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FondsNews
02.12.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
"Ein Vergleich unserer ursprünglichen Wirtschaftsprognosen für 2015
mit den effektiven Daten zeigt, dass die Entwicklung der Weltwirtschaft
geringfügig hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben ist. Verant-
wortlich hierfür sind aber weder die USA, wo das erste Quartal auf-
grund des unerwartet harten Winters schwach ausfiel, noch die Eurozone,
die sich als bewundernswert widerstandsfähig erwies. Der Grund für
das Auseinanderklaffen von Erwartung und Realität ist die flaue Kon-
junktur der aufstrebenden Volkswirtschaften. Der Doppeleffekt aus
Konjunkturabkühlung in China und Rohstoffpreisverfall traf die
"Emerging Markets" schwer, namentlich Brasilien und Russland.
Wir erwarten, dass die US-Wirtschaft auch 2016 als Motor der Welt-
wirtschaft fungiert, einen Gang höher schaltet und mit 2.8 Prozent
wächst, nach 2.6 Prozent im Jahr 2015. Die kräftige Binnennachfrage
wird dazu beitragen, die Negativeffekte der schwachen Exporte und
stagnierenden Industrietätigkeit zu dämpfen. Insgesamt bleiben die
US-Fundamentaldaten gut unterstützt, weil der erstarkte Arbeitsmarkt
den Konsum befeuert, der für 69 Prozent des US-Bruttoinlandprodukts
verantwortlich ist. Angesichts des festen US-Dollar, des eher
trüben Ausblicks für die "Emerging Markets" und des geringen Preis-
drucks rechnen wir damit, dass die US-Notenbank (Fed) sehr behutsam
vorgeht, die Zinsen erstmals im Dezember 2015 anhebt und 2016 be-
züglich des Tempos der geldpolitischen Straffung vorsichtig agiert.
Die Eurozone profitiert vom schwächeren Euro, einer anhaltenden Er-
holung in der sogenannten Peripherie und einer etwas expansiveren
Fiskalpolitik in manchen Ländern. Der Übergang der chinesischen
Wirtschaft von einem export- und industriegetriebenen Wirtschafts-
modell zu einer Dienstleistungswirtschaft wird die Exporte der
Schwellenländer nach China und die Rohstoffpreise generell jedoch
nachhaltig unter Druck setzen.
Von "Aktien-Bullen" und Ermüdungserscheinungen
Was bedeutet dies für die Finanzmärkte? Die Kombination aus moderatem
Weltwirtschaftswachstum und mehrheitlich expansiver Geldpolitik kommt
riskanteren Vermögenswerten wie Aktien zugute. Die Bewertungen sind
bestenfalls fair und die Gewinne der Unternehmen werden kaum wachsen."
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"Infolge des moderaten Aufwärtspotenzials und der anziehenden Volatilität
ist beim Anlegen ein zunehmend taktischer Ansatz gefragt, wobei der
Titelauswahl zentrale Bedeutung zukommt. In einem solchen Umfeld er-
warten wir, dass Staatsanleihen von den sogenannten Kernländern der
Eurozone – allen voran deutsche "Bunds" – und US-Treasuries geringe
Verluste erleiden. Gleichzeitig dürfte sich das Segment der Unter-
nehmensanleihen, beispielsweise hochverzinsliche Papiere, gut behaupten,
da eine Rezession ziemlich unwahrscheinlich ist. Ob sich Aktien und
Anleihen der aufstrebenden Volkswirtschaften erholen, hängt stark von
der Stabilisierung der Rohstoffpreise ab. Die aktuelle Reaktion auf
der Angebotsseite scheint indes nicht auszureichen, um die Märkte ins
Gleichgewicht zu bringen, denn die Produzenten versuchen, das Angebot
aufrechtzuerhalten oder sogar zu erhöhen, um ihre Geldzuflüsse zu
verteidigen. In diesem Umfeld tritt die geldpolitische Divergenz offen
zutage: Das Fed wird höchstwahrscheinlich an seinem Treffen vom
15./16. Dezember die Zinsen erhöhen, während die Europäische Zentral-
bank bereits "indirekt angekündigt" hat, ihr Wertpapierkaufprogramm
am 3. Dezember auszuweiten. Solche Divergenzen dies- und jenseits des
Atlantik verleihen dem US-Dollar zusätzlichen Auftrieb, obwohl die
Währung nicht mehr günstig ist. Unter dem Strich sind die Aussichten
auf hohe Renditen auf den Finanzmärkten relativ verhalten, da hyper-
aktive Währungshüter die Bewertungen in die Höhe getrieben haben.
