Investmentfonds.de
07.04.2020:
Mumm kompakt - Aktienbörsen zwischen Hoffen und Bangen
Köln, den 07.04.2020 (Investmentfonds.de) -
Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel
Abgesehen von den auf Umfragen basierenden
Stimmungsindikatoren aus den Bereichen
Unternehmer (z.B. ifo-Geschäftsklima) und
Konsumenten (GfK-Konsumklima) sowie den
Anzeigen für Kurzarbeit bei der Bundesagentur
für Arbeit gibt es in Deutschland bisher keine
volkswirtschaftlichen Daten, die das Ausmaß
des wirtschaftlichen Abschwungs genauer
quantifizieren. So fielen die gestrigen
Auftragseingänge für die deutsche Industrie
im Februar mit einem Minus von nur 1,4 Prozent
besser als erwartet aus, stammen jedoch aus
einer anderen ökonomischen Realität und damit
vor den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Das gleiche gilt für die heutigen Industrie-
produktionsdaten, die mit +0,3 Prozent im
Vormonatsvergleich sogar ein leichtes Wachstum
anzeigten. Die aus volkswirtschaftlicher Sicht
relevanten März-Daten zur Situation der Real-
wirtschaft werden erst ab Ende April sukzessive
veröffentlicht.
Ein schnelleren Eindruck werden Anleger durch
die am 21. April mit dem Technologiekonzern SAP
startende Berichtssaison der DAX- und
MDAX-Unternehmen erhalten. Dann erst wird sich
zeigen, ob die bisherigen Gewinnwarnungen ein
realistisches Bild der tatsächlichen Umsatz- und
Ertragseinbrüche abgeben. Zudem wird sich
abzeichnen, ob die Unternehmen bereits Licht am
Ende des Coronakrisen-Tunnels erkennen können
und einen einigermaßen belastbaren Ausblick auf
die kommenden Quartale abgeben können.
Quelle: Investmentfonds.de
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