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FondsNews
25.08.2017 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Auch Amazon ist nun in dieses Marktsegment vorgestoßen. Der E-Commerce-
Gigant hat dafür im Juni den US-amerikanischen Lebensmittelkonzern Whole
Foods Markets (WFM) zu einem Kaufpreis von fast 14 Milliarden US-Dollar
übernommen. WFM ist in den USA ein sehr trendiger Einzelhändler mit
moderner Aufmachung der Filialen, der auch stark auf den Bio-Trend setzt.
Darüber hinaus verfügt WFM über eine effiziente Versorgungslogistik für
die Distribution von frischen Lebensmitteln. Die größte Hürde lag für
Onlineanbieter bislang in der Lieferkette. Gerade bei Frischwaren ent-
scheidet die Schnelligkeit auch über die Qualität.
„Die Transaktion hilft Amazon dabei, durch WFMs bestehende Infrastruktur,
seine hochwertigen Frischprodukte, weitläufig bekannte Hausmarken und
enormen Datenmengen über Lebensmittel-Endkunden die Online-Marktführer-
schaft zu beschleunigen und in den USA noch erfolgreicher zu werden. WFM
ist unserer Einschätzung nach Dreh- und Angelpunkt für Amazons Strategie,
sich zu einer One-Stop-Shopping-Plattform zu entwickeln. Zudem ist dies
ein guter Weg, um mehr Kunden dazu zu bewegen, sich für ‚Amazon Prime‘
anzumelden - eine wichtige Rentabilitätsquelle für den Online-Giganten“,
erklärt Ruotte.
Transaktion drückt Lebensmittelaktien
Innerhalb weniger Minuten nach der Bekanntgabe der Übernahme am 16. Juni
brachen die Aktienkurse zahlreicher großer Lebensmitteleinzelhändler ein,
während Amazons Marktkapitalisierung um mehr als den Kaufwert von WFM
anstieg. Einzelhändler wie Ahold Delhaize, Wal-Mart und Tesco büßten bis
zu neun Prozent ein. Antoine Ruotte kommentiert dies folgendermaßen:
„Der Kursrutsch unterstreicht die Sorgen der Anleger hinsichtlich des
Lebensmitteleinzelhandelsmarkts, da die Transaktion den Vorstoß Amazons
in den Lebensmittelmarkt beschleunigt und den Preiswettbewerb aller Wahr-
scheinlichkeit nach verschärfen dürfte. Unserer Ansicht nach war der Ab-
verkauf aber überzogen. So weisen einige Lebensmitteleinzelhändler bereits
die erforderliche Größe auf, um mit Amazon mitzuhalten. Darüber hinaus
konzentrieren sich viele Einzelhändler bereits seit geraumer Zeit auf
vielfältige Vertriebswege, wie etwa Wal-Mart mit der 2016 abgeschlossenen
Übernahme von Jet.com. Die Übernahme von WFM durch Amazon könnte kurz-
fristig dennoch zu Verwerfungen im Lebensmitteleinzelhandelsmarkt führen
und eine preisliche Neubewertung auslösen. Es könnten die Margen des
gesamten Sektors unter Druck kommen und eine neuerliche Welle der
Marktkonsolidierung nach sich ziehen.“
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Aus den enormen Mengen an Daten über die Gewohnheiten der Endverbraucher
würde Amazon äußerst nützliche Informationen ziehen. Solche Daten dürfte
die weltweite Nummer eins im Onlinehandel aller Wahrscheinlichkeit nach
nicht nur nutzen, um sein Lebensmittelangebot zu optimieren, sondern vor
allem, um sein Angebot an Hausmarken anzupassen und drastisch auszuweiten.
„Alexa“ als Türöffner zum gläsernen Kunden
Die künstliche Intelligenz ‚Alexa‘ würde die Speerspitze dieser Strategie
darstellen und die bequemste, schnellste und günstigste Möglichkeit für
den Einkauf von Lebensmitteln bieten. Der sich noch in einer recht frühen
Entwicklungsphase befindende persönliche Heimassistent, für den man nicht
mehr benötigt als lediglich den Klang der eigenen Stimme, könnte im Laufe
der Zeit viele Haushaltsaktivitäten übernehmen. Und zwar, indem er Ein-
kaufslisten online bestellt und daran erinnert, dass bald wieder Milch,
Kaffee oder Äpfel gebraucht werden. Und warum sollte er in diesem Fall
nicht die Marken Amazons vorschlagen, die rein zufällig auch die
günstigsten wären?
Kein reiner US-Trend
Auch in Europa kaufen immer mehr Verbraucher die Waren des täglichen
Bedarfs online ein. Wenngleich zum Beispiel in Deutschland der Anteil
am gesamten Einzelhandel erst ein Prozent beträgt. Marktforscher gehen
davon aus, dass aber schon in ein paar Jahren dieser Anteil bis auf zehn
Prozent ansteigen könnte. Im Frühsommer ist Amazon auch in Deutschland
in den Markt der Lebensmittellieferdienste eingestiegen. Testweise in
Berlin liefert der US-Riese mit ‚Amazon Fresh‘ Wurst, Käse, Obst und
vieles mehr an die Kunden aus.
Doch die Konkurrenz schläft nicht: Supermarkt-Platzhirsche wie REWE,
Edeka und Kaufland mischen bereits im Online-Handel kräftig mit. „Im
Moment ist der Markt zwar noch im Aufbau. Es bleibt deshalb, spannend
wie sich das Segment weiterentwickelt“, sagt Antoine Ruotte.
Quelle: Investmentfonds.de |
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