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FondsNews
22.12.2015 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
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--- Ende Anzeige ---
”Politische Börsen haben kurze Beine” heißt das Sprichwort. Das scheint
mit Blick auf die Finanzmarktauswirkungen der Krisen in der Ukraine oder
Griechenland auch richtig zu sein. Nach einer kurzen Phase erhöhter
Volatilität gehen die Börsen häufig wieder zum Tagesgeschäft über. Unter-
schätzt wird dabei aber, dass sich viele einzelne politische Ereignisse
zu Trends entwickeln können, die sehr wohl mittelfristige Auswirkungen
auf die Weltwirtschaft haben können – und mitunter plötzlich und unerwartet
eingepreist werden, wie dies beispielsweise bei den Rohstoffpreisen der
Fall war. Der aktuell am beunruhigendste Trend ist die Refokussierung auf
nationale Themen. Er folgt einer langen Phase der Globalisierung, die
mittels einer starken Ausweitung des internationalen Handels enorme Wohl-
fahrtseffekte für die Weltwirtschaft gebracht hat. Bemerkbar macht sich
die neue Regionalisierung in den USA durch eine geringere Bereitschaft
sich international zu engagieren, wie die lange zaudernde Haltung im
Syrien-Konflikt zeigte. In UK reflektiert sich der Regionalisierungstrend
zum einem in der Brexit-Diskussion und zum anderem im Schottischen
Referendum des letzten Jahres. Bezüglich der Europäischen Währungsunion
wären die Diskussion um einen Austritt Finnlands genauso wie der latent
unsichere Kurs Griechenlands, eine Abspaltung Kataloniens von Spanien,
die Stabilität der portugiesischen Regierung, aber auch die zunehmende
Irrelevanz des „Europäischen Semesters“ zu nennen, nachdem die französische
Regierung mit Hinweise auf die Terrorakte erklärt hat, die Budgetziele
erneut nicht einhalten zu wollen. Global kommt dazu der unterschwellige
Währungskrieg, in den die meisten Zentralbanken stillschweigend einge-
treten sind. Ökonomisch bemerkbar und relevant macht sich die neue
Regionalisierung besonders dadurch, dass der Welthandel so schwach ist
wie sonst nur in Rezessionszeiten. Ein schwacher Welthandel wiederum
führt dazu, dass die Effizienzgewinne internationaler Arbeitsteilung
und der internationale Wissenstransfer und mithin das Potenzialwachstum
schwächer ausfallen. Ein geringeres Potenzialwachstum führt wiederum
dazu, dass einige der finanziellen Versprechen, die Staaten und Unter-
nehmen bezüglich der Bedienung ihrer Schulden oder der Zahlung von
Pensionen und Sozialleistungen eingegangen sind, nicht haltbar sind.
All dies mag kein guter Grund für die täglichen Ausschläge des DAX oder
des Bund Futures sein. Es trägt aber dazu bei zu erklären, warum die
langfristigen Wachstumserwartungen in den letzten sukzessive zurückge-
gangen sind und damit einhergehend die Erwartungen bezüglich der
Rohstoffnachfrage und des mittelfristigen Leitzinsniveaus.
Für 2016 stehen neben den noch nicht absehbaren Eventrisiken mit den
US-Wahlen, der ungelösten Krisen in Syrien, der Ukraine, der Flüchtlinge
in Europa, dem Richtungsstreit in Europa und der Währungsunion wieder eine
Vielzahl an politischen Events an, die für sich genommen nur zu kleinen
Ausschlägen an den Börsen führen mögen. In der Summe sind sie aber ent-
scheidend und können auch an den Finanzmärkten zu bedeutsamen Verwerfungen
führen, wenn Anleger realisieren, dass die Welt doch ganz anders aussieht
als dies in dem ein oder anderem Jahresausblick beschrieben wurde – und
unerwartete Gesichter auf einem G8-Treffen können dafür nur einer von
vielen möglichen Auslösern sein."
Quelle: Investmentfonds.de |
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