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22.09.2017 |
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Investmentfonds.de
22.09.2017: --- Ende Anzeige ---
Der Robeco-Experte weiter: „Eine solche Koalition hat es auf Bundesebene
noch nie gegeben, sie kann aber nicht ganz ausgeschlossen werden. Sorgen
bereitet dagegen die AfD, da mit ihr zum ersten Mal seit dem Krieg wieder
eine rechtsaußen angesiedelte Partei im deutschen Bundestag vertreten wäre.
Angela Merkel repräsentiert die Mitte in der deutschen Politik, sieht sich
nun aber einer stärker werdenden Rechten gegenüber. Die CSU hat stets
gesagt, dass sie keine Partei rechts von ihr dulden wird, doch dies
scheint sich zu ändern. Bislang hatte noch keine euroskeptische Partei
in Deutschland Erfolg, doch sind auch der AfD Grenzen gesetzt.“
Mögliche Koalitionen. Quelle: Financial Times/wahlrecht.de
Frankreich im Fokus
Cornelissen ist der Ansicht, dass das Wahlergebnis der FDP starke
Beachtung finden wird, da es sich auf die Zusammenarbeit der deutschen
Regierung mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auswirken
wird. So ist die FDP gegen Macrons Vorhaben, den IWF durch eine euro-
päische Institution zu ersetzen und einen eigenen Haushalt für den Euro-
raum einzuführen. Die Freien Demokraten plädieren auch für einen Austritt
Griechenlands aus dem Euro und für eine Abschaffung des Europäischen
Stabilitätsmechanismus, der die bisherigen Rettungspakete unterstützt
hat.
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„Die FDP ist der natürliche Koalitionspartner für die CDU/CSU, da die
Parteien bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet haben
und die FDP ebenfalls für niedrigere Steuern eintritt“, sagt Cornelissen.
„Ein entsprechendes Abkommen wäre gut für die Wirtschaft und würde sich auch
am Aktienmarkt positiv auswirken. Allerdings hat die FDP eine weitergefasste
Agenda und vertritt auch euroskeptische Positionen, was eine zukünftige Zu-
sammenarbeit mit Präsident Macron erschweren würde.“ Und weiter mit Blick
auf die AfD: „Am Wahlausgang wird abzulesen sein, wie stark populistische
Kräfte in Deutschland sind. Ein sehr gutes Abschneiden der FDP würde zwar
zeitweilig für Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgen, da Kanzlerin
Merkel sich dann nicht so großzügig gegenüber Frankreich zeigen kann. Doch
die wirklich euroskeptische Partei ist die AfD. Sie will eine Volksabstimmung
über den Ausstieg aus dem Euro und die Wiedereinführung der D-Mark. Sie stellt
die eigentliche Bedrohung dar.“
SPD in der Defensive, Erwartungen an die deutsche Wirtschaft
Angesichts der Sorgen um euroskeptische Kräfte könnte es bei der bisherigen
Koalition bleiben, obwohl die SPD nach einer schwachen Wahlkampagne von
Martin Schulz an Zustimmung verloren hat, sagt Cornelissen: „Schulz hat
versprochen, die Mitglieder seiner Partei um Zustimmung zur Fortsetzung
der derzeitigen großen Koalition zu bilden. Doch dies könnte sich als be-
sonders schwierig erweisen, da die Zustimmung dafür in den Umfragen gesunken
ist. Daher könnte es sogar zu einer Minderheitsregierung von CDU und CSU
kommen, die allerdings nach wie vor die Unterstützung der SPD im Parlament
benötigt und sich daher so oder so mit ihr einigen muss.“
Wie dürfte es nun mit der deutschen Wirtschaft weitergehen, die nach wie
vor die größte und dynamischste in Europa ist? „Aus ökonomischer Sicht sind
zusätzliche Ausgaben für die Infrastruktur und eine Steuersenkung für die
Bürger zu erwarten, was das Wirtschaftswachstum unterstützen würde", meint
Cornelissen. „Die deutsche Wirtschaft könnte im nächsten Jahr vor Schwierig-
keiten stehen, da die Stärke des Euro die Exportchancen beeinträchtigt.
Zudem würde Deutschland unter einer wirtschaftlichen Abschwächung in China
leiden, wo der nicht nachhaltige Anstieg der Verschuldung für steigende
Risiken sorgt. Insgesamt sind wir der Ansicht, dass das deutsche Wirt-
schaftswachstum sich auf dem für dieses Jahr erwarteten Niveau bewegen
wird.“
Quelle: Investmentfonds.de |
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