Ein Damoklesschwert schwebt über den Schwellenländern
In unserem Hauptszenario gehen wir davon aus, dass sich das globale
Wachstum außerhalb der USA stabilisiert. Ein wirklich pessimistisches
Nebenszenario sähe hingegen wie folgt aus: Eine Welle von Zahlungsaus-
fällen in den aufstrebenden Volkswirtschaften, wo die Verschuldung der
Unternehmen gestiegen ist, könnte das Vertrauen der Anleger erschüttern
und das Wirtschaftswachstum sowie die Unternehmensgewinne erheblich be-
einträchtigen. Sorge bereitet zudem der Aufstieg von politischen Parteien
in Europa, die das Ende der Sparpolitik befürworten und sogar die Grund-
sätze der Institutionen und der Politik der Region infrage stellen.
Dagegen könnte eine robuste US-Konjunktur – und dies ist unser opti-
mistischeres Nebenszenario (in Bezug auf die Wirtschaft, nicht unbedingt
auf die Finanzmärkte) – den Rest der Welt aus ihrer Lethargie heraushelfen
und die Grundlage für eine Trendwende bei den Rohstoffpreisen legen. Dies
wiederum würde bewirken, dass das Fed die Zinszügel deutlich schneller
als erwartet strafft, was die Preise von Staatsanleihen und Vermögenswer-
ten, die in den vergangenen Jahren von der Renditejagd profitiert haben,
belasten würde. In diesem Fall könnten wir eine Erholung in den Bereichen
sehen, die von den Marktteilnehmern am meisten gemieden wurden, nämlich
in "Emerging Markets" und bei Rohstoffproduzenten. Tatsächlich sind die
Aussichten für die Rohstoffpreise und insbesondere für Öl ein zentraler
Faktor für 2016, denn diese Preise beeinflussen die Ertragskraft in
wichtigen Aktiensektoren und die Bonität zahlreicher Schwellenländer-
emittenten erheblich. Wann wird Saudi-Arabien zum Schluss kommen, dass
seine Strategie, hauptsächlich von US-Schieferölproduzenten "teuer
gefördertes" Öl aus dem Markt zu drängen, erfolgreich war? Wird der
Zusammenbruch der Einnahmen der Organisation erdölexportierender Länder
(Opec) ein strategisches Umdenken bewirken?
Fazit:
Unser Hauptszenario für 2016, bei dem wir die Eintrittswahrscheinlichkeit
auf 60 Prozent einstufen, trägt den Titel "Robuste US-Konjunktur, flaues
globales Wachstum". Unsere Portfolios sind dementsprechend positioniert:
Wir beurteilen risikobehaftete Anlageklassen größtenteils neutral, sind
in Staatsanleihen, in den "Emerging Markets" und in Rohstoffen
"untergewichtet" und im US-Dollar "übergewichtet". Wir halten zudem über-
durchschnittlich viel Liquidität, um kommende Marktchancen nutzen zu können.
Selbstverständlich hängt der Grad unserer Überzeugung von den globalen
Bedingungen ab. Je nachdem, wie die Wirtschaftsdaten ausfallen, werden
wir neu beurteilen müssen, welches unserer Szenarien wahrscheinlicher
wird. Dabei werden wir jederzeit die Entwicklung der verschiedenen Anlage-
klassen im Auge behalten."
Quelle: Investmentfonds.de |
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