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FondsNews
23.02.2018 |
Wichtiger
Hinweis: Wir präsentieren Ihnen hier eine Zusammenfassung
der wichtigsten Nachrichten zum Thema Investmentfonds. Für Inhalte
und Copyright sind die Anbieter verantwortlich. |
--- Ende Anzeige ---
Die geldpolitischen Erwartungen haben sich allerdings noch nicht an das
veränderte Umfeld angepasst. In Europa befinden sich die Leitzinsen weiter-
hin auf Krisenniveau und der Markt preist die erste Leitzinserhöhung nicht
vor Ende 2019 ein. Doch befindet sich Europa unserer Überzeugung nach nicht
mehr in der Krise – im Gegenteil: Europa ist eine große wirtschaftliche
Erfolgsgeschichte. Da aber per Ende des letzten Jahres laut Bank of America
Merrill Lynch immer noch ein Drittel der Renditen auf dem europäischen An-
leihenmarkt im negativen Bereich notierten, dürfte wohl eine schmerzhafte
Zeit bevorstehen.
2. Mythos: Politische Ereignisse sorgen in diesem Jahr für Störfeuer
an den Märkten
Investoren mögen in Sachen Inflation zu optimistisch sein, andererseits
zeigen sie sich über politische Risiken etwas zu besorgt. Weltweit stehen
in diesem Jahr 84 Wahlen an – das ist etwa alle vier Tage eine Entscheidung.
Im Gegensatz zu den eher dramatischen Wahlergebnissen der vergangenen zwei
Jahre dürften diese politischen Ereignisse allerdings alles andere als auf-
sehenerregend ausfallen. Nichts spricht dafür, dass sie sich auf die
Wachstums- bzw. Inflationsdynamik signifikant auswirken sollten.
Meinungsumfragen in Europa lassen eine zunehmende Unterstützung des Euro
in der gesamten Region erkennen. Dieser Umschwung ist besonders in Italien
bemerkenswert, wo nahezu 60 Prozent der Befragten nun die Gemeinschafts-
währung stützen. Die Wahlen im März dürften daher keine großen Unruhen
verursachen. Auch die Parlamentswahlen in Russland und Mexiko und die
eventuell vorgezogenen Neuwahlen in der Türkei dürften für die Finanz-
märkte auf breiter Ebene keine Folgen nach sich ziehen.
3. Mythos: Wir befinden uns in einer Kreditblase
Laut Konsenseinschätzungen neigen sich die guten Zeiten bei den Unter-
nehmensanleihen dem Ende zu, sodass die Erträge bald ins Taumeln geraten.
Die operativen Kennzahlen der Unternehmen machen jedoch einen robusten
Eindruck. Die Verschuldungsquoten europäischer Emittenten von Hochzins-
anleihen sind rückläufig und ihre Zinsdeckung verbessert sich. Auch die
Gewinne und Umsätze in den USA und Europa verzeichnen ein solides Wachstum.
Worin bestehen die Risiken? Erstens könnte die Wirtschaft in die Rezession
rutschen – wir denken allerdings nicht, dass dies unmittelbar zu befürchten
ist. Zweitens könnte das Unternehmenskapital fehlallokiert werden. Wir legen
deshalb unser Augenmerk auf die Nutzung der Erlöse aus Anleiheemissionen als
Frühindikator: Derzeit werden zwei Drittel der Mittel aus Neuemissionen für
die Refinanzierung verwendet – eine konservative Kapitalnutzung. Wir halten
nach Anzeichen für die Steigerung des Fremdkapitals in den Bilanzen Ausschau.
Ein weiteres Warnzeichen wäre die Zunahme von Fusionen und Übernahmen.
Wenn wir mit unserer Annahme richtig liegen, dass die befürchteten Risiken
derzeit noch in weiter Ferne sind, könnten sich die Risikoaufschläge (Spreads)
weiter einengen. Die Spreads von globalen Unternehmensanleihen mit hoher
Bonität (Investment Grade) könnten sich von 94 Basispunkten (Bp.) auf 80 Bp.
verringern. Zwar erwarten wir bei den Risikoaufschlägen von US-Hochzinsan-
leihen keine Rückkehr zu dem historisch niedrigen Niveau von 225 Bp., doch
die aktuellen Spreads von 363 Bp. könnten auf 300 Bp. zurückgehen.
