Investmentfonds.de
10.11.2020:
PGIM Fixed Income:Chinas Exportstärke
Köln, den 10.11.2020 (Investmentfonds.de) -
Gerwin Bell, PhD, Chefvolkswirt des Asia Global
Macroeconomics Research Teams bei PGIM Fixed Income
Chinesischen Behörden haben im Gegensatz zu
offiziellen Vertretern anderer großer
Volkswirtschaften die Absicht betont, groß
angelegte Konjunkturmaßnahmen zu vermeiden.
Dies führte bei einigen Beobachtern erneut
zu Bewunderung von Chinas Fähigkeiten, die
westlichen Länder in einer vermutlich
nachhaltigeren Weise zu übertreffen. Ich halte
diese Ansicht für ziemlich falsch.
Die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft ist
ein wesentlicher Grund für die jüngsten
Anhebungen der Wirtschaftsprognosen für die
Industrienationen und die Welt insgesamt.
Außerhalb Chinas liegt der Schwerpunkt der
Konjunkturpolitik derzeit auf der
Einkommensunterstützung durch großzügige
Transferleistungen. Dies stützt die Nachfrage,
während die Produktion über weite Teile des
Jahres eingeschränkt blieb. Chinas Priorisierung
der Produktion hat es dem Land ermöglicht, die
erhöhte Nachfrage zu befriedigen, und die
Warenexporte konnten sich infolgedessen auf
das Niveau von 2019 erholen. Die externe Nachfrage
aus anderen Industrienationen hat es China
gestattet, seine eigenen geldpolitischen
Maßnahmen zu begrenzen.
Obwohl der wirtschaftliche Aufschwung in China
beeindruckend ist, ist er heterogen verlaufen und
nach der aktuellen Datenlage vermutlich nicht
nachhaltig. Erstens hat der wirtschaftliche
Aufschwung überwunden geglaubte Muster wieder
aufleben lassen, wie zum Beispiel steigende
Außenhandelsüberschüsse und steigende inländische
Verschuldung. Zweitens bestehen konkrete
Deflationsrisiken und die Zahlungsbilanz zeigt
einige besorgniserregende Entwicklungen.
Aufgrund der vergleichsweise restriktiven
Geldpolitik profitiert auch das Schattenbanken-
system von der Investitionswelle. Banken sehen
sich zunehmend gezwungen, unrentable, quasi
fiskalische Aufgaben zu übernehmen, die
eigentlich Sache des Staats wären. Infolgedessen
ist ein Großteil der in den letzten acht Jahren
gemachten Fortschritte bei der wirtschaftlichen
Neuausrichtung und beim De-Risking/De-Leveraging
wieder verloren gegangen. Schließlich sind die
Risiken wohl auch chinesischen Investoren nicht
entgangen, da die Zahlungsbilanz im 2. und 3.
Quartal Kapitalabflüsse in Höhe von etwa 275 Mrd.
US-Dollar verzeichnete. Die Abflüsse sind besonders
überraschend, wenn man die hohen Zuflüsse aufgrund
des steigenden Leistungsbilanzüberschusses und die
zunehmende Zahl chinesischer Anleihen bedenkt, die
in internationale Indizes aufgenommen werden.
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Quelle: Investmentfonds.de
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