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18.01.2019:
TecDAX: Auf lange Sicht eine sinnvolle Beimischung - Marktkommentar der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ
Köln, den 18.01.2019 (Investmentfonds.de) -
Nermin Aliti, Leiter des Fonds Advisory-Teams der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ
Das Börsenjahr 2018 war wahrlich alles andere als ein einfaches für Aktionäre.
Nach drei kräftigen Kurseinbrüchen, die sich im Frühjahr, Herbst und noch einmal
kurz vor Jahresende ereigneten, rutschten die meisten Indizes auf Jahresbasis in
ein zweistelliges Minus. Selbst der US-Aktienmarkt, einer der wenigen, der sich
unter anderem aufgrund der US-Steuerreform bis ins vierte Quartal stabil
gehalten hat, musste schlussendlich ein deutliches Minus hinnehmen. In Summe
fegte die Baisse durch nahezu alle Branchen der globalen Aktienmärkte. Der
US-amerikanische S&P-500 gab 2018 um rund 6 Prozent nach, während der DAX mit
einem Verlust von etwa 18 Prozent das schlechteste Handelsjahr seit 2008 hinter
sich hat.
Überraschenderweise schlugen sich die als schwankungsanfällig geltenden
Technologietitel deutlich besser als der Gesamtmarkt. Und das nicht nur an der
Wall Street, wo die im Frühherbst erreichte Billionenbewertung von Apple und
Amazon zwar schon wieder passé ist, die großen Techkonzerne von der US-Westküste
aber immer noch den Ton angeben und sich unter Börsianern weiterhin großer
Beliebtheit erfreuen. Sondern auch in Frankfurt: Dort verlor der TecDAX von
Januar bis Dezember mit gerade einmal 3 Prozent nur ein Sechstel dessen, was der
DAX zu verdauen hatte. Damit übertrumpft der seit jeher stiefmütterlich
behandelte Auswahlindex der 30 wichtigsten deutschen Technologiefirmen seinen
großen Bruder nun sowohl kurz- als auch mittel- und langfristig. Und unabhängig
der allgemeinen Verunsicherung, die seit nunmehr Monaten auf die Stimmung drückt,
bleiben die Perspektiven für den Technologiesektor aussichtsreich.
Digitalisierung sorgt für Kursfantasie
Autonomes Fahren, künstliche Intelligenz, Internet of Things, E-Mobilität - das
sind nicht nur Schlagworte der vielfach beschworenen Digitalisierung. Es sind
die Motoren einer ganz neuen wirtschaftlichen Dynamik. In den nächsten Jahren
werden Anwendungen aus diesen Bereichen wohl nach und nach den Massenmarkt
erreichen. Möglich machen das in erster Linie Technologieunternehmen - und zwar
auch solche, die im TecDAX notiert sind.
So investiert SAP massiv in das Cloud-Geschäft; Infineon, Dialog Semiconductor
und Siltronic als Zulieferer stellen die Chips für die smarten Autos und Dinge
der Zukunft her und Wirecard profitiert von den veränderten Zahlungsgewohnheiten
der Menschen. Hinzu kommen Spezialisten aus der Hochtechnologie, Software und
Biotech. Die Potenziale sind enorm. Die deutsche Wirtschaft ist in Sachen
Digitalisierung nicht so schlecht aufgestellt, wie es in der Öffentlichkeit den
Anschein hat.
Volatil, aber attraktiv
Vorbei sind die Zeiten des Neuen Marktes, als Anleger den Sirenenrufen aus dem
World Wide Web erlagen und Unternehmen ohne belastbares Geschäftsmodell ihr
Kapital anvertrauten. Die Bewertungen sind nicht mehr astronomisch, befinden
sich relativ betrachtet allerdings auf einem ambitionierten Niveau. Ebenso
zuträglich ist die Indexumstellung aus dem vergangenen Herbst. Dass der TecDAX
nun auch Einzelwerte aus DAX, M- und SDAX enthält, stabilisiert den Kurs zum
einen, zum anderen dürfte er damit auch etwas aus dem Schatten der anderen
Familienmitglieder treten.
Zwar können die neuen Schwergewichte im TecDAX wie SAP, Infineon oder Deutsche
Telekom etwas mehr Ruhe in den Index bringen, allerdings sollten die
Schwankungen auch in den nächsten Jahren höher ausfallen als beispielsweise die
Bewegungen im DAX. Die attraktiven Renditechancen erkaufen sich Anleger also mit
einem größeren Risiko. Um dieses Risiko zu reduzieren, sollten Investments im
Technologiesektor als weitere Beimischung in einem breit diversifizierten
Portfolio dienen.
Quelle: Investmentfonds.de
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