4. Mythos: Alle Schwellenländer sind gleich
Während die Industrieländer von Investoren als unterschiedliche Märkte
wahrgenommen werden, betrachten diese die Schwellenländer häufig noch als
homogene Gruppe. Dabei sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen
aufstrebenden Ländern noch nie so groß gewesen wie heute – was sich sowohl
in Erträgen als auch in Renditen widerspiegelt. Die laufende Rendite des
Index für Schwellenländeranleihen in Lokalwährung beträgt 6 Prozent – doch
Argentinien notiert bei über 16 Prozent, während Ungarn gerade einmal ein
Niveau von 1,2 Prozent verzeichnet.
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Deshalb ist es besonders wichtig, selektiv vorzugehen, um von den sich
bietenden Chancen zu profitieren und Risiken zu vermeiden. Gegenwärtig
favorisieren wir Länder mit hohen realen Renditen mit dem Potenzial für
eine weitere Komprimierung – wie Indonesien und Russland. Länder, in denen
die Notenbanken hinter der Kurve liegen, schätzen wir weniger positiv ein.
Auch haben wir Vorbehalte gegenüber den Anleihenmärkten von Ländern, wie
beispielweise der Tschechischen Republik, in denen das Risiko besteht, dass
steigende Renditen der Industrieländer negative Auswirkungen nach sich ziehen
könnten.
5. Mythos: Auf die Verzinsung kommt es an
Geht es bei Anleihen nicht nur um regelmäßige Erträge? Der englische
Begriff „Fixed Income“ hat ja schon „Income“, also die regelmäßigen Aus-
schüttungen, im Namen. Bisher war dem auch so und Investoren erhielten
beständige 5 bis 6 Prozent aus der Verzinsung ihrer festverzinslichen
Wertpapiere. Doch präsentiert sich uns heute ein komplett anderes Bild.
Um im diesjährigen Marktumfeld positive Erträge zu erwirtschaften müssen
Investoren einerseits Kursgewinne generieren und andererseits Kursverluste
vermeiden. Das spätzyklische Umfeld wird eher idiosynkratrischer Natur
sein, das heißt einige Werte sind mit größerem Risiko behaftet als andere.
So ist zu erwarten, dass Anleger selektiver vorgehen müssen, wenn sie er-
folgreich sein wollen.
Auf vielfältige Möglichkeiten der Anleihenmärkte setzen
Angesichts der Herausforderungen, die durch das Ende der lockeren Geld-
politik der globalen Notenbanken zu erwarten sind, sollten laut Nicholas
Gartside alle Anleihenmarktsegmente in die Allokation einbezogen werden.
Mittels eines benchmarkunabhängigen Ansatzes lässt sich dann von möglichst
vielen Chancen aus dem gesamten Anlageuniversum profitieren. Seit nunmehr
fünf Jahren nutzt der JPMorgan Funds – Global Bond Opportunities Fund, den
Gartside gemeinsam mit Robert Michele und Iain Stealey managt, eine solche
Strategie. Das breit diversifizierte Portfolio kombiniert dynamisch alle
Anleihenmarktsegmente. Eine klassische Benchmark nutzt das Management nicht,
sondern setzt auf aktives Durationsmanagement, um die Sensibilität des Port-
folios gegenüber Zinsänderungen anzupassen und auf Veränderungen im Wirt-
schaftsumfeld und in den Marktbedingungen einzustellen. Hinzu kommt ein
mehrdimensionaler Ansatz für das Risikomanagement: Das Portfolio wird
einerseits breit diversifiziert und gleichzeitig wird die Korrelation im
Hinblick auf verschiedene Faktoren wie Veränderung der Marktzinsen, Wechsel-
kurse und Kreditspreads kontrolliert. Derzeit bevorzugt das Team weiterhin
nach wie vor Risikoanlagen: Hochzins-Unternehmensanleihen, ausgewählte Lokal-
währungsanleihen aus den Schwellenländern und nachrangiges Bankkapital in
Europa.
Quelle: Investmentfonds.de |
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