Investmentfonds.de
06.09.2018:
BVI : Geldanlage ist Ausdauersport
Köln, den 06.09.2018 (Investmentfonds.de) -
"Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen."
Diese Börsenweisheit suggeriert, dass Anleger den richtigen Zeitpunkt für
den Kauf oder Verkauf einer Aktie finden können. Da die Wirtschaft ein
komplexes System ist und die Börsenkurse vielen Einflussfaktoren
unterliegen, ist es für private Anleger aber schwierig, wenn nicht gar
unmöglich, den besten Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt zu treffen.
Studien zufolge lassen sich Privatanleger meist von Stimmungen leiten
und handeln eher prozyklisch; sie kaufen also teuer bei hohen und
verkaufen ungünstig bei niedrigen Kursen. Wer so handelt, riskiert
aber, in guten Phasen nicht investiert zu sein. Darauf weist die Aktion
"Finanzwissen für alle" der im BVI organisierten Fondsgesellschaften hin.
Aktuellen Analysen zufolge finden Kurssteigerungen an der Börse nur an
wenigen Tagen eines Handelsjahres statt. Diese zu verpassen, bedeutet,
Gewinne zu verschenken. Da niemand vorhersagen kann, wann diese Tage
sind, ist es für Privatanleger sinnvoller, über alle Marktzyklen hinweg
investiert zu sein. Beim Vermögensaufbau ist Ausdauer also wichtiger
als der Zeitpunkt. Der Sparer ist gut beraten, sein Geld möglichst
lange für sich arbeiten zu lassen.
Wer das Risiko einer Direktanlage in Aktien scheut, kann in Fonds
investieren, etwa über einen Fondssparplan. Das ist meist schon ab
25 Euro pro Monat möglich. Vorteil: Wer langfristig in Fonds anspart,
investiert über Marktzyklen hinweg. Im Vergleich zu einem
Direktinvestment streuen die Fondsmanager das Kapital außerdem über
unterschiedliche Unternehmen, Branchen und Länder und mildern so das
Risiko eines Einzelinvestments ab.
Lange Ansparphasen lohnen sich
Dass sich ein langer Atem bezahlt machen kann, zeigt ein Blick zurück:
Ein Anleger, der 100 Euro monatlich anspart, hat nach 20 Jahren einen
Betrag von 24.000 Euro zurückgelegt. Investierte er dagegen mit der
gleichen Sparrate in Aktienfonds, die in deutsche Aktien anlegen,
kam er nach zwei Jahrzehnten per Ende Juni 2018 im Mittel auf ein
Vermögen von 44.871 Euro. Das entspricht einer durchschnittlichen
Rendite von 5,9 Prozent jährlich über die zurückliegenden zwei
Jahrzehnte – und das nach Abzug der Kosten und des Ausgabeaufschlags.
Ernüchternd wirkt dagegen derzeit eine Anlage auf einem Tagesgeldkonto:
Bei einer Verzinsung von 0,5 Prozent wäre der Anleger im gleichen
Zeitraum gerade einmal auf einen Betrag von 25.240 Euro gekommen.
Sparer, die sich für Aktienfonds interessieren, sind gut beraten,
zusammen mit einem Anlageberater zunächst ihre persönliche
Risikobereitschaft und die Anlagedauer herauszufinden, um dann den
für ihn geeigneten Fonds zu wählen. Grundsätzlich sollten sie ihr
Erspartes aber länger entbehren können, um Kursschwankungen und
Marktzyklen problemlos aussitzen zu können.
Quelle: Investmentfonds.de
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