Investmentfonds.de
30.10.2018:
Donner & Reuschel: Mumm kompakt - Italiens Haushaltsstreit mit der EU
Köln, den 30.10.2018 (Investmentfonds.de) -
Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel
Der italienische Haushaltsentwurf für die Jahre 2019 bis 2021 wurde von der
EU-Kommission mit dem Hinweis auf einen Verstoß gegen den Stabilitätspakt
zurückgewiesen.
Erwartungsgemäß beharrt die italienische Regierung auf ihren Plänen. Sollte
Sie nachgeben, würden Di Maio und Salvini ihr wesentliches Wahlkampfversprechen
aufgeben. Andererseits fürchtet man in Brüssel Nachahmer im Falle eines
nachgiebigen Kurses. Da zu viel auf dem Spiel steht, ist zu wünschen, dass
sich zeitnah eine beidseitige Kompromissbereitschaft durchsetzt. In den letzten
Monaten hat Italien bereits Fortschritte gemacht. Die Banken haben den Bestand
an non-performing loans stark reduziert und die Arbeitslosigkeit sank deutlich
unter 10 Prozent. Das Leistungsbilanzplus stabilisiert sich. Die Zinskosten des
Staates sind in den letzten Jahren stark gesunken. Eine harte Konfrontation um
den Haushalt könnte diese Entwicklung gefährden und würde Italien in eine
massive Vertrauenskrise stürzen. Ansteckungseffekte auf andere
Peripheriestaaten wären wahrscheinlich. Notfalls müsste sogar die EZB erneut
stabilisierend eingreifen und den Weg der Normalisierung der Zinslandschaft im
Euroraum vorzeitig abbrechen.
Quelle: Investmentfonds.de
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