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26.02.2018 |
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Investmentfonds.de
26.02.2018: --- Ende Anzeige ---
"Goldlöckchen (die Weltwirtschaft) hatte gerade einen sehr schönen Tag im
Wald verbracht, nachdem sie ein herrliches Frühstück auf Kosten der drei
Bären (die Steuerzahler) genossen hatte: vier große Breischüsseln (die quanti-
tative Lockerung). Goldlöckchen liebte Brei und aß täglich große Mengen davon.
Manchmal fragte sie sich, wie sie ohne den kräftigenden Brei auskommen würde",
fasst Pichoud die Lage der Weltwirtschaft unter dem Regime der großzügigen
Notenbanken zusammen.
Wenn jedoch der nächste Tag anbricht, ist die Lage möglicherweise nicht
mehr so rosig: Was, wenn der Brei nicht mehr "genau richtig" ist, oder noch
schlimmer, wenn es keinen mehr gibt? Und was, wenn der Tag nicht mehr so
schön ist und das Wetter (das synchronisiertes Wachstum), die Temperatur
(die Inflation) und der Wind (die Zinssätze) nicht mehr ausgeglichen sind
und die Vögel (die Aktienmärkte) nicht mehr singen?
Was dann passiert, weiß Adrien Pichoud. Drei mögliche Alternativen hat der
SYZ-Experte als Ende seiner Parabel entwickelt und bietet drei Varianten an,
wie die weltwirtschaftliche Lage aussehen könnte, wenn die Bedingungen nicht
mehr genau stimmen.
An dem soeben vergangenen Tag (2017) war alles perfekt: Das Wetter war schön,
die Temperatur genau richtig (nicht zu heiss und nicht zu kalt), es wehte eine
herrliche leichte Brise und die Vögel sangen. Sie hatte schon lange keinen so
wunderbaren Tag mehr erlebt und freute sich darauf, am nächsten Tag mehr davon
zu erleben.
Am nächsten Morgen (2018) setzte sich Goldlöckchen sehr hungrig zum Frühstück
an einen Tisch mit vier grossen Breischüsseln.
Szenario Bär 1
Als Goldlöckchen jedoch zu essen beginnen wollte, begann der Brei in den Schüsseln
mit der Aufschrift "Fed" und "PBoC" schnell zu verschwinden, als ob ihn jemand
absaugen würde. Und kurz danach sahen auch die "EZB"- und "BoJ"-Schüsseln viel
weniger voll aus! Goldlöckchen war entsetzt und beeilte sich, den restlichen Brei
in den Schüsseln zu essen. Aber sie war immer noch hungrig – es war nicht genug!
Zutiefst enttäuscht ging sie hinaus, aber auch das war viel weniger angenehm als
am Tag zuvor: Der Wind blies stärker und die Vögel waren verstummt. Goldlöckchen
fühlte sich schwach, legte sich auf den Boden und wollte schlafen.
Doch plötzlich stieg ihr ein bekannter, beruhigender Duft in die Nase. Was war es?
Sie ging langsam zurück zum Haus der Bären, hievte sich zum Tisch hoch und fand
alle vier Schüsseln wieder vollständig mit Brei gefüllt. Gierig ass sie den Brei
in allen vier Schüsseln auf.
Szenario Bär 2
Aber als Goldlöckchen zu essen beginnen wollte, spürte sie einen zunehmenden
Schmerz in ihrer Brust. Es war, als ob ihr Herz [die US- oder chinesische Wirtschaft]
davon müde geworden war, dass es Goldlöckchens Körper all die Jahre lang versorgt
hat, nachdem sie so grosse Mengen an Brei gegessen hatte.
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Goldlöckchen begann sich schwach zu fühlen: Wie könnte sie überleben, wenn ihr Herz
in keiner guter Verfassung war? Trotz der Sorgen um ihr Herz stürzte sich Gold-
löckchen, als die vier Schüsseln alle voll waren, auf sie und schlang den Brei,
der darinnen war, hinunter. Goldlöckchen hatte schon vorher solche Schmerzen gehabt
(erst vor "sechs Tagen", nämlich im Jahr 2011) und in diesen Fällen ass sie immer
Brei. Sie wusste, dass sie zunahm, wenn sie so viel Brei ass und dass es keine Lösung
für ihre Brustschmerzen war, aber sie ass ihn trotzdem und fühlte sich tatsächlich
besser – vorerst.
Szenario Bär 3
Aber als Goldlöckchen zu essen beginnen wollte, kam draussen plötzlich ein
heulender Sturm auf, blies durchs Fenster und fegte die vier Breischüsseln
auf den Boden! Wie war das passiert? Draussen war es sehr heiss geworden,
und durch den Temperaturunterschied wurde der Wind immer heftiger. Goldlöckchen
geriet in Panik. Ohne den Brei der Bären war sie hungrig und sie hatte schon
lange keinen so starken Sturm und keine so starken Temperaturschwankungen mehr
erlebt. Sie fühlte sich plötzlich sehr schwach, und alles wurde dunkel, da Wolken
jetzt die Sonne verdeckten.
Das arme kleine Goldlöckchen versteckte sich und zitterte am ganzen Körper! Zum
Glück legte sich der Sturm schnell und es wurde windstill und die Temperatur
normalisierte sich wieder. Goldlöckchen fühlte sich langsam schon etwas besser
und kam aus ihrem Versteck heraus.
Da sah sie, dass die vier Schüsseln wieder mit Brei gefüllt waren – die drei
Bären müssen sie aufgefüllt haben, als sie sich versteckt hatte! Da die Bären
nirgends zu sehen waren, schlang sie alles hinunter und fühlte sich viel stärker
– alles war wieder normal.
Und dank der vier vollen Breischüsseln war dieser neue Tag wieder ein guter
Tag. Das schöne Wetter [synchronisiertes Wachstum], die milde Temperatur [geringe
positive Inflation], die leichte Brise [niedrige Zinssätze] und die singenden Vögel
[steigende Aktienmärkte] heiterten Goldlöckchen wieder auf.
Quelle: Investmentfonds.de |
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