoren, haben sich hingegen sehr schlecht entwickelt. Berenberg-
Fondsmanager Robert Reichle ist jedoch zuversichtlich, dass die Anlage-
klasse das Jahr dennoch mit einem positiven Ergebnis beendet.
Haupteinflussfaktoren: China und US-Zinsen
„Abgesehen von länderspezifischen Ereignissen waren die Haupteinfluss-
faktoren für Schwellenländeranleihen die Entwicklung in China und die
bevorstehende Zinserhöhung in den USA. Diese beiden Themen dürften auch
vorerst weiterhin eine wichtige Rolle spielen“, sagt Reichle. Das
schwächere chinesische Wirtschaftswachstum hat zum einen reale negative
Auswirkungen auf andere Emerging Markets, die nach China exportieren
und von der zukünftigen Entwicklung des Landes abhängig sind. Zum
anderen hat es einen symbolischen Effekt auf Investoren, die dadurch
vorsichtiger in den Emerging Markets agieren.
Ein Anstieg der US-Zinsen dürfte sich sowohl negativ als auch positiv
auf Emerging-Markets-Anleihen auswirken. Die meisten Hartwährungsan-
leihen sind in US-Dollar denominiert. Deren Rendite besteht aus dem
US-Zins und dem Risikoaufschlag für den Emittenten. Steigende US-Zinsen
erhöhen somit tendenziell die Rendite der Anleihen und lassen die Kurse
fallen. „Ich rechne damit, dass die Fed erst Anfang 2016 und dann auch
nur leicht an der Zinsschraube drehen wird“, so Reichle. Zwar hält er
einen Zinsanstieg für bereits eingepreist, kurzfristig dürfte sich die
Volatilität dennoch erhöhen. „Es ist nicht vorhersehbar, wie Investoren
emotional auf die Zinswende reagieren“, meint Reichle. Längerfristig
kann er steigenden Zinsen auch etwas Positives abgewinnen. Schließlich
sei ein Zinsanstieg ein Zeichen dafür, dass sich die Wirtschaft erholt
und damit die Emerging Markets ihre Geschäftstätigkeit in die USA wieder
steigern können.
Aktuell liegen die Renditen für Hartwährungs-Schwellenländeranleihen im
Durchschnitt bei rund 6 Prozent. Reichle geht davon aus, dass die Renditen
auch 2016 auf diesem Niveau bleiben. Insbesondere in der zweiten Jahres-
hälfte dürfte ein Anstieg der US-Zinsen durch eine Einengung des Risiko-
aufschlags kompensiert werden.
Potenzial in Mexiko und Indonesien, Reformhoffnungen in Argentinien
Gute Chancen sieht Reichle für Anleihen aus Mexiko und Indonesien. Die
Länder gehören schon länger zu seinen Favoriten. „Beide haben ein extrem
hohes Wachstumspotenzial. Um im Falle Indonesiens dieses Potenzial auch
auszuschöpfen bedarf es aber einer konsequenten Fortsetzung der Reformen.
Die Lage in Mexiko verbessert sich von Jahr zu Jahr. Im Sog der Erholung
der US-Wirtschaft könnte Mexikos Bruttoinlandsprodukt in den kommenden
Jahren um 3,5 bis 4 Prozent wachsen, erläutert Reichle.
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Wieder im Blick hat Reichle Argentinien. Das Land ist durch politische
Unruhen und Missmanagement auf wirtschaftlicher Ebene in Verruf geraten,
steht aber nach Ansicht des Fondsmanagers grundsätzlich nicht schlecht da.
Das sollte sich auch in einer Verbesserung der Kreditwürdigkeit ausdrücken.
Die Rating-Agentur Moody’s hat bereits den Ausblick von negativ auf stabil
gesetzt. Zurzeit werden in Argentinien der Präsident und das Parlament
gewählt. Die Stichwahl am 22. November könnte einen politischen Wechsel
bringen. „Dann könnte 2016 ein positives Jahr der Reformen in Argentinien
werden“, meint Reichle.
Neue Stabilität in der Türkei, Sorgen in Brasilien
Wahlen spielen auch in der Türkei eine Rolle. „Nach dem überraschend
klaren Erfolg von Präsident Recep Tayyib Erdogans Partei AKP bei den
Parlamentswahlen hat die Türkei zumindest wieder eine stabile Regierung.
Das scheint Investoren aktuell sehr wichtig zu sein und sie zu beruhigen“,
sagt Reichle. Er sieht aber auch das Risiko einer möglichen Verfassungs-
änderung, die einem Umbau in Richtung Präsidialregierung erlauben könnte.
Ein wachsames Auge ist daher wichtig. Kurzfristig überwiegen jedoch die
Chancen, auch unterstützt durch bessere Fundamentaldaten. Seit 2014 konnte
die Türkei ihr Leistungsbilanzdefizit und die Inflation deutlich senken.
Das Wirtschaftswachstum liegt komfortabel über 3 Prozent.
Untergewichtet hat Reichle Brasilien. Das Land steckt in der größten
politischen und wirtschaftlichen Krise seit langer Zeit. Korruptions-
vorwürfe gegen Präsidentin Dilma Rousseff machen die Runde. Sogar ein
Amtsenthebungsverfahren ist nicht ausgeschlossen. Ein politischer
Neuanfang würde der Markt sicherlich positiv aufnehmen“, meint Reichle.
Eine Lösung für das Problem einer extrem hohen Verschuldung bei schwachem
Wirtschaftswachstum und hoher Inflation sind sie zwar auch nicht. Sollte
sich das politische Umfeld jedoch aufhellen, kann es die wirtschaftliche
Schwäche kurz- bis mittelfristig überstrahlen. „Wir sind daher verhalten
negativ, können bei einer politischen Wende aber schnell reagieren und
aufstocken“, erläutert Reichle.
Quelle: Investmentfonds.de |
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