Investmentfonds.de
04.12.2015:
Fidelity Jahresausblick 2016: Gemischtes Bild bei europäischen Aktien
Köln, den 04.12.2015 (Investmentfonds.de) -
Die Fondsmanager von Fidelity erläutern in einem aktuellen
Ausblick auf das Jahr 2016 ihre Einschätzung zu den Perspektiven
der europäischen Märkte:
Matthew Siddle, Fondsmanager des Fidelity European Growth Fund:
Energiesektor übergewichtet – Ölmarkt dürfte neues Gleichgewicht finden
"Derzeit gibt es viele Faktoren, die Europa zugutekommen: Niedrige
Ölpreise kurbeln den Konsum an, während der schwache Euro die Produkte
europäischer Unternehmen global wettbewerbsfähiger macht. Günstige
Finanzierungskosten, leichter verfügbare Kredite und die Liquiditäts-
schwemme sind weitere sich positiv auswirkende Faktoren. Dem stehen
die Wachstumssorgen mit Blick auf die Schwellenländer und besonders
China gegenüber. Da dort jedoch steigende Staatsausgaben und niedrigere
Zinsen die Wirtschaft und die Nachfrage stützen sollten, habe ich in
meinen Fonds die Untergewichtung von Firmen mit hohem Umsatzanteil in
Schwellenländern zurückgefahren und für den Jahresbeginn 2016 eine
neutrale Positionierung eingenommen.
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Auf Branchenebene habe ich unter anderem den Energiesektor übergewichtet.
Die Gründe dafür liegen in den äußerst geringen Reservekapazitäten,
während die Zahl der aktiven Ölförderanlagen abnimmt und der Anstieg
der Fördermenge in den USA langsamer wird. Wegen der niedrigen Preise
erholt sich zudem die Nachfrage wieder schrittweise. Ich gehe daher
davon aus, dass der Ölmarkt im kommenden Jahr ein neues Gleichgewicht
finden wird. Da Aktien aus der Branche außerdem günstig bewertet sind,
ist das Risiko-Rendite-Profil bei vielen Energieaktien attraktiv.
Trotz Übergewichtung der Energiebranche habe ich Rohstoffe als Ganzes
neutral gewichtet. Denn auf Eisenerz oder andere Metalle trifft das
Argument der Wiederherstellung des Marktgleichgewichts nicht zu."
Alexandra Hartmann, Fondsmanagerin des Fidelity Euro Blue Chip Fund:
Inmarsat, Ryanair und Deutsche Wohnen mit guten Aussichten
"Mit einer starken Erholung der europäischen Wirtschaft ist 2016 nicht
zu rechnen. Vermutlich werden einige größere, wachstumsschwache Markt-
segmente das durchschnittliche Gewinnwachstum in Europa mindern. Die
Aktienbewertungen in Europa haben sich normalisiert, gemessen an anderen
Anlageklassen und Regionen sind sie aber nach wie vor günstig. Sehr
ermutigend ist es, dass Anleger nicht mehr alle Aktien über einen Kamm
scheren, sondern zunehmend differenzieren.
Auf Einzeltitelebene dürfte 2016 beispielsweise Inmarsat, der Betreiber
von Kommunikationssatelliten, sehr gute Aussichten haben. Mithilfe seiner
Technik können wir möglicherweise schon bald auch im Flugzeug im Internet
surfen. Sehr attraktiv finde ich nach wie vor die Billigfluglinie Ryanair.
Deren Marktdurchdringung ist noch lange nicht abgeschlossen, und die
Airline hat noch viele Möglichkeiten, neue Routen zu erschließen. Gut
aufgestellt und attraktiv bewertet ist auch die Immobiliengesellschaft
Deutsche Wohnen mit ihrem regionalen Fokus und zahlreichen Chancen für
organisches Wachstum."
Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund:
Aktienmärkte haben gute Daten deutscher Unternehmen noch nicht voll berücksichtigt
"Im Jahr 2015 haben die meisten Firmen die Erwartungen der Analysten über-
troffen, die daraufhin ihre Gewinnprognosen nach oben korrigiert haben.
Dieser Trend dürfte nach meiner Einschätzung 2016 anhalten. Da die Märkte
die positiven Fundamentaldaten auf Unternehmensseite noch nicht umfassend
berücksichtigt haben, werden uns die attraktiven Bewertungen wohl bis ins
neue Jahr erhalten bleiben. Für die Werte im DAX liegt das Kurs-Gewinn-
Verhältnis ungeachtet der starken Unternehmensbilanzen immer noch um
20 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Und verglichen mit ihren
europäischen Pendants sind die Bewertungsabschläge deutscher Aktien so
hoch wie seit 25 Jahren nicht mehr.
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Niedrige Zinsen und der damit einhergehende schwache Euro sowie die
Widerstandskraft deutscher Unternehmen stellen die Weichen für gute An-
lagechancen in Deutschland im kommenden Jahr. So steigen dank des höheren
verfügbaren Einkommens die Konsumausgaben so schnell wie noch nie. Derweil
profitiert der Export vom Handel mit wichtigen wirtschaftlich gesunden
Abnehmerländern, beispielsweise den USA und Großbritannien. Auch 2016
wird es darauf ankommen, die Gewinner von den Verlierern zu unterscheiden.
Die jüngsten Gewinnwarnungen von BASF, Leoni, Deutsche Bank und Hugo Boss
sowie die parallel angehobenen Prognosen für Qualitätsunternehmen wie
Fresenius, Grenke Leasing, Henkel oder Prosieben machen deutlich, wie
wichtig ein aktives Management ist."
Quelle: Investmentfonds.de
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