Investmentfonds.de
22.09.2020:
ifo Konjunktur-Prognose Herbst 2020
Köln, den 22.09.2020 (Investmentfonds.de) -
Prof. Dr. Timo Wollmershäuser, ifo-Konjunkturchef
Wirtschaft schrumpft weniger als erwartet
München, 22. September 2020 - Der Absturz der deutschen Wirtschaft
verläuft glimpflicher als gedacht. Sie wird in diesem Jahr laut
ifo Institut um 5,2 Prozent schrumpfen. Im Sommer hatten die Forscher
noch minus 6,7 Prozent vorhergesagt. "Der Rückgang im zweiten Quartal
und die Erholung derzeit verlaufen günstiger als wir erwartet hatten",
sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Dafür wird das Wachstum
der Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr geringer ausfallen: Das ifo
Institut rechnet nun mit 5,1 Prozent statt 6,4 Prozent.
Im Jahre 2022 erwartet das ifo Institut plus 1,7 Prozent.
"Die Unsicherheit bei den Prognosen ist sehr groß, weil niemand weiß,
wie die Corona-Pandemie weiter verläuft, ob es nicht doch noch einen
harten Brexit gibt und ob die Handelskriege beigelegt werden", sagt
Wollmershäuser.
Die Zahl der Arbeitslosen wird von durchschnittlich 2,3 Millionen im
vergangenen Jahr auf 2,7 Millionen im laufenden Jahr steigen.
Im kommenden Jahr wird sie auf 2,6 Millionen zurückgehen und 2022 dann
2,5 Millionen betragen. Damit erhöht sich die Quote in diesem Jahr von
5,0 Prozent auf 5,9 Prozent. 2021 sinkt sie auf 5,7 Prozent und im
übernächsten Jahr auf 5,5 Prozent.
Der Überschuss des Staates von 52,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 stürzt
in diesem Jahr auf minus 170,6 Milliarden, weil die Ausgaben wegen der
Stützung der Wirtschaft drastisch steigen und die Einnahmen sinken.
Im kommenden Jahr wird der Fehlbetrag noch 86,9 Milliarden erreichen,
im übernächsten immerhin 68,4 Milliarden.
Auch der viel kritisierte deutsche Überschuss in der Leistungsbilanz
(Exporte, Importe, Dienstleistungen, Transfers) sinkt in diesem Jahr,
von 244 Milliarden auf 215,4 Milliarden, denn die Exporte gehen 2020
deutlich schneller zurück als die Importe. Im kommenden Jahr steigt der
Überschuss aber wieder auf 276,2 Milliarden. Im Jahr 2022 erreicht er
290,1 Milliarden.
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Quelle: Investmentfonds.de
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