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04.06.2018 |
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Investmentfonds.de
04.06.2018: --- Ende Anzeige ---
Von zentraler Bedeutung werde die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sein,
unterstreicht der Portfoliomanager. Seit Jahresbeginn lasse die US-Wirtschaft
die Volkswirtschaften der anderen Industrieländer hinter sich, da sich dort
die wirtschaftliche Dynamik zuletzt abgeschwächt habe. Das gelte vor allem
für Großbritannien, wo eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten die Märkte dazu
veranlasst habe, Zinserhöhungen auszupreisen. "Das hat lokalen Anleihen einen
zusätzlichen Schub gegeben", kommentiert Fitzsimmons. In der Eurozone wirkten
der langsame Anstieg der Inflation und die Abschwächung des Wirtschaftswachs-
tums unterstützend für Staatsanleihen im Vergleich zu ihren US-Pendants.
"Anleger sollten jedoch im Blick haben, dass die Wirtschaft der Eurozone
weiterhin oberhalb ihres Potentials wächst und die Europäische Zentralbank
(EZB) eher früher als später ihr Anleihekaufprogramm beenden könnte", gibt
Fitzsimmons zu bedenken. Die Märkte müssten diese Entwicklung einkalkulieren.
"Irgendwann werden europäische Staatsanleihen in die Aufholjagd mit US-
Treasuries gehen müssen", sagt Fitzsimmons. "Ich bin mir nicht sicher, wie
lange die realen Renditen in Europa noch im negativen Bereich bleiben, wenn
das Binnenwachstum in den nächsten zwei Jahren konstant über zwei Prozent
liegt."
Hinzu kämen technische Faktoren wie der enorm schnelle Anstieg des US-Libor,
der Gegenwind für US-Treasuries sei. Internationale Investoren hätten mehr
europäische Anleihen gekauft und ihre Bestände an US-Staatsanleihen aufgrund
der hohen Kosten für Währungssicherungen in Dollar reduziert. Und angesichts
von Steuerkürzungen und einem Anstieg der Regierungsausgaben sei davon auszu-
gehen, dass das Haushaltsdefizit der USA weiter wachsen werde. "Um das zu
finanzieren, müssen weitere Staatsanleihen ausgegeben werden, was ein zusätz-
liches Fragezeichen hinter deren tatsächlichen Wert setzt", betont Fitzsimmons.
Hinsichtlich der Frage, ob sich die Abkopplung auf die Devisenmärkte auswirke,
habe der Zinsunterschied noch nicht zu einer spezifischen Aufwertung des US-
Dollars geführt. "Die jüngste Trendwende betrachten wir mit einer gewissen
Portion Skepsis – aus unserer Sicht fokussieren sich die Märkte zu sehr auf
kurzfristige Daten. Der Rahmen aus kontinuierlichem Wirtschaftswachstum und
großen Leistungsbilanzüberschüssen sollte sich förderlich für den Euro aus-
wirken. Der Zeitpunkt könnte kommen, an dem der Markt dem Euro etwas mehr
Zuneigung zeigen sollte", sagt Fitzsimmons.
Nach Ansicht Fitzsimmons könnte die Abkopplungsbewegung im Unternehmenssektor
zu einem Ende kommen. "US-Unternehmensanleihen mit einem Investment Grade-Rating
schwächeln seit Jahresbeginn, während ihre europäischen Pendants sich bislang
besser behaupteten. Da die Höhe des Kaufprogramms für Unternehmensanleihen der
EZB in den vergangenen vier Wochen signifikant gefallen ist, könnte diese Di-
vergenz jedoch bald enden. Europäische Unternehmensanleihen mit einer Investment
Grade-Bewertung könnten anfällig für eine Korrektur sein, da sich die EZB zu
einem Zeitpunkt starker Anleiheemissionen von den Märkten abzuwenden scheint",
resümiert Fitzsimmons.
Quelle: Investmentfonds.de |
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