Investmentfonds.de
23.12.2015:
Fidelity Marktkommentar: Fed-Zinserhöhung – entscheidend ist nun, wie schnell es weitergeht
Köln, den 23.12.2015 (Investmentfonds.de) -
Nick Peters, Fondsmanager bei Fidelity International:
"Man kann der Fed kaum vorwerfen, dass sie den Markt mit ihrer Entscheidung,
die Zinsen zu erhöhen, überrascht hat. Rund 75 Prozent der Marktbeobachter
haben diesen Schritt erwartet, nicht zuletzt aufgrund der guten US-Arbeits-
marktdaten im Dezember. Die Entscheidung der Fed ist eindeutig ein Zeichen
der Zuversicht in die US-Wirtschaft. In den kommenden Monaten wird die US-
Notenbank genau beobachten, wie die Wirtschaft und die Märkte reagieren werden.
Ein entscheidender Faktor wird die Reaktion des US-Dollar sein. Viele Beobachter
erwarten, dass höhere Zinsen zu einem festeren Dollar führen. Diese Einschätzung
teile ich nicht unbedingt: Sollten wir 2016 nur wenige, beispielsweise zwei,
Zinsschritte sehen, gehe ich von einem schwächeren US-Dollar aus."
Stephanie Sutton, Investment Director bei Fidelity International:
"Die Wirtschaftsdaten erlauben es der Fed, die Zinsen das erste Mal seit
rund einem Jahrzehnt wieder zu erhöhen. Nun stellen sich die Marktteilnehmer
die Frage, wie schnell weitere Anstiege folgen. Der Markt hat einen moderaten
Anstieg bereits weitgehend eingepreist. Kommen die Zinserhöhungen jedoch
schneller oder stärker als gedacht, dürfte das für Unsicherheit und
Volatilität sorgen.
Während die Zinserhöhung einerseits ein Ausdruck dafür ist, dass die US-
Wirtschaft in guter Verfassung ist, erhöht sie andererseits die Last der
Schulden von Privathaushalten wie von Unternehmen. Allerdings ist die Gefahr
von Zahlungsausfällen auch jetzt noch gering, da die meisten Kredite eine
feste Zinsbindung haben. So besitzen beispielsweise rund 90 Prozent der US-
Hypotheken eine Zinsbindung. Zwei möglicherweise problematische Bereiche
sind Studentenkredite und Autofinanzierungen, da beide Kredittypen in
letzter Zeit relativ hohe Säumnisquoten haben. Allerdings sind diese
beiden Bereiche zu klein, um die Wirtschaft und den Finanzsektor ernsthaft
zu belasten."
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Kevin O’Nolan, Fondsmanager bei Fidelity International:
"Die heutige Zinserhöhung ist so bedeutend, weil sie den Beginn des ersten
Zinserhöhungszyklus seit zehn Jahren markiert und nicht wegen ihrer unmittel-
baren wirtschaftlichen Wirkung. Für Investoren wird der Ausblick der kommenden
zwölf Monate vor allem von der Geschwindigkeit abhängen, mit der die Fed die
geldpolitischen Zügel straffen wird. Es ist durchaus möglich, dass die Fed
die Zinsen 2016 schneller anhebt als erwartet, weil sie sich schon sehr stark
der Erfüllung ihres doppelten Auftrags – Wachstum und Beschäftigung sowie
Preisstabilität – genähert hat."
Dominic Rossi, Global Chief Investment Officer Aktien bei Fidelity International
Dominic Rossi, Global Chief Investment Officer Aktien
bei Fidelity International:
"Aufgrund der Stärke der heimischen Wirtschaft ist der US-Aktienmarkt weltweit
am besten für die Entscheidung der Fed gewappnet. Ich erwarte daher, dass
amerikanische Aktien – in US-Dollar gerechnet – im kommenden Jahr besser laufen
als Aktien anderer Regionen."
Quelle: Investmentfonds.de
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