Investmentfonds.de
08.04.2020:
Barings-Kommentar: "Wir brauchen Anzeichen, dass die Regierungen den Aufschwung weiter unterstützen"
Köln, den 08.04.2020 (Investmentfonds.de) -
Christopher Smart, Chefstratege und Leiter des
Barings Investment Institute
"6. April: Worte könnten in dieser Woche mehr
für die Märkte bedeuten als Zahlen. Die
Wirtschaftsdaten werden weiterhin schrecklich
sein und die Kurven der Neuinfektionen flachen
an verschiedenen Orten mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit ab. Und so könnten sich die
Anleger mehr von beispielsweise der britischen
Königin oder einem Chefarzt leiten lassen als
vom nächsten Bericht über die Arbeitslosenzahlen.
Die offiziellen Zahlen aus China sind weiterhin
gut, aber fast schon verdächtig gut. Daher wäre
jede Berichterstattung hilfreich, die Zuversicht
und einen Kontext dafür bietet, wie die Erholung
konkret aussieht.
Es wäre schön, die Entwicklung des Ölpreises von
der Liste der beunruhigenden Ungewissheiten
streichen zu können, aber das wird davon abhängen,
ob Moskau und Riad tatsächlich einen Kompromiss
schließen können, der wirkt.
7. April: Steil nach oben ist viel besser als
steil nach unten, aber die Höhe der Kursausschläge
zeigt, wie viel Unsicherheit noch besteht. Wenn der
Weg zur Eindämmung des Virus weitergeht, können die
Märkte wieder zu dem zurückkehren, was sie gut
können: den wirtschaftlichen Schaden der Krise
abzuschätzen und den Weg zurück zu dem zu ermessen,
was die "neue Normalität" sein wird.
Wir werden Anzeichen brauchen, dass die Regierungen
den Aufschwung weiter unterstützen: China hat
energisch reagiert und ein weiteres US-Finanzpaket
wird von entscheidender Bedeutung sein. Aber für den
globalen Aufschwung brauchen wir eine kreativere
Antwort der europäischen Staats- und Regierungschefs,
gemeinschaftlich zu handeln.
Unterdessen klettert der Ölpreis wieder nach oben.
Dabei ist kaum zu glauben, dass die Konsultationen
viel mehr bringen als nur ein Papier über die
grundlegenden Unterschiede zwischen den Ölproduzenten."
Quelle: Investmentfonds.de
|