Investmentfonds.de
22.01.2016:
PIMCO: Inflation, Wachstum, Politik - diese Faktoren werden die Zentralbanken in Europa 2016 leiten
Köln, den 22.01.2016 (Investmentfonds.de) -
Andrew Bosomworth, Managing Director und Leiter des Portfoliomanagements
bei PIMCO in Deutschland
Die Managing Directors Mike Amey, Andrew Bosomworth und Lorenzo Pagani
erläutern ihre Schlussfolgerungen aus PIMCOs vierteljährlichem Cyclical
Forum, zu dem die Anlageexperten des Unternehmens im Dezember 2015 zu-
sammenkamen, um über die Volkswirtschaften und Märkte in aller Welt zu
sprechen:
Frage: Welche Erwartungen haben Sie in Bezug auf das Wachstum und die
Inflation in Europa im Jahr 2016?
Bosomworth: "Unser Basisszenario für die Eurozone geht davon aus,
dass das BIP in diesem Jahr weiterhin über Trend, aber wie im Jahr 2015
mit 1,5% nach wie vor eher schwach wächst. Die Quantitative Lockerung (QE)
der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihre Politik der negativen Zinssätze
sorgen für sehr lockere Finanzbedingungen. Das zeigt sich am Kredit-
wachstum, das nun wieder anzieht, nachdem es lange Zeit rückläufig war.
Die Fiskalpolitik bietet dem Wachstum in diesem Jahr offenbar auch
weiterhin ein wenig Unterstützung, da die Staatsausgaben in einigen
Mitgliedstaaten leicht steigen, um die Zuwanderung von Flüchtlingen
in die Europäische Union zu bewältigen. Während die Nettoexporte weiter
von der Abschwächung profitieren dürften, die der Euro bis heute insgesamt
erfahren hat, könnte die Verlangsamung des Wachstums bei den wichtigsten
Handelspartnern der Eurozone den Wachstumsbeitrag aus den Nettoexporten
im Jahr 2016 begrenzen.
Wir glauben, dass die Gesamtinflation von etwa 0% voriges Jahr auf
rund 1% im Jahr 2016 steigen wird, wenn die Abwertung des Euros auf
die Zwischenerzeugnisse durchschlägt und die niedrigen Ölpreise des
vergangenen Jahres aus dem Jahresvergleich der Preise für den Ver-
braucherpreisindex (VPI) herausfallen. Angesichts der hohen ungenutzten
Kapazitäten am Arbeitsmarkt dürften sich die Gesamt- und die Kerninflation
jedoch nicht allzu bald bis auf das Niveau erholen, das mit dem Inflations-
ziel der EZB im Einklang steht."
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Frage: Wie beurteilt PIMCO die Aussichten für die Peripherieländer?
Bosomworth: "Die Erholung des Wachstums in der Eurozone verteilt
sich gleichmäßig auf die Peripherie- und die Kernländer. Das liegt teils
daran, dass der Transmissionsmechanismus der Geldpolitik viel besser
funktioniert als in der Vergangenheit, und teils an den Strukturreformen
in den Peripherieländern, durch die wieder Investitionen in diese Länder
fließen. Diese Wirkung der expansiven Geldpolitik auf die Realwirtschaft
in den Peripherieländern lässt sich am Rückgang der Kreditzinsen der
Banken auf die in den Kernländern bestehenden Niveaus sowie an der
Erholung der Gesamteinkaufsmanagerindizes in Ländern wie Spanien und
Italien ablesen, die bei einem Stand von rund 55 einen Anstieg der
Produktion sowohl im Fertigungs- als auch im Dienstleistungssektor
anzeigen."
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Quelle: Investmentfonds.de
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