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02.04.2020:
Donner & Reuschel: Mumm kompakt - Sind die Aktienmärkte zu optimistisch?
Köln, den 02.04.2020 (Investmentfonds.de) -
Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel
Während sich die internationalen Aktienmärkte weiter von
den dramatischen Verlusten seit Mitte Februar erholen,
zeigen die volkswirtschaftlichen Datenveröffentlichungen
langsam ein konkreteres Bild der realwirtschaftlichen Schäden.
In Deutschland werden nach den Schnellschätzungen auch die
finalen Markit-Einkaufsmanagerindizes deutlich schwächer
ausfallen. Der März-Arbeitsmarktbericht dürfte schon eine
steigende Arbeitslosigkeit und einen deutlichen Anstieg der
Anträge auf Kurzarbeit belegen. Mit leichter Verzögerung,
dafür aber umso schneller - aufgrund des flexibleren
Arbeitsmarkts - machen sich die Maßnahmen zur Eindämmung der
Corona-Pandemie in den USA bemerkbar. In der vergangenen Woche
haben sich die Erstanträge auf Arbeitslosigkeit im Vergleich
zur Vorwoche verzehnfacht und sind auf über 3 Millionen in die
Höhe geschnellt. In dieser Woche wird das Überschreiten der
3,5 Millionen erwartet. Die auf 50-Jahrestief befindliche
Arbeitslosenquote dürfte dadurch von 3,5 auf etwa 3,8 Prozent
steigen. Auch der für die US-Wirtschaft besonders wichtige
private Konsum dürfte von dieser Entwicklung getroffen werden.
Da ein Ende der Bewegungseinschränkungen sowohl in Europa als
auch in den USA noch nicht absehbar ist, könnte sich die
Erholung an den Aktienmärkten als verfrüht herausstellen.
Es bleibt die Hoffnung auf die Zeit nach einem Abflachen der
Neuinfektionskurve. So stiegen in China die Einkaufsmanager-
indizes für das Verarbeitende Gewerbe und für die Dienst-
leistungen nach einem Einbruch im März wieder überraschend
deutlich über die Expansionsmarke von 50 Punkten auf 52 bzw.
52,3 Punkte an. Einem deutlicheren Aufschwung der chinesischen
Wirtschaft steht jedoch noch der Ausfall wichtiger Export-
Abnehmer in Europa und den USA entgegen.
Quelle: Investmentfonds.de
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