Investmentfonds.de
05.09.2018:
T. Rowe Price: Gute Aussichten für Frontier Markets
Köln, den 05.09.2018 (Investmentfonds.de) -
Oliver Bell, Portfoliomanager des
Frontier Markets Eqity Fund von T.Rowe Price
Heraufstufung von Argentinien und Saudi-Arabien kein Grund für Skepsis
Länder wie Vietnam, Kenia, Sri Lanka, Marokko und Rumänien interessant
Investoren sollten auch Regionen außerhalb der Grenzmärkte im Blick haben
In jüngster Zeit konnte man Berichte lesen, in denen die langfristige
Rentabilität der Frontier Markets in Frage gestellt wurde.
Diese Skepsis steht in Zusammenhang mit Ankündigung des Indexanbieters
MSCI, Argentinien und Saudi-Arabien im kommenden Jahr aus dem Frontier
Markets Index zu nehmen und sie in den Schwellenländer-Index
heraufzustufen. Darüber hinaus gilt das Schwergewicht der Grenzmärkte,
Kuwait, als potenzieller Aufstiegskandidat für das Jahr 2020. Einige
Marktteilnehmer sind nun besorgt darüber, welche Auswirkungen das
künftig notwendig werdende Rebalancing auf den Frontier-Markets-Index
haben wird.
Es gibt Stimmen, die daraus schließen, dass die Aktienklassifizierung
bald überholt sein werde. „Solchen Behauptungen stimmen wir nicht zu“,
sagt Oliver Bell, Portfoliomanager des Frontier Markets Eqity Fund
von T. Rowe Price. „Es gibt 195 Länder auf der Welt. Davon gehören
lediglich 23 den entwickelten und 24 den Schwellenländern an. Übrig
bleiben also 148 potenzielle Kandidaten für die Grenzmärkte. 108 der
148 Länder verfügen über etablierte Aktienmärkte“, unterstreicht der
Experte. Bell ruft in Erinnerung, warum die Grenzmärkte für Investoren
eigentlich so interessant sind. „Abgesehen von den starken langfristigen
Wachstumsperspektiven ist grundsätzlich ihre geringe Korrelation zu den
entwickelten Märkten und den Schwellenländern ein großer Vorteil“,
erläutert Bell. Dass nun Länder wie in die Emerging Markets aufsteigen,
werde den weiteren Weg zum Wohlstand der verbliebenen Grenzmärkte nicht
beeinträchtigen.
Märkte auf dem Weg zum Wohlstand
Welche Länder aus den Frontier Markets werden in der nächsten Phase
eine dominante Rolle einnehmen? „Wir sehen derzeit viele ermutigende
Entwicklungen in etablierten Ländern wie Vietnam, Kenia, Sri Lanka,
Marokko und Rumänien. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass der
vergleichsweise niedrig bewerte nigerianische Markt, der einst ein
Schwergewicht der Grenzmärkte war, mittelfristig wieder die Gunst
der Investoren erlangen wird.“ Außerdem bestünden zudem gute Aussichten
in ganz anderen Regionen. Auf Drei- bis Fünfjahres-Sicht gebe es
hoffnungsvolle Länder, die heute noch nicht im Frontier Markets Index
vertreten sind. Dies gelte etwa für den Iran, Simbabwe und Myanmar,
das seine eigne Börse kürzlich eröffnet hat. Ebenso verfüge die
ehemalige Sowjetrepublik Georgien über eine Reihe interessanter
Aktien, die derzeit in London notiert sind und nicht im Referenzindex
vertreten sind.
Reichlich Investmentideen
„Wie unser Engagement in Georgien belegt, ist es für Investoren
unbedingt ratsam, sich nicht ausschließlich auf den MSCI Frontier
Markets Index zu fokussieren. Es gibt zahlreiche weitere gute
Gelegenheiten“, betont Bell. „Ein Musterbeispiel dafür ist die Aktie
von Vietnam Dairy Products, die wir zwei Jahre hielten bevor sie im
MSCI-Referenzindex im Jahr 2016 mit einer Gewichtung von vier Prozent
aufgenommen wurde.“ Für den Portfoliomanager gibt es keinen Mangel an
überzeugenden Ideen, die sich außerhalb der Grenzmärkte-Benchmark
befinden. „Während der MSCI Frontier Markets Index aktuell 115
Indexmitglieder hat, liegt unser Universum von investierbaren Aktien
zwischen 300 und 400 Werten. Tatsächlich halten wir 38 Titel, die
nicht zur Benchmark gehören.“
„Was die bevorstehende Neuausrichtung des Frontier Markets Index 2019
betrifft, bleiben wir weiterhin in unsere argentinischen und
saudi-arabischen Unternehmen investiert, solange wir diese Aktien für
ein gutes Investment halten. Bereits in weniger als einem Jahr findet
das Upgrade statt. In der Vergangenheit konnten wir eine starke
Performance eines Marktes beobachten, der aufgestiegen ist – wie das
Beispiel von Pakistan kürzlich gezeigt hat“, resümiert Oliver Bell.
Quelle: Investmentfonds.de
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