Investmentfonds.de
21.04.2020:
ifo Landflucht
Köln, den 21.04.2020 (Investmentfonds.de) -
Studie der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts
der Autoren Felix Rösel und Timo Weishaupt
Anteil der Landbevölkerung auf niedrigstem Stand seit 1871
"Städte quellen über, das Land dünnt sich aus"
Dresden, 21. April 2020 -
Der Anteil der deutschen Bevölkerung, der auf dem Land lebt,
hat den niedrigsten Stand seit 1871 erreicht. Dies ist das
Ergebnis einer Studie der Dresdner Niederlassung des ifo
Instituts. Diese Verstädterung ist bundesweit zu
beobachten - sowohl in wachsenden Bundesländern wie Hessen
als auch in schrumpfenden Bundesländern wie Sachsen.
Für die Studie verwenden die Autoren Felix Rösel und
Timo Weishaupt neue Daten, die die Bevölkerungsentwicklung
in den Gemeinden bis 1871 zurückverfolgen. Die Forscher sehen
anhand dieser Daten eine immer stärkere Ballung der
Bevölkerung an wenigen Orten. "Deutschlands Bevölkerung hat
sich während der gesamten Nachkriegszeit noch nie so ungleich
im Raum verteilt wie heute", sagt Studienleiter Rösel.
"Vor allem junge Menschen meiden das Land. Dadurch fehlen
Fachkräfte und Geburten, was die Unwucht auf mittlere Sicht
zusätzlich verschärft."
Die ifo-Forscher fordern eine Debatte über die Stärkung
des ländlichen Raumes. Denkbar seien etwa neue oder
reaktivierte Außenstellen von Behörden und Hochschulen auf
dem Land sowie ein Abbau der Benachteiligung kleiner Gemeinden
bei den Finanzzuweisungen der Bundesländer.
Quelle: Investmentfonds.de
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