Investmentfonds.de
07.09.2020:
Aberdeen Standard : Ausblick auf die EZB-Sitzung am 10. September
Köln, den 07.09.2020 (Investmentfonds.de) -
Paul Diggle,Senior Economist bei Aberdeen Standard Investments
Anlässlich des Treffens des Verwaltungsrats der Europäischen Zentralbank
am kommenden Donnerstag identifiziert Paul Diggle, Senior Economist bei
Aberdeen Standard Investments, vier Themen, die im Fokus stehen werden:
"Erstens, die große zweite Welle von Coronavirus-Infektionen in mehreren
Volkswirtschaften der Eurozone. Die Zahl der neuen Fälle liegt nahe an
den früheren Höchstständen, aber die Sterblichkeitsrate ist viel niedriger,
was die damit verbundene Strenge des Lockdown und damit den
wirtschaftlichen Schaden etwas verringert. Nichtsdestotrotz stellt die
zweite Welle nach wie vor einen bedeutenden Gegenwind für den Aufschwung dar.
Zweitens, die jüngste Abschwächung sowohl der Aktivitäts- als auch der
Inflationsdaten in der Eurozone. Die täglichen Mobilitätsdaten zeigen nun,
dass die Mobilität wieder abnimmt. Darüber hinaus zeichnen die
traditionellen monatlichen Wirtschaftsdaten ein zunehmend besorgnis-
erregendes Bild. Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone schrumpften im
Juli um 1,3 Mio. m/m, während der zusammengesetzte PMI im August zurückging
(obwohl er immer noch über 50 liegt) und der Währungsblock mit einer
HVPI-Inflation von -0,3 % und einem Kernwert von 0,4 % auf einem historischen
Tiefstand in die Deflation ging.
Drittens, die Auswirkungen all dessen auf die von Experten der EZB erstellten
makroökonomischen Prognosen. Die vorherigen Schätzungen gingen von einem
BIP-Wachstum von -8,7% im Jahr 2020 aus, was wir angesichts der ausbleibenden
Erholung für zu optimistisch halten. Die Inflationsprognose von 0,3% im Jahr
2020 sieht realistischer aus und deutet auf zusätzliche geldpolitische Impulse
gegen Ende des Jahres hin, da die Mittel für die Qualitätssicherung allmählich
zur Neige gehen.
Und viertens, die Überprüfung der Politik der US-Notenbank zu verdauen und
die Auswirkungen auf die verschobene strategische Überprüfung der EZB selbst
zu durchdenken. Wir erwarten schließlich, dass die EZB ihr Inflationsziel
bescheiden neu formuliert, indem sie die Formulierung "unter, aber nahe 2%"
fallen lässt und nur noch eine Inflation von 2% anstrebt. Wie die Änderungen,
die die Fed vorgenommen hat, wäre das hilfreich, aber im Großen und Ganzen
ziemlich marginal. Ein Preisniveauziel oder eine viel explizitere Verpflichtung
zum Ausgleich früherer Inflationsversäumnisse wäre eine mutigere Option."
Wichtiger Hinweis: Alle Angaben und Links in diesem Dienst
wurden sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt.
Für die Richtigkeit der Informationen und Inhalte der Links wird jedoch
keine Gewähr übernommen. Keine der Informationsangaben ist als Werbung
oder Angebot zu verstehen. Bitte fordern Sie für jede (Geld-)
Anlageentscheidung den jeweils gültigen Verkaufsprospekt und
Geschäftsbericht an und vereinbaren einen Beratungstermin mit einem
professionellen Anlageberater.
------------- Anzeige -----------------
------------- Anzeige ------------------
Quelle: Investmentfonds.de
|