Investmentfonds.de
17.04.2020:
ifo Institut: Die Auswirkungen des Shutdown treffen alle Bundesländer ähnlich stark
Köln, den 17.04.2020 (Investmentfonds.de) -
Prof. Dr. Joachim Ragnitz , Niederlassung Dresden des
ifo Instituts
Der weitgehende "Shutdown" des wirtschaftlichen Lebens
in Deutschland und die Unterbrechung grenzüberschreitender
Lieferketten treffen alle Bundesländer etwa gleich stark.
Das ist ein wesentlicher Unterschied zur Finanzkrise 2009,
wie eine Szenarienrechnung des ifo Instituts ergab. Selbst
wenn die unmittelbaren wirtschaftlichen Beeinträchtigungen
nach den jüngsten Beschlüssen der Bundesregierung im Mai
weiter gelockert werden, wird es einige Zeit dauern, bis das
ursprüngliche Niveau des BIP wieder erreicht wird.
"Der unmittelbare pandemiebedingte Rückgang der wirtschaft-
lichen Leistung beträgt in dem hier betrachteten Szenario
in allen Ländern rund 50 Prozent", erklärt Joachim Ragnitz
von der Niederlassung Dresden des ifo Instituts.
"Im Gesamtjahr würde dann je nach Länge der Erholungsphase
das deutsche Bruttoinlandsprodukt zwischen 15,2 Prozent und
17,5 Prozent schrumpfen." Die Betroffenheit fällt dabei in
den Ländern mit einem hohen Industrieanteil wie Bayern oder
Baden-Württemberg etwas stärker aus als in Mecklenburg-
Vorpommern oder Schleswig-Holstein; die Unterschiede sind
aber nur gering. "Ausgleichende Effekte wie in der
Wirtschaftskrise 2009 sind nicht zu erwarten, weil aktuell
nahezu alle Sektoren von Produktionsausfällen betroffen sind",
erläutert Ragnitz dazu.
Quelle: Investmentfonds.de
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