Investmentfonds.de
09.04.2020:
ifo Institut: Euroraum rutscht in die Rezession
Köln, den 09.04.2020 (Investmentfonds.de) -
EZEO ,
ifo Institut München und KOF Forschung Zürich
EIN GEMEINSCHAFTSPROJEKT VON ZWEI EUROPÄISCHEN INSTITUTEN
Sonderausgabe ohne Istat
Die Maßnahmen zur Eindämmung und Verlangsamung
der Atemwegserkrankung Covid-19 haben drastische
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
Die wirtschaftliche Aktivität wird im ersten
Halbjahr 2020 einbrechen.
Der Rückgang des Ölpreises, schwache Nachfrage
und sich verschlechternde Bedingungen auf dem
Arbeitsmarkt dürften die Inflation stark dämpfen.
Strukturelle Probleme und systemische
Abwärtsrisiken werden deutlich zunehmen, sollten
die Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie für eine
längere Zeit aufrechterhalten werden.
München/Zürich, 9. April 2020 -
Der Euroraum rutscht in den kommenden Monaten
in die Rezession. Das prognostizieren das
ifo Institut in München und die KOF in Zürich
in ihrem Eurozone Economic Outlook.
Die Wirtschaftsleistung dürfte im ersten Quartal
bereits um 2,3 Prozent geschrumpft sein und wird
dann im zweiten sogar um 10,5 Prozent schrumpfen.
Für das dritte Vierteljahr 2020 sehen die Forscher
dann ein Wachstum von 8,7 Prozent voraus, immer
gegen das Vorquartal.
"Die Corona-Pandemie ist ein beispielloser Schock
für die Weltwirtschaft", schreiben die Forscher.
Eine Folge sind drastische Schwankungen in der
Industrieproduktion. Diese dürfte im ersten Quartal
bereits um 4,4 Prozent gesunken sein und wird im
zweiten dann sogar um 18 Prozent schrumpfen. Für das
dritte Quartal erwarten die Forscher wieder ein
Wachstum von 19 Prozent.
Ähnlich wird der Einbruch beim privaten Konsum
ausfallen: minus 3,3 Prozent (Q1), minus 13,6
Prozent (Q2), plus 12 Prozent (Q3). Bei den
Investitionen sind minus 2,3 Prozent (Q1), minus
10,0 Prozent (Q2) und plus 10,4 Prozent (Q3)
zu erwarten.
"Diese wirtschaftlichen Vorhersagen sind mit großer
Unsicherheit behaftet. Die Möglichkeit, dass sich die
Pandemie früher abschwächt als erwartet, ist gering",
fügen die Forscher an. "Ein Wiederaufflammen der
europäischen Schuldenkrise in großem Maßstab stellt
daher ein nicht zu vernachlässigendes Risiko für die
Prognose dar."
Das italienische Statistikamt Istat konnte an dieser
Veröffentlichung des EZEO nicht mitwirken. Es wird
sich aber ab der nächsten Ausgabe wieder wie üblich
beteiligen.
Quelle: Investmentfonds.de
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