Investmentfonds.de
15.01.2016:
HSBC Markets Insight: Eine globale Rezession ist nicht in Sicht
Köln, den 15.01.2016 (Investmentfonds.de) -
Christian Heger, Chief Investment Officer bei HSBC Global AM(Deutschland)
Die Turbulenzen in China haben den Weltbörsen den
schlechtesten Jahresstart seit Jahrzehnten beschert.
"Ist der Fehlstart Vorbote für das gesamte Jahr?",
fragt Christian Heger, Chief Investment Officer bei
HSBC Global Asset Management (Deutschland), in seinem
aktuellen Marktkommentar.
An negativen Nachrichten mangelt es tatsächlich nicht:
Der zugespitzte Konflikt zwischen Iran und Saudi-Arabien
setzt die Krisenregion ohne Aussicht auf eine schnelle
Lösung unter Druck. In China befindet sich die Stimmung
im Industriesektor bereits zehn Monate in Folge im
Schrumpfmodus. Mit 48,2 liegt der Einkaufsmanagerindex
der US-Industrie auf dem tiefsten Stand seit 2009. "Kein
Wunder, dass viele Anleger das Ende des seit 2009 laufenden
Aufschwungs der Weltwirtschaft befürchten", so Heger.
Allerdings sieht der HSBC-Experte die Lage nicht ganz
schwarz: China könne die Weltwirtschaft noch stimulieren
und die Bewertungen auf den globalen Aktienmärkten seien
teils günstig.
Weiter schreibt Heger:
"China kann Wirtschaft noch stimulieren
Dafür erscheint es allen Unkenrufen zum Trotz aber
noch zu früh. China hat seinen gesamten Instrumenten-
kasten zur Stimulierung der Wirtschaft noch gar
nicht genutzt. Eine Staatsverschuldung von 43%
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lässt Raum für
weitere fiskalpolitische Stützungsmaßnahmen.
Angesichts niedrigen Infationsdrucks sind gleich-
zeitig zusätzliche Lockerungen der chinesischen
Notenbank zu erwarten.
Während die niedrigen Rohölpreise bei wenigen
rohölproduzierenden Ländern zu riesigen Defiziten
führen, stärken sie weltweit bei vielen Millionen
Konsumenten die verfügbaren Einkommen. Einer der
Hauptprofteure dieser Entwicklung ist die Eurozone.
Neben einer verbesserten Verbraucherstimmung wirkt
sich hier zusätzlich der schwache Euro positiv aus.
So erreichte die Stimmung der Industrie zuletzt
den höchsten Stand seit 18 Monaten. Mit mehr als
1,5 Prozent könnte die Eurozone daher 2016 sogar
über ihrem langfristigen Potenzial wachsen.
Auch in den USA bleiben die Verbraucher dank
guter Arbeitsmarktlage und steigender Einkommen
Wachstumsmotor. Trotz schwächerer Dynamik im
Industriesektor ist ein BIP-Zuwachs auf dem
Durchschnittsniveau der letzten Jahre von 2,3%
in Sichtweite. Ängste vor einem Ende des monetären
Rückenwinds sind überzogen. Die US-Notenbank hat
allenfalls Raum für wenige kleine Zinsschritte."
--- Anzeige --- >>Jetzt Fonds mit 100% Rabatt kaufen --- Ende Anzeige ---
"Für die Notenbanken in Euroland, Japan und China
gibt es zu der expansiven Geldpolitik keine Alter-
native. Die anhaltenden Rezessionen in einigen
rohstoffabhängigen Emerging Markets (Brasilien,
Russland) reichen daher auch 2016 nicht, die
Weltwirtschaft in einen Abschwung zu führen.
Bewertungen der Aktien teils günstig
Eine moderat wachsende Weltwirtschaft und ein
anhaltend niedriges Zinsniveau sind kaum Voraus-
setzungen für einen nachhaltigen Einbruch der
Aktienkurse. Dies gilt umso mehr mit Blick auf die
Bewertung. Zwar bewegen sich die US-Börsen
am oberen Ende der historischen Bandbreite, die
Aktienmärkte Europas und Japans sind jedoch nur
wenig von ihren langfristigen Durchschnittswer-
ten entfernt. Bei zahlreichen Emerging Markets
wird dieser Wert sogar unterschritten. Der Fehl-
start ins neue Jahr bedeutet daher nicht das Ende
aller Börsenhoffnungen für 2016. Allerdings zei-
gen die Turbulenzen, in welch rauem Fahrwasser
die Anlagemärkte unterwegs sind. Anleger sollten
einen kühlen Kopf bewahren und ihre Positionen
behalten. Deutliche Korrekturen bleiben antizykli-
sche Kaufgelegenheiten. "
Quelle: Investmentfonds.de
|